Grüner Stahl
Auf dem UN-Klimagipfel wurde die sogenannte HYBRIT-Initiative beauftragt, die Bedeutung der Industrie beim Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft ohne fossile Brennstoffe aufzuzeigen. Im Fokus steht dabei die Produktion von Stahl. Der könnte grün hergestellt werden.
Heiße Hütte: Traditionell wird die energieintensive Stahlerzeugung mit Koks und Kohle betrieben. Die Stahlindustrie als einer der Sektoren, in denen Emissionsverringerungen nur schwer zu erreichen sind. Bild: Shutterstock
Die HYBRIT-Initiative (www.hybritdevelopment.com) ist ein Joint Venture des schwedischen Stahlkonzerns SSAB, der Bergwerksgesellschaft LKAB und des Energieunternehmens Vattenfall. Sie erhält außerdem finanzielle Unterstützung von Seiten der schwedischen Energieagentur. Mit dem Joint Venture wird das Ziel verfolgt, das weltweit erste fossilfreie, erzbasierte Stahlerzeugungsverfahren zu entwickeln. Das Projekt begann im Frühjahr 2016 und hat zum Ziel, bis 2035 ein industrielles Verfahren einzurichten. Setzt man fossilfreien Strom und Wasserstoff statt Koks und Kohle zur Stahlerzeugung ein, erhält man als Nebenprodukt Wasser statt Kohlendioxid. Die Initiative hat das Potenzial dazu, die gesamten schwedischen Kohlendioxidemissionen um 10 Prozent zu senken.
Pionierarbeit mit Perspektive
„Die Stahlindustrie gilt als einer der Sektoren, in denen eine Emissionsverringerung nur schwer zu erreichen ist. Wir sind jedoch der festen Überzeugung, dass null Emissionen möglich sind. Stahl, der ohne fossile Brennstoffe hergestellt wird, hat ein ungeheures Potenzial und könnte dazu beitragen, dass viele Kundensegmente fossilfrei werden. Wir sind der Ansicht, dass eine industrielle Energiewende sowohl für das Klima als auch für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie vorteilhaft ist“, sagt Martin Lindqvist, Präsident und CEO von SSAB.