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Windkraft überflügelt Kohle

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat Daten zur öffentlichen Nettostromerzeugung für das erste Halbjahr 2019 vorgestellt. Die Windenergie war erstmals stärkste Stromquelle. Das erste Halbjahr bot weitere Rekorde.

Wind- und Solarstrom legten im ersten Halbjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Stark abgenommen hingegen hat die Produktion von Strom aus Kohle. Das ISE vermutet die steigenden Preise für CO2-Zertifikate als Ursache. Bild: Pixabay

Die Grafik zeigt die Anteile erneuerbarer Energien an der Nettostromerzeugung zur öffentlichen Stromversorgung. Das ist der Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt. Die Erzeugung aus Kraftwerken von „Betrieben im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden“, d.h. die industrielle Erzeugung für den Eigenverbrauch, ist bei dieser Darstellung nicht berücksichtigt. Grafik: B. Burger, Fraunhofer ISE

 

Solar- und Windenergieanlagen speisten in dem Zeitraum gemeinsam ca. 92,6 Terawattstunden (TWh) in das öffentliche Netz ein, gegenüber 80,1 TWh im ersten Halbjahr 2018. Sie liegen damit auf dem ersten Platz unter den Stromquellen und erzeugten mehr Strom als Braunkohle und Steinkohle in Summe (79,4 TWh). Die Stromproduktion aus Braunkohle ging um 20,7 % zurück, bei der Steinkohle betrug der Rückgang 23,7 %. Die Windenergie war erstmals stärkste Energiequelle. Im Juni war die Solarenergie mit einer Erzeugung von 7,17 TWh erstmals stärkste Energiequelle des Monats, vor Braunkohle mit 7,02 TWh und Wind mit 6,59 TWh. Der starke Rückgang bei der Stromproduktion aus Braun- und Steinkohle hängt möglicherweise mit den gestiegenen Kosten für CO2-Zertifikate zusammen.

Zuwächse bei den Erneuerbaren
Photovoltaikanlagen speisten im ersten Halbjahr ca. 25,1 TWh in das öffentliche Netz ein, eine Steigerung von 5,6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Windenergie produzierte in der ersten Jahreshälfte 2019 ca. 67,1 TWh und lag um 10,7 TWh über der Produktion im ersten Halbjahr 2018. Sie war damit die stärkste Energiequelle vor Braunkohle (53,0 TWh), Kernenergie (34,7 TWh), Steinkohle (26,4 TWh) und Erdgas (24,6 TWh). Der maximale Anteil der Windenergie an der täglichen Stromerzeugung lag bei 56,9 % am 13. Januar 2019. Der Anteil von Onshore Wind betrug ca. 55,4 TWh, Offshore Wind produzierte ca. 11,7 TWh.

Erneuerbare liefern die Hälfte des Nettostroms
In Summe produzierten die Erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und Biomasse im ersten Halbjahr 2019 ca. 127,4 TWh. Sie liegen damit um ca. 6,7 % über dem Niveau des Vorjahres mit 119,4 TWh. Der Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung, d. h. dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, liegt bei ca. 47%. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Bruttostromerzeugung beträgt ca. 41%. Die Bruttoerzeugung enthält auch die Eigenerzeugung der Industrie (Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden) sowie die internen Verluste der konventionellen Kraftwerke. Beide Anteile werden nicht in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

 


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