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KWL-Anlagen richtig einregulieren

Ablauf einer Einregulierung und was es dabei zu beachten gilt

Die fachgerechte Inbetriebnahme der Lüftungsanlage ist ein wichtiger Faktor, damit die berechneten Luftmengen auch wirklich in den einzelnen Räumen ankommen.

Für die Anlageneinregulierung wird zunächst die Luftmenge, die in das gesamte Gebäude oder die einzelnen Nutzungseinheiten eingetragen wird, am Lüftungsgerät eingestellt. Anschließend sind die Luftmengen raumweise abzustimmen.

Um den Aufwand an Zeit und Kosten möglichst gering zu halten, bieten viele Hersteller eigene Planungstools an, wie beispielsweise Fränkische Rohrwerke mit der kostenlosen Software „easyCALC“ (erreichbar unter easycalc.fraenkische.com).

Der Kunde sollte im Rahmen der Einweisung die wichtigsten Funktionen sowie den Filterwechsel am Lüftungsgerät, und gegebenenfalls am Vorheizregister, am Erdwärmetauscher und an den Abluftventilen kennenlernen und das Wochenprogramm selbst abändern können.

 

Nach der Installation ist vor der Inbetriebnahme – Systeme für Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) benötigen eine fachmännische Einregulierung, damit sie effizient arbeiten und einwandfrei funktionieren. In der Realität herrscht hier noch großer Nachholbedarf, denn eine Vielzahl von Lüftungssystemen ist fehlerhaft oder gar nicht justiert. Die meisten Hersteller unterstützen Handwerker bei der Inbetriebnahme.

Von Anlagen zur Kontrollierten Wohnraumlüftung, meist notwendig in luftdicht gedämmten Neubauten, Niedrigenergie- und Passivhäusern sowie bei größeren Sanierungen im Bestand, profitieren Gesundheit und Geldbeutel: KWL-Systeme führen Wohnräumen ausreichend Außenluft zu und reduzieren gleichzeitig den Ener­gie­verbrauch im Gebäude deutlich.
Um zu klären, ob lüftungstechnische Maßnahmen notwendig sind, werden zunächst zwei Luftmengen berechnet:
die Menge, die zum Feuchteschutz des Gebäudes erforderlich ist,
der Luftvolumenstrom, der durch Infiltration (Undichtigkeiten des Gebäudes) zur Verfügung steht.
Der anschließende Vergleich zeigt, ob eine Maßnahme ergriffen werden muss. Das ist der Fall, wenn der für den Feuchteschutz benötigte Luftaustausch höher ist als die tatsächlich durch Infiltration eingetragene Luftmenge.

Luftmengen online berechnen
Hat das Nachweisverfahren die Notwendigkeit lüftungstechnischer Maßnahmen ergeben, müssen die erforderlichen Luftmengen entsprechend nach DIN 1946-6 berechnet werden. Um den Aufwand an Zeit und Kosten möglichst gering zu halten, bieten viele Hersteller eigene Planungstools an, wie beispielsweise Fränkische Rohrwerke mit der kostenlosen Software „easyCALC“ (erreichbar unter easycalc.fraenkische.com). Hier gibt der Planer die Basisdaten des Gebäudes und die einzelnen Raumgrößen ein, woraufhin das Online-Tool selbstständig die nötigen Luftmengen berechnet und eine Übersicht über die ausgewählten Systembestandteile gibt. Ist die Planung abgeschlossen, kann die Installation der Anlage erfolgen. Sorgfalt ist hier oberstes Gebot, denn nur eine hygienische und dichte Installation vermeidet spätere, nicht vorgesehene Instandsetzungsarbeiten und schließt damit unerwünschte Zusatzkosten aus.

Fehlerhafte Einregulierung vermeiden
Die fachgerechte Inbetriebnahme der Lüftungsanlage ist ein wichtiger Faktor, damit die berechneten Luftmengen auch wirklich in den einzelnen Räumen ankommen. Denn sind beispielsweise bei einem nicht ordnungsgemäß einregulierten System die Luftmengen zu gering, wird die Feuchtigkeit nicht wie vorgesehen abtransportiert. In der Folge kann sich z. B. Schimmel bilden, der die Gesundheit der Hausbewohner beeinträchtigt. Feuchtigkeit und Schimmelbefall können außerdem die Bausubstanz angreifen.
Sind die Luftmengen zu hoch, können Zugerscheinungen und Pfeifgeräusche entstehen. Das stört die Wohlfühlatmosphäre in den Wohnräumen und kann zu erhöhten Energiekosten führen.
Die alarmierende Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigt: Ein Großteil der KWL-Anlagen ist fehlerhaft oder gar nicht einreguliert, sodass viele Lüftungssysteme nicht wie geplant funktionieren. Bei Einregulierung und Inbetriebnahme herrscht in der Kontrollierten Wohnraumlüftung somit großer Nachholbedarf.

Kontrolle vor der Einregulierung
Für die Inbetriebnahme ist zunächst zu prüfen, ob alle notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind: Die Planungsunterlagen müssen vollständig vorliegen und alle benötigten Anlagenbestandteile ordnungsgemäß und nach Herstellervorgaben installiert sein. Dazu gehören neben Luftleitungen und Lüftungsgerät der Kondensatanschluss, Geräteschalldämpfer, isolierte Außen- und Fortluftleitungen, saubere Filter sowie ein Stromanschluss. Zudem müssen für die Inbetriebnahme alle Anlagenkomponenten, Mess- und Revisionsstellen frei zugänglich sein.

Präzise Messungen
Die spezifische Vorgehensweise der Einregulierung hängt vom Lüftungsgerät und den genutzten Regulierelementen ab – etwa ob ein Tellerventil oder ein Volumenstromregler verwendet wird. Zunächst wird die Luftmenge, die in das gesamte Gebäude oder die einzelnen Nutzungseinheiten eingetragen wird, am Lüftungsgerät eingestellt. Anschließend sind die Luftmengen raumweise abzustimmen. Für diese Messungen haben sich Flügelradanemometer und Differenzdruckmessgeräte als die wichtigsten Instrumente erwiesen.
Wenn bei einer Messung die ankommende Luftmenge zu groß ist, verkleinert der Installateur den Querschnitt an der verbauten Einstellmöglichkeit und erhöht damit den Druckverlust. Ist die ankommende Luftmenge zu klein, vergrößert er den Querschnitt und verkleinert dadurch den Druckverlust. Dazu lässt sich der Druckverlust an verschiedenen Komponenten einstellen, wie an Regulierelementen, Klappen, Ventilen oder Volumenstromreglern.
Stimmen nach erneuten Messgängen die Soll- und Ist-Werte an allen Auslässen überein, sollten in der Steuerung des Lüftungsgeräts noch die Regelparameter – etwa Wochenprogramm, Frostschutz oder der automatisierte Sommerbypass – sowie das Zubehör (z.B. das Vorheizregister) überprüft und, falls nötig, angepasst werden.

Dokumentation durch Protokolle
Im Inbetriebnahmeprotokoll sollten die berechneten Sollwerte sowie die tatsächlich gemessene Luftleistung bei Zu- und Abluft in den einzelnen Räumen und Geschossen schriftlich festgehalten werden. Eckdaten zur Anlageneinweisung und Einbau sind im Übergabeprotokoll zu dokumentieren. Der Kunde sollte im Rahmen der Einweisung die wichtigsten Funktionen sowie den Filterwechsel am Lüftungsgerät, und gegebenenfalls am Vorheizregister, am Erdwärmeübertrager und an den Abluftventilen kennenlernen und das Wochenprogramm selbst ändern können.
Wichtig für den hygienischen Betrieb der Anlage ist die regelmäßige Wartung: Um die Nutzer bei der fachgerechten Instandhaltung ihrer KWL-Anlage zu unterstützen, empfiehlt es sich, ihnen einen Wartungsvertrag anzubieten.

Unterstützung bei der Inbetriebnahme
Geschulte Fachhandwerker justieren Lüftungssysteme mit geringem Aufwand selbst. Wer in Sachen Einregulierung sicher­gehen möchte, dem bieten die meis­ten Hersteller Hilfe an. Bei ­Fränkische zum Beispiel übernehmen je nach gebuchtem Modul Unternehmensmitarbeiter die Einregulierung, Übergabe und Einweisung. Zudem kann ein Handwerker, der die KWL-Anlagen selbst einregulieren will, sich bei dem Unternehmen für die Inbetriebnahme speziell schulen lassen.

Bilder: Fränkische

www.fraenkische.de

 


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