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Suche nach vermeintlichen Baumängeln

 

Dass Anbindeleitungen von Fußbodenheizungen mitunter gedämmt werden müssen, darf in der Fachwelt als bekannt vorausgesetzt werden. Der Grund ist simpel: Freut sich der eine Kunde, dass der Flur über ungedämmte Anbindeleitungen nebenbei (und ungeregelt) beheizt wird, sieht genau darin ein anderer Kunde nicht hinnehmbare Energieverluste und macht einen Mangel geltend. Gleiches gilt für den Standort der Fußbodenheizkreisverteiler oder für die Ausgestaltung der Raumtemperaturregelung sehr kleiner Fußbodenflächen. Bei allen drei Beispielen sind Absprachen mit dem Bauherrn im Vorfeld erforderlich. „Alter Hut“ wird sicher so mancher denken. Doch gelebte Praxis ist das offenbar längst nicht. Mitunter fehlen sogar individuelle Vereinbarungen bezüglich der gewünschten Raumtemperaturen – auch und insbesondere für Nebenräume und Flure. Stattdessen werden Standardwerte aus dem Regelwerk herangezogen.

Ein riskantes Unterfangen, bei dem der Fachhandwerker schnell in die Mängelfalle geraten kann. Denn es zeigt sich: Einige spitzfindige Bauherrn legen es bewusst darauf an, die Werk leistung als mangelbehaftet darzustellen, um Minderungsansprüche geltend zu machen. „Im Markt hat sich ja bereits hierfür eine Begrifflichkeit etabliert, die sogenannte 3. Art der Finanzierung“, sagt Axel Grimm, Geschäftsführer des Bundesverbands Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF), im Interview mit unserer Redaktion.

Vor diesem Hintergrund haben der BVF, der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) ein neues Merkblatt zur Verlegung von Anbindeleitungen und der Positionierung des Verteilers bei Fußbodenheizungen aufgelegt. Darin werden Hinweise für die tägliche Praxis gegeben und Lösungen der Industrie für die Dämmung von Anbindeleitungen aufgezeigt. Außerdem werden mögliche Ausnahmen für die sogenannte 6-m2 -Regelung skizziert und erläutert, worauf Handwerker in diesem Kontext achten sollten.

Eine Lektüre dieses Werkes empfehle ich ebenso wie unser Interview ab Seite 32 in dieser Ausgabe.

Markus Sironi
Chefredakteur und Handwerksmeister
m.sironi@strobelmediagroup.de

 


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