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Profitable Partnerschaften braucht die Branche

 

Das SHK-Handwerk hat volle Auftragsbücher – die Betriebe sind über Wochen hinaus ausgelastet. Bei den Herstellern sieht’s dagegen nicht überall rosig aus. Insbesondere die Heizungsindustrie beklagt den „Flaschenhals Handwerk“ und sucht angesichts von Überkapazitäten nach Lösungen, um den Absatz anzukurbeln. Einige dieser neuen Serviceangebote stehen in direkter Konkurrenz zu den Leistungen ausführender Fachbetriebe und rufen deshalb deren Unmut hervor.
Der Marktpartnerschaft zwischen den Vertriebsstufen zuträglicher sind da schon Angebote, die sich ans Handwerk richten und speziell beim Thema „Montagekapazitäten“ den Hebel ansetzen. Gemeint sind Planungs-, Verlege- oder auch Inbetriebnahme-Services durch Hersteller beziehungsweise durch von ihnen vermittelte Dienstleister. Bei Duschtrennwänden kennt man das seit vielen Jahren. Ein praktisches, noch recht junges Beispiel aus dem Heizungsbereich ist die Verlegung von Flächenheizungen in Industrie oder Gewerbe. Gerade bei ausgedehnten Flächen binden die zeitintensiven Arbeiten wertvolle Personalressourcen.
Ressourcen, die an anderer Stelle z. B. für einen (lukrativen) Kesseltausch eingesetzt werden könnten. Und die überdies immer häufiger nicht zur Verfügung stehen, weil andere, zusätzliche Aufträge reinkommen, oder weil Mitarbeiter ungeplant ausfallen. Mithilfe externer Dienstleis­ter lassen sich auch größere Projekte fristgerecht von kleineren Firmen bewerkstelligen.
Die Vorteile gegenüber Leiharbeitern: Die Verlege-Betriebe sind spezialisiert, zudem erfolgt die Abrechnung nach Leistung/Fläche. Der Handwerksbetrieb kann die Fremdleistung im Vorfeld sauber kalkulieren. Er bleibt darüber hinaus alleiniger Ansprechpartner für den Auftraggeber und behält somit die uneingeschränkte Hoheit über das Projekt.
Es gibt weitere sinnvolle Beispiele, etwa die rationelle Vorfertigung von Vorwandinstallationen, Rohrtrassen oder -registern. Oder die Montage von Solar- oder PV-Modulen auf dem Dach, wenn der Fachbetrieb nicht die notwendige Ausrüstung für Dacharbeiten vorhält. Dass die Hersteller in diesen Fällen oftmals Auslegung und Dimensionierung in einem Atemzug übernehmen, ist ein zusätzliches Plus.
Angesichts knapper Montagekapazitäten lohnt sich ein prüfender Blick auf derartige Angebote nicht nur für personell stark ausgelastete Handwerksbetriebe. Sie stärken die Partnerschaft zwischen den Vertriebsstufen, weil unterm Strich alle profitieren, meint

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobel-verlag.de

 


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