Werbung

Wärmepumpen-Pellet-Hybrid [Seite 2 von 2]

Zwei Trendsetter im Tandem?

Einige Hersteller bieten mittlerweile die Möglichkeit an, eine Holzpelletfeuerung mit einer Wärmepumpe zu kombinieren. (Windhager)

Der Absatz an Pelletfeuerungen hat seit vergangenem Jahr enorm an Schwung gewonnen. Diese Entwicklung setzt sich mit dem BEG verstärkt auch in diesem Jahr fort. (DEPI)

Wärmepumpen sind mittlerweile die häufigsten eingebauten Systeme im Wohnungsneubau. (BWP)

Was spricht für eine Kombination von Holzpellets und Wärmepumpe? Wenn die Leistung der Wärmepumpe aus verschiedenen Gründen nicht mehr ausreicht, übernimmt die Pelletfeuerung. (Shutterstock)

Alfons Renn, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Rennergy Systems AG. (Rennergy)

 

Schlüsselrolle Eigenstrom?

Fragen zum Thema Wärmepumpen-Pellet-Hybrid an: Alfons Renn, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Rennergy Systems AG.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was sind die Motive aus Endverbrauchersicht, Holzpellets und Wärmepumpe in einer Hybridheizung zu verbinden?

Alfons Renn: Die Pelletheizung dient zur Spitzenlast-Abdeckung, wenn im Winter die Außentemperaturen unter -2 bis -5 °C fallen und im gleichen Zug entsprechend hohe Vorlauftemperaturen benötigt werden. Bei wärmeren Temperaturen übernimmt die Wärmepumpe, optimaler Weise in Kombination mit einer PV-Anlage, die Versorgung mit Wärme und Warmwasser. Aufgrund der Eigenstromproduktion ergibt sich ein günstiger Energiepreis über die WP, zugleich lässt sich bis zwei Drittel der Pelletmenge einsparen. Somit amortisiert sich die Kombination im Laufe ihrer gesamten Laufzeit.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was gilt es bei der Auslegung der PV-Anlage zu beachten?

Alfons Renn: Grundsätzlich ist es ratsam, die PV-Anlage 30 bis 50 % größer zu installieren, damit noch genügend Überschuss für die Wärmepumpe bleibt. Eine weitere wichtige Voraussetzung ist ein Energiemanagement, damit möglichst nur Überschussstrom von der eigenen Photovoltaik-Anlage verwendet wird. Ein entsprechend ausgelegter Pufferspeicher ermöglicht es, die untertags erzeugte Sonnen-Energie über die Wärmepumpe in den Pufferspeicher zwischenzulagern.

Um eine gleichmäßige/homogene Effizienz zu erreichen, muss allerdings im Bedarfsfall noch ein geringer Anteil an Strom vom Netz zugekauft werden, bevor der Pellet-Kessel in einen Kurzzeitstart geht, um für den Spitzenbereich kleinere Energiemengen aufzufangen. So kann verhindert werden, dass sich der Wirkungsgrad des Pelletkessels bei entsprechend kurzen Laufzeiten auf bis zu 50 % verringert – z. B. bei Nachladung einer geringen Energiemenge Brauchwasser oder Heizung. WP-Kombinationen einzusetzen mit zugekauftem Strom macht nur bedingt Sinn, da der Wärmepreis für Pelletheizungen derzeit zwischen 5 und 6 ct liegt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ist ein Pelletlager in diesem System noch notwendig oder sinnvoll? Oder ist es sinnvoller, mit Sackware zu arbeiten?

Alfons Renn: Grundsätzlich macht ein entsprechend großes Pelletlager Sinn. Mit Sackware zu arbeiten verteuert zudem das Heizen, da der Pellet-Rohstoffpreis um ca. ein Drittel teurer ist. Grundsätzlich legen die Menschen Wert auf ein vollautomatisches System.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie werden die einzelnen Wärmeerzeuger ausgelegt?

Alfons Renn: Grundsätzlich gibt es zwei Varianten: Zum einen, dass das Gebäude zu 100% mit Pelletwärme versorgt werden kann. Und zum anderen, dass Pellet- und WP in Kombination das Gezienzbäude komplett versorgen. Wichtig ist die Frage und damit verbunden die Abhängigkeit, ob eine Sole/Wasser-Wärmepumpe oder eine Luft /Wasser-Wärmepumpe zum Einsatz kommt. Um hierfür das entsprechende Konzept zu erarbeiten, ist jedoch ein hoher Sachverstand notwendig, um die Planung entsprechend wirtschaftlich auszulegen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Stellen diese Anlagen besondere Anforderungen an die Installation?

Alfons Renn: Grundsätzlich kann jeder Installateur die Anlagen installieren, jedoch sollte vom Systemhersteller ein entsprechendes Fließ-Schema zur Verfügung gestellt werden, damit entsprechende Schaltpläne und Produkte zu 100% aufeinander abgestimmt sind. Denn viele Systeme können aufgrund unterschiedlicher Techniken nicht miteinander kommunizieren.

Die Kombination ist daher auch sehr günstig, weil mittlerweile vom Gesetzgeber her für den Einsatz eines Pelletkessels ein Pufferspeicher vorgeschrieben und gefördert wird.

Autor: Dittmar Koop, Journalist für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

 

Seite

Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: