Zehnder Deckenstrahlplatten in Produktionshalle: keine Staubaufwirbelung
Deckenstrahlplatten „Zehnder ZFP“ ermöglicht Solar-Großauftrag für RENA Technologies in Mönchweiler
Für eine Großbestellung von Produktionsanlagen für Solarzellen aus dem asiatischen Raum musste der Maschinenbauer RENA Technologies GmbH aus Gütenbach (Baden-Württemberg) seine Produktionskapazitäten spontan erheblich ausbauen und mietete im Sommer 2020 eine Großhalle im benachbarten Mönchweiler an. Um den Mitarbeitenden in der nasschemischen Anlagenproduktion ein angenehmes Arbeitsklima zu bieten und gleichzeitig höchsten Ansprüchen an Reinheit und Energieeffizienz gerecht zu werden, entschied sich das Unternehmen für die Beheizung mit Deckenstrahlplatten des Raumklimaspezialisten Zehnder.
Am Anfang standen Sanierungsarbeiten
Das Gebäude, ein einstöckiger Bau mit Betontragwerk und Sheddach, wurde in mehreren Bauabschnitten zwischen Mitte der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre erbaut und misst insgesamt 28.000 m2. Die RENA Technologies GmbH mietete etwa die Hälfte der Fläche an – verteilt auf drei Hallenabschnitte.
Zwar wurde die passende Lokalität gefunden, doch musste die Halle zuerst entrümpelt, grundlegend saniert und dann entsprechend der hohen Standards von RENA Technologies neu eingerichtet werden. „Eine Schwachstelle des Gebäudes war definitiv die Beheizung", erinnert sich Michael Schönfelder, Geschäftsführer des ausführenden SHK-Fachbetriebs Schwer & Co. und fügt hinzu: „Vor der Sanierung wurde hier mithilfe einer einfachen Luftheizung über Betonschächte geheizt. Das war ziemlich primitiv und eine energetische Katastrophe. Noch dazu erfüllte sie die hygienischen Ansprüche von RENA weniger als unzureichend“. Diese seien nicht unbedeutend, wie Markus Hummel, Leiter Operations Europe bei RENA, erklärt: „Bei unserer Produktion ist Reinheit das oberste Gebot. Schon das kleinste Staubkorn auf einem Halbleiterwafer in der Herstellung lässt einen Computerchip komplett nutzlos werden.“
Somit sollte die Heizanlage keinen Luftzug verursachen oder anderweitig zu einer Staubverwirbelung beitragen. In ihrem Gütenbacher Hauptsitz hatte RENA Technologies bereits positive Erfahrungen mit Deckenstrahlplatten gemacht, weshalb diese Lösungsvariante favorisiert wurde. Michael Schönfelder brachte dann den Raumklimaspezialisten Zehnder aus Lahr ins Spiel, mit dem er schon einige erfolgreiche Projekte abschließen konnte.
Rasche Lieferung notwendig
Lediglich sieben Tage vergingen vom ersten Telefonat zwischen Schönfelder und Zehnder Gebietsleiter Maik Brauer bis zum fertigen Angebot. „Ich erinnere mich ganz genau: Wir wurden Freitagnachmittag von RENA Technologies kontaktiert. Ich habe dann am Samstag Zehnder ins Boot geholt und Maik Brauer hat schon über das Wochenende einen ersten Angebotsentwurf erstellt", schildert der Geschäftsführer von Schwer & Co. stolz und Markus Hummel fügt hinzu: „Allen Beteiligten war die Dringlichkeit des Projekts zu jeder Zeit bewusst. Solch ein proaktives und beherztes Handeln ist nicht selbstverständlich und das wissen wir bei RENA natürlich sehr zu schätzen!“
Zehnder Deckenstrahlplatten kennzeichnen sich durch das zugrundeliegende Strahlungsprinzip, „wodurch das Heizsystem besonders reaktionsschnell, energieeffizient und behaglich für Wärme sorgt“, wie Zehnder sagt. Ein Effekt kommt in dem voluminösen Hallenkomplex in Mönchweiler besonders zum Tragen: Es muss nicht die gesamte Raumluft erwärmt werden, was den Energieeinsatz reduziert. „Zudem entsteht durch die Beheizung mit Deckenstrahlplatten keinerlei Luftbewegung und somit keine Aufwirbelung von Staub oder anderen Partikeln“, beschreibt Zehnder-Gebietsleiter Maik Brauer eine weitere, für die RENA Technologies GmbH „äußerst wichtige“ Eigenschaft.
Die Montage erfolgte via Kettensystemen, die am Sheddach der Halle befestigt wurden. Wegen des geringen Gewichts konnte das Sheddach die Deckenstrahlplatten „Zehnder ZFP“ aufnehmen. Bei der Planung und Installation konnten die ausführenden Firmen außerdem dafür sorgen, dass die Lichtbänder in der Decke nicht verdeckt werden.
Ausgelegt wurden die Deckenstrahlplatten mit einer Vorlauftemperatur von 75°C sowie einer Rücklauftemperatur von 50°C bei 20°C Raumtemperatur. Die alten Heizrohre konnten dabei weiterverwendet werden. Die Energiezentrale des Hallenkomplexes ist in einem eigenen Gebäude untergebracht und besteht aus einer Gasbrennwertheizung mit zwei Kesseln á 1000 kW Leistung.
Neben der Installation des neuen Heizsystems fielen weitere Aufgaben an, die parallel und unter zeitlichen Druck zu erledigen waren. Zusätzlich zur Beseitigung der Überreste des Vormieters galt es, neue Zwischenwände zu errichten, Elektroleitungen zu verlegen sowie für Druckluft und Wasser zu sorgen. „Ohne die optimale Verzahnung aller Gewerke, die parallel in der Großhalle an der Fertigstellung arbeiteten, wäre der Abschluss der Sanierung niemals rechtzeitig möglich gewesen“, stellt Michael Schönfelder fest und fügt hinzu: „Während den Arbeiten in der Produktionshalle kam seitens RENA noch der Wunsch nach einem Lagerplatz für die fertiggestellten Anlagen auf. Dafür wurde eine angrenzende Halle mit knapp 3000 m2 angemietet, wo nochmals 13 Deckenstrahlplatten ‚Zehnder ZFP‘ mit einer Gesamtlänge von 770 m installiert wurden.“
Die Produktion konnte schließlich im November 2020 beginnen, der erste Teil der Waren wurde pünktlich im Januar 2021 ausgeliefert. Der Großauftrag aus Asien lief insgesamt ein halbes Jahr lang und wurde Mitte 2021 abgeschlossen. Dazu der Leiter Operations Europe, Markus Hummel: „Trotz des sehr anspruchsvollen Zeitplans lief für uns alles optimal. Wir konnten durch die Erfüllung des Auftrags unsere Wachstumsstrategie wie gewünscht vorantreiben und uns erfolgreich weiterentwickeln. Es hat außerordentlich Spaß gemacht, diese Herkulesaufgabe zu bewältigen, bei der alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben“.
Zehnder sieht sich hierbei als verlässlicher Partner: Weniger als drei Monate nach der ersten Kontaktaufnahme waren die 65 Deckenstrahlplatten in der Produktions- und der Lagerhalle bereits einsatzfähig. Seitdem beheizen sie die ca. 10.000 m2. Die unauffällige Platzierung unter der Hallendecke spielte ihre Vorteile dabei nicht nur während der Sanierungsarbeiten aus, wo alle Gewerke ungestört arbeiten konnten: „RENA Technologies arbeitet im Projektgeschäft, wir haben also keine geglättete Produktion wie beispielsweise ein Automobilzulieferer“, berichtet Hummel und führt weiter aus: „Daher müssen wir stets flexibel sein und haben diesen Anspruch auch an unsere Produktionsstätten. Dank der unter der Decke angebrachten Deckenstrahlplatten kann die Halle jederzeit umstrukturiert werden.“
Noch ein Hallenkomplex
Im Herbst 2021 begannen bereits die nächsten Sanierungsarbeiten im Mönchweiler Hallenkomplex: Ursprünglich für den Standort Gütenbach geplant, mietete RENA Technologies hier eine zusätzliche Halle mit etwa 4000 m2 an, um dort die Logistik unterzubringen. Auch hier entschied man sich für die Deckenstrahlplatten „Zehnder ZFP“, sodass heute insgesamt 76 Deckenstrahlplatten mit einer Länge von 2616 m bei RENA installiert sind.
RENA Technologies GmbH
Die RENA Technologies GmbH wurde 1993 am heutigen Hauptstandort Gütenbach gegründet und stellt Maschinen zur nasschemischen Prozessierung von Substraten wie Solarzellenwafer oder Halbleitern her. Mittlerweile wurden weltweit ca. 3300 dieser Anlagen installiert; 1200 Mitarbeitende zählt das Unternehmen. „Wir fungieren dabei als Komplettanbieter für unsere Kunden und übernehmen neben der Konstruktion der Anlagen auch die Inbetriebnahme vor Ort sowie den kompletten Service“, erläutert Marketingleiter Dirk Hensel.
Über den gesamten Hallenkomplex der RENA Technologies GmbH in Mönchweiler gibt es eine interaktive 360°-Tour.