Werbung

VdZ-Plattform Heizungslabel

Eine praxisgerechte Lösung zur Umsetzung der Richtlinie zur Energieverbrauchskennzeichnung

Portal-Website zum VdZ-Heizungslabel. Erreichbar unter www.heizungslabel.de

Datenfluss zwischen der Industrie und den Anwendern.

Verbundanlagenlabel / Zusätzliches Datenblatt.

Projektpartner der VdZ-Plattform Heizungslabel.

 

Mit neuen Verordnungen kommen neue Pflichten. Ab September muss der SHK-Handwerker dem Kunden bereits bei Angebotsabgabe ein sogenanntes Energielabel für Heizgeräte, Warmwasserbereiter und -speicher mitliefern. Bei einzelnen Produkten stellt dies kein Problem dar, da die Hersteller das Label zur Verfügung stellen. Aber wie verhält sich das bei einer Verbundanlage aus mehreren Komponenten? Die VdZ hat hierfür eine praktikable Lösung erarbeitet.

Eine gute Nachricht: Die Politik hat das erhebliche Potenzial für Energieeinsparungen bei Wärmeerzeugern erkannt und die Einführung eines Energielabels für Wärmeerzeuger beschlossen. Das Datum ist in der Branche bereits bestens bekannt: Ab dem 26. September 2015 gelten für Wärmeerzeuger, Warmwasserbereiter, -speicher und Verbundanlagen neue Informationsanforderungen. Ab diesem Stichtag müssen die genannten Produktgruppen mit einem Energielabel gekennzeichnet werden. Dies ergibt sich aus den EU-Regelungen zur Verbrauchskennzeichnung (siehe Bericht „Anforderungen an Effizienz und Transparenz steigen“ in dieser Ausgabe ab Seite 178). Der Verbraucher soll informiert und motiviert werden, möglichst effiziente Geräte zu kaufen. Das Label ist dem Endkunden hinreichend von der Weißen Ware und Glühbirnen bekannt, die Einteilung in Effizienzklassen ist für ihn damit nichts Neues.
Das Energielabel schafft mehr Vergleichbarkeit beim Kauf einer Heizungsanlage. Für den Endkunden wird es einfacher, die Energieeffizienz als wichtiges Entscheidungskriterium für den Kauf mit einzubeziehen. Gleichzeitig wird dadurch für die Hersteller ein Anreiz geschaffen, die Entwicklung besonders effizienter Geräte voranzutreiben und auch bei der Vermarktung stärker auf energieeffiziente Geräte zu setzen. So schafft die EU-Richtlinie eine Transparenz für den Kunden und steigert langfristig die Energieeffizienz im Gebäudesektor. Gleichzeitig bedeutet ihre Umsetzung aber auch eine große Herausforderung für die Branche.
Bei der Ausstellung des Labels wird das installierende SHK-Handwerk in die Pflicht genommen: Bereits im Angebot müssen dem Kunden alle Information zur Energieeffizienz bereitgestellt werden – und zwar ausgedruckt in Form des Ener­gielabels und eines ausführlichen Produktdatenblattes. Das bedeutet, dass der SHK-Handwerker bereits bei der Angebots­erstellung Zugriff auf die benötigten Unterlagen braucht. Die dafür benötigten Daten müssen von den Herstellern zur Verfügung gestellt werden.

Gibt es Unterschiede zwischen Labels für Einzelgeräte und Verbundanlagen?
Beim Einbau eines Einzelgerätes wird mit den Daten des Herstellers ein Produktlabel erstellt, das Ausstellen des Labels ist somit relativ unkompliziert. Die gängige Praxis ist allerdings, dass der Handwerker eine sogenannte Verbundanlage anbietet, also eine Kombination eines oder mehrerer (Kombi-)Heizgeräte bzw. Wasserbereiter, mit einem oder mehreren Temperaturreglern und/oder Solareinrichtungen.
Besteht die Verbundanlage aus Produkten eines einzelnen Herstellers, werden die Daten in den meisten Fällen als Service vom Hersteller als Systemlabel bereitgestellt. Setzt sich eine Verbundanlage jedoch aus den Komponenten mehrerer Hersteller zusammen – was in der Praxis der Regelfall ist, bedeutet dies einen erheblichen Mehraufwand. Um alle Vorgaben zu erfüllen und um das sogenannte Zusätzliche Datenblatt ausfüllen zu können, benötigt der SHK-Handwerker mindes­tens die folgenden fünf Dokumente: Produktdatenblatt und Label des angebotenen Vorzugsgerätes, Blanko des Zusätzlichen Datenblattes, Blanko des Energieeffizienz-Etikettes für die Verbundanlage, sowie die Datenblätter der zusätzlichen Komponenten (Solareinrichtung und / oder Regelungstechnik).
Aus den jeweiligen Produktdatenblättern werden dann die zur Vervollständigung des Zusätzlichen Datenblattes notwendigen Daten entnommen. Das Ergebnis überträgt der Handwerker in das Blanko-Energieeffizienzlabel der Verbundanlage.
Dieses Verfahren schafft Transparenz – gleichzeitig bedeutet es jedoch einen zeitlichen Mehraufwand, der im normalen Tagesgeschäft des SHK-Handwerkers kaum zu bewältigen ist. Längere Wartezeiten für den Kunden und eingeschränkte Kapazitäten bei der eigentlichen Arbeit wären die Folge. Um den Anforderungen dennoch nachzukommen, muss eine IT-gestützte Lösung her, mit der das Label nach wenigen Klicks unkompliziert und schnell zusammengestellt und dem Kunden übergeben werden kann.

VdZ-Lösung: Verbundanlagenlabel als individuelle Handwerkerleistung
Um die Branche für diese Herausforderung zu rüsten, hat sich der Spitzenverband der Gebäudetechnik VdZ intensiv mit dem Thema Verbundanlagenlabel auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist eine Branchenlösung: Die Plattform „Heizungslabel“. Sie besteht aus einer zentralen Produktdatenbank und einem Berechnungstool für die Verbundanlage. Außerdem kann der Service mit der vom Handwerk genutzten kaufmännischen Software und mit den Shopsystemen des Großhandels verknüpft werden. Damit wird dem Handwerker der wesentliche Mehraufwand bei der Erstellung einer Verbundanlage, nämlich die Recherche der Produktdaten und die Berechnung des Verbundlabels, weitgehend abgenommen. So kann der Installateur auch in Zukunft passgenaue, individuell zusammengestellte Anlagen anbieten, ohne den bei manueller Berechnung anfallenden Mehraufwand kompensieren zu müssen. Damit sichert die Branchenlösung auch einen fairen Wettbewerb zwischen Systemanbietern und spezialisierten Komponentenherstellern.

Wie funktioniert die Plattform „Heizungslabel“?
Die Plattform „Heizungslabel“ erleichtert den Informationsfluss zwischen Industrie und Handwerk und vereinfacht damit die Erstellung des Verbundanlagenlabels erheblich. Die benötigten Daten werden von den Herstellern in das Portal eingespeist. Über die gewohnte kaufmännische Software kann der SHK-Handwerker direkt auf diese Daten zugreifen. Möglich ist dies dank der Datenschnittstelle „IDS-Connect“, die sich bereits als Schnittstellenlösung für die Kommunikation zwischen Handwerkersoftware und Datenbanken etabliert hat. 
Um möglichst viele Handwerker zu erreichen, ko­operiert die VdZ mit dem Bundesverband Bausoftware (BVBS) in dem der Großteil, der vom Handwerker genutzten Softwarehäuser vertreten ist. Die Softwarehäuser werden über die Schnittstelle auf die VdZ-Plattform zugreifen und den Service über ein Update der Software zur Verfügung stellen. Die Ausgabe des Labels mit dem Angebot wird auf diese Weise für den Handwerker weitestgehend automatisiert. So können ca. 90 % des Handwerks, die regelmäßig mit einer kaufmännischen Software arbeiten, unkompliziert auf die relevanten Herstellerdaten zugreifen. Andere gängige Schnittstellen und Webservices können bei Bedarf ohne großen Aufwand ergänzt werden, auch eine Internationalisierung der Datenbank ist möglich.

Nutzung beim Kunden
Neben dem Zugang über die kaufmännische Software kann der Handwerker außerdem auch direkt über die Portal-Website auf die Daten und das Berechnungstool zugreifen. Diese Möglichkeit kann beispielsweise mit dem Kunden in einem Beratungsgespräch genutzt werden, indem verschiedene Anlagentypen und ihre Ener­gielabel aufgezeigt und verglichen werden. Im Beratungsgespräch bleibt es Aufgabe des Fachhandwerkes, eine passende Lösung für das individuelle Gebäude zu finden, denn anders als bei der Weißen Ware bedeutet die beste Effizienzklasse nicht, dass das Gerät auch die beste, effizienteste Lösung für das Gebäude darstellt. Hier wird sich der Kunde weiterhin auf das Fachwissen seines SHK-Handwerkers verlassen.

Vorstellung der Plattform „Heizungslabel“ bei der ISH 2015
Bei der Messe-Auftaktveranstaltung am Abend des 9. März wird die Plattform „Heizungslabel“ im Congress Center der Messe Frankfurt (ab 18:00 Uhr) dem breiten Publikum vorgestellt und Perspektiven einer europaweiten Nutzung diskutiert. Auf dem Messestand der VdZ im Foyer der Halle 9 (Stand 9.0 FOY 03) wird die Plattform während der ISH ebenfalls gezeigt und kann dort auch gleich ausprobiert werden.
Nach der ISH wird die Arbeit weitergehen, denn bis zum Stichtag im September gilt es, eine möglichst hohe Marktabdeckung zu erreichen. Dazu sind alle Hersteller am deutschen Markt aufgerufen, ihre Daten in der Plattform zur Verfügung zu stellen. Außerdem werden die Softwarehäuser die Anbindung an den Service der VdZ im Sommer durch Updates umsetzen. Alle Beteiligten bei der VdZ und ihren Partnern sind zuversichtlich, dass die Branche mit der Plattform „Heizungslabel“ bis zum 26. September 2015 fit für die Herausforderung der Verbrauchskennzeichnung ist.

Bilder: VdZ, Berlin

www.vdzev.de
www.heizungslabel.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: