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Wachstum in Vorbereitung

 

Die Daten sprechen eine deutliche Sprache: Die Stimmung in deutschen Unternehmen verschlechtert sich seit einiger Zeit. So ist der monatlich erhobene Geschäftsklimaindex des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo im August zum vierten Mal in Folge rückläufig. Diese Einschätzung teilen auch zahleiche Unternehmen der SHK/TGA- bzw. der Haus- und Gebäudetechnik. Das haben Branchenverbände VdZ und VDS jüngst in einer Umfrage ermittelt.

Die Negativstimmung kommt nicht von ungefähr. Die aktuell hohen Zinsen, die gestiegenen Preise für Dinge des täglichen Lebens oder das Hin und Her beim sog. Heizungsgesetz (GEG – Gebäudeenergiegesetz) führen dazu, dass viele Bürger verunsichert sind. Die Folgen: Kaufzurückhaltung bei Immobilienprojekten.

Mit Blick auf die Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche ist der Bad-Bereich besonders betroffen. Einige Hersteller von Bad-Produkten haben bereits Kurzarbeit in der Produktion eingeführt. Dagegen liegt der Heizungs- und Klima/Lüftungsbereich im positiven Feld. Betrachtet man diese Einzelbewertungen von Sanitär und Heizung/Klima in Summe, so zeigt sich dennoch im Handwerk ein komfortabler Auftragsbestand von rund vier Monaten. Wie lange das noch so bleibt, ist fraglich.

Auch, wenn die SHK/TGA-Branche sowie viele andere Berufe des Ausbaugewerbes unterm Strich momentan ihr Auskommen haben, so kann ein heute schwächelndes Bauhauptgewerbe ein Früh-Indikator für die Zukunft sein. Bauhaupt- und -ausbaugewerbe sind – zeitlich versetzt – eng miteinander verzahnt. Daher ist es wichtig, dass vonseiten der Politik möglichst rasch die Rahmenbedingungen für eine Stärkung aller am Bau beteiligten Berufe angepasst werden.

Auch die Betriebe selbst müssen gestärkt werden. Ein erster Aufschlag scheint das Ende August von der Bundesregierung in Meseberg beschlossene Wachstumschancengesetz zu sein. Es verbessert beispielsweise in verschiedenen Bereichen die Abschreibungsmöglichkeiten der Betriebe, z. B. bei Investitionen in Energieeffizienz oder bei geringfügigen Wirtschaftsgütern. Unter Handwerksfachleuten stellt die Gesetzesvorlage einen wichtigen Baustein für die Unterstützung der Betriebe dar. Sie fordern aber zugleich, dass es während des parlamentarischen Gesetzgebungsverfahrens noch praxis- und mittelstandstauglicher ausgestaltet wird.

Die gesamte Bau- und Ausbaubranche wird mit Nachdruck darauf hinarbeiten müssen, dass die Weichen in die richtige Richtung gestellt werden.

Detlev Knecht
stv. Chefredakteur und Techniker
d.knecht@strobelmediagroup.de

 


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