KKU Concept: Effiziente Kombination – Gasmotorwärmepumpen liefern gleichzeitig Wärme und Kälte
Im Frühjahr 2011 erhielt Lindschulte Ingenieure + Architekten den Gesamt-Planungsauftrag für die Neugestaltung der Hauptstelle der Grafschafter Volksbank eG in Nordhorn. Man entschloss sich, nicht nur die insbesondere unter energetischen und gebäudetechnischen Gesichtspunkten sanierungsbedürftige Hauptstelle an der Bahnhofstraße 23 zu sanieren, sondern auch die stadtbildprägenden ehemaligen Wohngebäude an der Jahnstraße 5 und 7 zu erhalten.
Die notwendige Energie liefern Yanmar-Gasmotor-Wärmepumpen, die je nach Anforderung parallel heizen oder kühlen können.
Noch in der Rohbauphase: Die Beheizung und Kühlung in den Räumen übernehmen Heiz- und Kühldecken aus dem Hause Wavin.
Die Gasmotorwärmepumpen werden ergänzt durch einen als Freikühler dienenden Güntner-Tisch-Glykolrückkühler.
Zwei Robatherm-Vollklima-Lüftungsgeräte sorgen in der Hauptstelle der Grafschafter Volksbank für angenehmes Klima.
Eine neu gebaute Tiefgarage mit 34 Stellplätzen – mit einer notwendigen Be- und Entlüftungsanlage, Entrauchung sowie einer beheizten Rampenanlage für die Zu- und Abfahrt – erschließt die Baukörper unterirdisch. Insgesamt beläuft sich die Nutzfläche auf über 3000 m² – das größte Bauprojekt in der über 100-jährigen Geschichte der Grafschafter Volksbank.
Wesentliche Anforderung war es, für alle neu geschaffenen Arbeitsplätze in allen Gebäudeteilen einen einheitlichen Standard hinsichtlich Gestaltung, Komfort, Raumklima und Akustik zu schaffen. Das Technikkonzept beinhaltet zwei Robatherm-Vollklima-Lüftungsgeräte (Heizen/Kühlen/Befeuchten/Entfeuchten) mit Wärmerückgewinnung. Damit werden alle Räume mit einem konstanten Volumenstrom und die Besprechungsräume zusätzlich mit einem variablen Volumenstrom in Abhängigkeit von der Personenbelegung und der Luftqualität versorgt. Die erforderliche Wärme- und Kälteenergie wird dem RLT-Direktverdampfungsregister durch eine Yanmar-Gasmotor-Wärmepumpe bereitgestellt. Zudem nutzt ein Pufferspeicher die Motorwärme des Geräts, um die im Sommer erforderliche Nachheizung der Zuluft im Entfeuchtungsbetrieb sicherzustellen. Die eigentliche Beheizung und Kühlung der Gebäude erfolgt durch Wavin-Heiz-Kühldecken, die an einen Heiz- und Kühlpufferspeicher angeschlossen sind. Die notwendige Energie liefern zwei weitere Yanmar-Gasmotorwärmepumpen. Je nach Anforderung können beide Geräte parallel heizen oder kühlen oder in der Übergangszeit auch in unterschiedlichen Betriebsarten betrieben werden. Ergänzt werden die Gasmotorwärmepumpen durch einen als Freikühler dienenden Güntner-Tisch-Glykolrückkühler. „Da das Gebäude bereits ab 0°C Außentemperatur Kühlbedarf hat, kann dieser Freikühler bis ca. 10°C mit sehr geringer reiner Lüfterleistung die Kühlenergie liefern und somit den Energieverbrauch des Gebäudes weiter verringern“, erklären die Planer.
Der Gasverbrauch für Heizen und Kühlen wird laut eigenen Angaben voraussichtlich ca. 300.000 kWh/a für den Gebäudekomplex betragen, wobei ein Anteil von ca. 37% auf das Gebäude Bahnhofstraße entfällt. Dies wären dann zukünftig ca. 111.000 kWh/a. Der Gasverbrauch in 2009/2010 betrug hierfür im Mittel ca. 310.000 kWh/a allein für das Gebäude Bahnhofstraße. „Es sind für dieses Gebäude Einsparungen in Höhe von ca. 10.000 Euro pro Jahr allein im Gasverbrauch zu erwarten“, so die Einschätzung von Lindschulte. Der Stromverbrauch würde sich ebenfalls deutlich reduzieren: „Hier werden zum Heizen und Kühlen ca. 10000 kWh/a erwartet, was Kosten von ca. 2000 Euro bedeutet.“
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