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Neue Geschäftsfelder erschließen

Private Schwimmhallen regelkonform klimatisieren

Mit der Klimatisierung privater Schwimmhallen können Installateure ihr Leistungsportfolio erweitern und neue Zielgruppen erschließen. Bild: Menerga / htarchitektur BDA

Herrscht im Umluftbetrieb Heizbedarf, wird die Abluft über das Pumpen-Warmwasser-Heizregister bedarfsgerecht auf die Zulufttemperatur erwärmt.

Entfeuchtung mit Außenluft im Winter: Im Kreuzgegenstrom-Wärmeübertrager wird der Abluft Wärme entzogen und an die Zuluft abgegeben. Ist die Wärmeleistung unzureichend, wird die Zuluft mit dem Pumpen-Warmwasser-Heizregister nacherwärmt.

Im Umluftbetrieb wird die Luft im Verdampfer der Wärmepumpe entfeuchtet, dann im Wärmeübertrager durch die Schwimmhallenabluft vorgewärmt und als Zuluft in die Schwimmhalle geleitet.

Bei hoher Außenluftfeuchte im Sommerbetrieb wird die Umluftklappe bedarfsgerecht geschlossen. Die Anlage arbeitet im Außenluft-Fortluftbetrieb über den Wärmeübertrager.

Im Zusammenspiel mit dem Pumpen-Warmwasser-Heizregister erwärmt eine Hauswärmepumpe die Zuluft auf das gewünschte Temperaturniveau.

 

Das SHK-Handwerk befindet sich derzeit im Wandel. Technische Innovationen und verändernde Kundenansprüche stellen die Branche vor Herausforderungen, bieten aber auch Chancen: Insbesondere im Bereich der Lüftungs- und Klimatechnik privater Schwimmhallen lassen sich Synergien nutzen und neue Geschäftsfelder erschließen.

Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und den damit einhergehenden Kundenbedürfnissen, müssen sich SHK-Installateure heute breiter aufstellen als je zuvor. Wer auf die veränderte Situation reagiert und bereit ist, auch in angrenzende Märkte einzusteigen, schöpft zusätzliche Kundenpotenziale optimal aus. Mit der Klimatisierung privater Schwimmhallen können Installateure ihr Leistungsportfolio erweitern und neue Zielgruppen erschließen. Schlüssel zum Erfolg sind dabei effiziente Klimazentralgeräte mit hohen Wärmerückgewinnungsgraden. Im Zusammenspiel mit modernen Wärmepumpen und EC-Ventilatoren können Kunden so bis zu 80 % der Wärmeenergie aus der Schwimmhallenabluft zurückgewinnen.

Wer wagt, gewinnt
Wer den Einstieg in das Thema wagt, sollte die Anforderungen kennen, die die Klimatisierung einer Schwimmhalle stellt. Grundsätzlich sind dabei zwei Kernaufgaben zu erfüllen:

  1. Die Schaffung eines idealen Wohlfühlklimas.
  2. Die kontinuierliche Entfeuchtung der Schwimmhallenluft, um die Bausubstanz dauerhaft vor Feuchteschäden zu schützen.

Diese beiden Punkte sind absolut notwendig und damit die richtige Argumentation, um Hausbesitzer von einer bedarfsgerechten Klimatisierung ihrer Schwimmhalle zu überzeugen. Denn oftmals werden die Geräte zur Entfeuchtung und Klimatisierung von den Kunden vernachlässigt. Schließlich dienen sie „nur“ indirekt dem ungetrübten Spaß am Schwimmen. Gleichzeitig ist aber hinlänglich bekannt: Schwüles Treibhausklima kann nicht nur dem Wohlbefinden, sondern auch dem Baukörper und der Einrichtung schaden.
Die Finanzierung eines hochwertigen Klimagerätes sollte im Beratungsgespräch keine Diskussion darstellen. Denn die Hauptrolle bei den Kosten eines Schwimmbades spielen nicht die Investitionskosten, sondern die Betriebskosten. Wer hier intelligent plant und die richtige Lösung wählt, ermöglicht dem Kunden hohe und dauerhafte Einsparungen mit einer absolut zuverlässigen Klimatisierung. Die Schlüssel dazu sind eine gute Wärmerückgewinnung sowie eine bedarfsgerechte Regelungstechnik.
Unabhängig von der Nutzungsintensität der Schwimmhalle ist stets ein 24-Stunden-Betrieb des Klimagerätes notwendig – idealerweise durch ein intelligent konzipiertes und geregeltes System. Moderne Anlagen belüften, entfeuchten und beheizen die Räume vollautomatisch immer im wirtschaftlichsten Betriebspunkt.
Je nach Kundenwunsch liegt die angestrebte Lufttemperatur meist zwischen 30 und 34 °C. Dadurch ist die Schwimmhallenluft fast immer wärmer als die Außenluft. Das heißt: Die reine Lüftung der Schwimmhalle würde so einen kontinuierlichen Energieverlust bedeuten. Grundsätzlich sollte die Raumlufttemperatur zwischen 2 und 4 Kelvin über der Beckenwassertemperatur liegen. Damit wird die Wasserverdunstung aus dem Becken in Grenzen gehalten und verhindert, dass der Schwimmer beim Ausstieg aus dem Wasser friert.

Truhenlösungen versus Klimazentralgeräte
Im Vergleich zu sogenannten Truhenlösungen bieten Klimazentralgeräte Vorteile. Das Truhengerät entfeuchtet die Schwimmhallenluft, indem über eine Kältemaschine die Luft bis zum Taupunkt herabgekühlt wird und das Wasser aus der Luft auskondensiert. Die entfeuchtete Luft muss dann in einem Heizregister nacherwärmt werden, um ein konstantes Temperaturniveau in der Schwimmhalle zu gewährleis­ten. Zentrale Klimageräte hingegen bieten die Möglichkeit hoher Wärmerückgewinnungsgrade über den Einsatz von Hochleistungsrekuperatoren, was die Kosten für die Erwärmung deutlich reduziert. So kann bis zu 80 % der Wärme aus der Schwimmhal­lenabluft zurückgewonnen werden.
Die behandelte Luft wird durch entsprechende Luftauslässe, z. B. unterhalb der Fensterflächen in der Schwimmhalle, dosiert eingeblasen und im oberen Bereich abgesaugt. Damit ist eine bessere Durchdringung der Halle als bei Truhengeräten gegeben, und die Fenster beschlagen bei richtiger Auslegung der Anlage zu keiner Zeit. Zusätzlich ermöglichen Klimazentralgeräte die Beimischung von Außenluft in den Sommermonaten bis hin zur freien Lüftung. Dadurch wird das Schwimmhallenklima verbessert und nochmals Betriebskosten eingespart.
Überdies bieten moderne Komfortklimageräte die Möglichkeit zur Außenluftentfeuchtung: Im Sommer, wenn draußen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, kann die Außenluft zusätzlich vor der Zuführung in die Schwimmhalle entfeuchtet und gekühlt werden. Hierfür wird ein Teil der Außenluft über den Rekuperator gekühlt und im Verdampfer unter Taupunkt abgekühlt, entfeuchtet und anschließend im Rekuperator auf den gewünschten Sollwert nacherwärmt. In der Schwimmhalle kann so auch in den schwülen Sommermonaten immer ein konstant angenehmes Klima gehalten werden. Bei einer Anlage ohne diese technische Komponente würde die Luft unbehandelt und mit der hohen Feuchtekonzentration, die im Sommer in der Außenluft vorliegt, in die Schwimmhalle gelangen. Somit kann besonders an den schwülwarmen Tagen die eingestellte Luftfeuchte in der Schwimmhalle eingehalten werden. Diese Option ist eine reine Komfortentscheidung seitens des Bauherrn.
Weiterer wichtiger Punkt: Moderne Zentralgeräte verfügen über eine intelligente Steuer- und Regelungstechnik, die bedarfsabhängig und vollautomatisch immer den optimalen Betriebszustand wählt. Die Klimageräte können über ein Smartphone oder ein Tablet ferngesteuert werden. Welche Anlage konkret eingesetzt werden sollte, hängt von den individuellen Wünschen des Kunden und dem Wasser- bzw. Verdunstungsvolumen ab.

Optimales Klima mit geringem Energieeinsatz
Die Planung einer Privatschwimmhalle erfolgt immer individuell. Wird im Wohngebäude die Beheizung mit einer Hauswärmepumpe (Niedrigenergie) realisiert, so kann die Energie der Wärmepumpe auch für die Schwimmhallenklimatisierung genutzt werden. Ebenso ist in vielen Fällen die Abgabe überschüssiger Wärme an das Frischwasser für das Schwimmbecken möglich. Geräte mit integrierter Wärmepumpe funktionieren, indem die Abluft zunächst über einen Rekuperator abgekühlt und dann durch den Verdampfer der Wärmepumpe geleitet wird. Dort wird die Luft weiter abgekühlt und getrocknet. Die bei diesem Entfeuchtungsprozess entzogene Wärme wird durch den Einsatz einer Wärmepumpe zur Aufheizung der Zuluft genutzt. Überschüssige Wärme kann ggfs. zur Aufheizung des Beckenwassers genutzt werden. Gegenüber der technisch einfachsten Lösung, der Entfeuchtung durch Austausch der Schwimmhallenluft gegen aufgewärmte Außenluft, lässt sich mit der Kombination aus Wärmepumpe und Wärmeübertragern eine Energieeinsparung von 70 bis 80 % erzielen.
Ist das passende Gerät ausgewählt und sind die Soll-Werte ermittelt, wird das Klimagerät üblicherweise in einem Technikraum außerhalb der eigentlichen Schwimmhalle aufgestellt. So stört es weder optisch noch akustisch das Schwimmvergnügen – und schafft unsichtbar im Hintergrund vollautomatisch gutes Klima.

Bilder, sofern nicht anders angegeben: Menerga GmbH

www.menerga.com

VDI-Richtlinie zugrunde legen

Während der Planung sollte unbedingt die VDI-Richtlinie 2089 Blatt 1, „Technische Gebäudeausrüstung von Schwimmbädern“ berücksichtigt werden. Auch wenn diese Richtlinie für private Schwimmhallen nicht vorgeschrieben ist, steht mit ihr ein wichtiges Instrument zur Auslegung der Anlage zur Verfügung. Mithilfe von Diagrammen lässt sich der verdunstende Wassermassenstrom und damit die notwendige Entfeuchtungsleistung ermitteln.

 


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