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Schimmel und Feuchte im Souterrain vermeiden

Viele Ein- und Mehrfamilienhäuser verfügen über Wohnräume im Kellergeschoss. Diese sogenannten Souterrainwohnungen bringen aber nicht selten hohe Anforderungen mit sich, wenn es um hygienische Luftverhältnisse und die Vermeidung von Schimmel geht. Aufgrund der Lage im Erdreich sind die Kellerwände in der Regel kühl und somit auch häufig feucht. Eine speziell auf die Anforderungen der Kellerräume abgestimmte kontrollierte Lüftungsanlage kann hier für Abhilfe sorgen.

Hohe innere Feuchtelasten, z.B. aus dem Küchen- und Badbereich, können bei Kellerwohnungen an kühlen Außenwänden das Schimmelpilzwachtumsrisiko stark erhöhen.

Neben den Feuchterisiken in einem Wohnhaus kann auch eine Gefahr durch eine eventuell vorhandene Radonbelastung bestehen. Das geruch- und geschmacklose radioaktive Edelgas Radon kann im Erdreich durch Undichtigkeiten in Keller- bzw. Wohnräume eindringen.

Lüftungstechnische Maßnahmen können auch in unbeheizten Kellerräumen sinnvoll bzw. notwendig sein, wenn diese Räume nur unzureichend gelüftet werden können oder sich Problemsituationen wie Schimmelpilzbildung ergeben.

Erstellung der Kernbohrung für einen Außenwandlüfter. In der Regel werden pro Raum zwei Lüfter mit keramischen Wärmeübertragerelementen platziert.

Eine Abdeckhaube schützt den Lüfter in der Wand vor äußeren Einflüssen. Rechts im Bild befindet sich der Außensensor, ebenfalls im Schutzgehäuse.

Beispiel einer Kellerlüftungsanlage. Das Regelgerät vom System „Lüftomat“ wechselt die Ventilatordrehrichtungen der beiden im Raum platzierten Außenwandlüfter, sobald die Keramikwärmeübertrager ge- bzw. entladen sind. Das Gerät verfügt u.a. über einen Innensensor für Feuchte und Temperatur sowie bei Bedarf über einen CO2-Sensor.

 

 

Das Lüften von Kellerwohnräumen macht es oft schwierig gleichzeitig hygienische Luftverhältnisse und einen guten Wärmeschutz zu erreichen. Insbesondere in den Sommermonaten kann, wenn der Keller mit seinen Wänden im Vergleich zu den Außentemperaturen eher kühl ist, die erhöhte Luftfeuchtigkeit zu weiteren Problemen führen: Lüften die Bewohner tagsüber, erwärmen sie zwar den Raum, lassen aber gleichzeitig über die warme und somit feuchte Außenluft viel Luftfeuchtigkeit in die Räume ein. Die Folge kann sein, dass sich die abkühlende Luft an den kalten Wänden als Kondenswasser niederschlägt oder Luftfeuchtewerte oberhalb von 70% rel. Feuchte erzeugt werden und so den Nährboden für Schimmelpilzwachstum bilden.Eine ähnliche Situation ergibt sich, wenn durch Luftdichtheit der Abtransport der Feuchtigkeit nicht mehr gewährleistet ist. So bergen z.B. luftdichte unbeheizte Spitzböden - meist mit Zugang über Bodeneinschubtreppen, die eingebaut häufig nur mäßig luftdicht sind, ein erhebliches Schimmelpilzwachstumsrisiko in der Bauphase und ein mäßiges Risiko in der bewohnten Phase. Auch luftdichte Garagen, die unbeheizt sind, bergen ein Schimmelpilzrisiko, das vermeidbar ist bei guter Durchlüftung.

Innere Feuchtelasten/eindringende Feuchtigkeit
Neben der hohen Luftfeuchtigkeit im Sommer legen innere Feuchtelasten (wie Kochen, Duschen, menschliche Ausdünstungen) und bauliche Feuchteeinflüsse (undichtes Mauerwerk) die Basis für schlechte Gerüche und Schimmel im Keller. Feuchtigkeit, die von außen eindringt, muss eventuell durch Außensanierung oder Abdichtung von innen reduziert bzw. gestoppt werden. Vor diesem Hintergrund sollte beachtet werden, dass bei starker Schädigung der Baustoffe durch Salze ein hoher Luftwechsel sich beschleunigend auf die Aussalzung auswirkt, da die stärkere Verdunstung an der Wandoberfläche den Wassertransport in der Wand zusätzlich ankurbelt. Um eine solche Situation besser bewerten und die richtige Oberflächensanierung festlegen zu können, empfiehlt sich eine fachliche Prüfung durch einen Baubiologen bzw. Sachverständigen für Feuchteschäden.

CO2-Gehalt und Radonbelastung

Neben dem Hauptproblem in Kellerwohnungen die Feuchtigkeit in den Griff zu bekommen, sind weitere Aspekte zu beachten. Dazu zählt insbesondere eine ausreichende Sauerstoffzufuhr, um den CO2-Gehalt der Luft zu begrenzen. In Souterrainwohnungen ist der Mindestluftwechsel und die Lüftung aber meist in Abhängigkeit von der absoluten Luftfeuchtigkeit zu regeln.Vielfach unbeachtet ist die Radonbelastung (radioaktives Edelgas) in Kellerwohnräumen. Es kann insbesondere aus dem Erdreich durch Undichtigkeiten von Böden und Wänden in die Innenräume eindringen und so zu gesundheitlichen Schäden bei Bewohnern (z.B. Lungenkrebs) führen (siehe Kasten "Radonbelastung"). In solchen Fällen ist es sinnvoll oder notwendig die Belastung zu reduzieren. Dazu kann eventuell eine lüftungstechnische Maßnahme ausreichend sein, die entsprechende Luftwechselraten, jahreszeitliche Anforderungen und eine "Überdrucklüftung" berücksichtigen muss. Eventuell sind hierzu begleitende Maßnahmen zur Bodenabdichtung notwendig, ähnlich wie die Dämmung bei Außenwänden und von Wärmebrücken.

Lüftungstechnische Maßnahmen
Lüftungstechnische Maßnahmen können auch in unbeheizten Kellerräumen sinnvoll bzw. notwendig sein, wenn diese Räume nur unzureichend gelüftet werden können oder sich Problemsituationen wie Schimmelpilzbildung ergeben. Bestehen mehrere Risiken mit unterschiedlicher Ursachenkette in einem Objekt, so sind angepasste Kombinationslösungen für eine Lüftungsanlage möglich. So können z.B. Zonen mit deutlich unterschiedlichem Temperatur- und Feuchteniveau vorhanden sein, die durch dezentrale Lüftungsgeräte in Verbindung mit entsprechenden Sensoren einen ausreichenden Zu- und Abluftvolumenstrom sicherstellen. In Hinblick auf die Themen Energieeinsparung und Komfort ist bei Kellerwohnungen auch die Wärmerückgewinnung ein wichtiger Aspekt.

Unterschiedliche Systeme zur kontrollierten Kellerlüftung stellen somit leistungsmäßig als auch in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht angepasste Lösungen für große und kleine Keller, für bewohnte und unbewohnte Keller zur Verfügung. Darüber hinaus sichert die Technik auch hygienische Luft in anderen Gebäuden, wie in Kirchen (im Bereich der Orgel), Ferienwohnungen, Archiven sowie zur Schadensvermeidung in Treppenhäusern.Ein Beispiel für eine gezielte Kellerlüftungsanlage bietet das System "Lüftomat". Das dezentrale Lüftungssystem gleicht die Feuchte von innen und außen mittels Sensoren ab und verhindert eine unkontrollierte Auffeuchtung der Räume. So gewährleistet die kontrollierte Kellerlüftung die Feuchteabfuhr und steuert die Zu- und Abluft gemäß den gemessenen Feuchtebedingungen. Bei Wohnungen wird zusätzlich auch das Innenklima sowie bei Bedarf der CO2-Gehalt regelungstechnisch berücksichtigt.

Desinfektion bei Schimmelpilz
Wichtig ist, dass zeitnah mit der Inbetriebnahme der kontrollierten Kellerlüftung eine Desinfektion der vormals - von Schimmelpilz betroffenen Räumlichkeiten durchgeführt wird. Solange keine Sporenkeimung erfolgt ist, besteht ein Sicherheitspuffer, da die Keimung feuchtere Luft benötigt als das Wachstum nach der Keimung. So benötigen viele Schimmelpilzsporen Feuchtewerte von 75 bis 80% zum Keimen und nur 70% zum Weiterwachsen. Generell gilt: je niedriger die Feuchtespitzen (möglichst unter 65 bis 70%) liegen, umso höher ist die Sicherheit für die Luftqualität und die Vermeidung von Schimmelpilzen.

Fazit

Probleme in beheizten, unbeheizten und temporär beheizten Kellerräumen lassen sich vielfach alleine mit kontrollierten Lüftungssystemen lösen. Eine "intelligente" Lüftung ist aus diesen Gründen in Kellerräumen oft unabdingbar und im Verhältnis zur gewonnenen Wohnfläche in der Regel eine lohnende Investition.

Autor: Wolfgang Schürings, Lünen

Bilder: raum+LUFT, Lünen

www.kellerlueftomat.de

 


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