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Aktuelle Erhebung sieht Großwärmepumpen auf dem Vormarsch

Großwärmepumpen werden für den Energiemix der Zukunft eine entscheidende Rolle spielen, ist sich der Bundesverband Wärmepumpe sicher. Bild: BWP/ Rechenbach

 

Berlin. Die Marktentwicklung bei Großwärmepumpen zeigt eine klare Richtung: Der Ausbau gewinnt massiv an Dynamik. Das berichtet der Bundesverband Wärmepumpe (BWP). Laut einer aktuellen Erhebung von Fraunhofer IEG (Institut für Energieinfrastrukturen und Geotechnologien) und der LEA Hessen (Landes Energieagentur) ist die installierte Leistung zuletzt deutlich auf über 180 (MW) angestiegen. Über 70 Projekte befinden sich zudem in Planung oder bereits im Bau. Uneinheitliche und lange Genehmigungsprozesse bleiben aber eine zentrale Hürde in der Umsetzung, weswegen der Branchenverband sich für vereinfachte Verfahren ausspricht.

Ein internationaler Vergleich zeigt: Während Länder wie Dänemark, Schweden oder die Schweiz seit Jahren massiv auf Großwärmepumpen setzen, hat Deutschland in den letzten Jahren wertvolle Zeit verloren. So befinden sich in Dänemark bereits 178 Anlagen mit über 580 (MW) im Betrieb. Das ist mehr als dreimal so viel wie in Deutschland – trotz der um fast 90 % kleineren Fläche des Nachbarlandes. Für die nächsten Jahre befinden sich Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 900 (MW) in Planung oder im Bau. Das ist eine Vervielfachung der aktuellen Kapazitäten.

Beispielhaft verweist Dr. Martin Sabel (Geschäftsführer BWP) auf die Nutzung von Flusswasser als Wärmequelle. Mehr als die Hälfte der geplanten oder in Bau befindlichen Großwärmepumpenprojekte in Deutschland sollen das gewaltige thermische Potenzial von Flüssen erschließen. Doch fehle es bislang an einheitlichen Regelungen für die Rückführung von abgekühltem Wasser. „Gerade in den Sommermonaten kann die Nutzung von Flüssen als Wärmquelle durch die Abkühlung überhitzter Gewässer neben der energetischen auch eine ökologische Funktion erfüllen“, so Sabel.

Das gelte laut Sabel auch für die Förderung: „Die Technik ist da, die Projekte liegen auf dem Tisch – was fehlt, ist ein verlässlicher Rahmen. Wenn wir die Wärmewende ernst nehmen, müssen wir das Potenzial von Großwärmepumpen jetzt konsequent nutzen. “ Daher sei es unabdingbar, die BEG-Förderung, über die auch viele Großwärmepumpen gefördert werden, stabil und praxisnah zu gestalten sowie die angekündigten Maßnahmen zur Senkung des Strompreises schnell umzusetzen. 

Ein zentrales Instrument der Bundesregierung für den Ausbau erneuerbarer Wärmenetze ist zudem die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW). Doch trotz ihres Potenzials bremse eine unzureichende Mittelausstattung derzeit viele Vorhaben aus. Neben dem Bundesverband Wärmepumpe sprechen sich auch zahlreiche andere Branchenverbände für eine bessere finanzielle Ausstattung und klarere Förderprozesse aus. Für eine Aufstockung der BEW hatten sich die Koalitionäre in ihrem Koalitionsvertrag auch verständigt.

 


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