Werbung

Vernetzte Pumpen

Systeme mit Know-how ermöglichen eine effektive Instandhaltung von Heizsystemen

Über eine App lässt sich die Trinkwasser-Zirkulationspumpe „BlueOne BWO 155 Connect“ des Unternehmens Deutsche Vortex vor Ort per Smartphone bedienen. Die Software informiert über den Pumpenstatus und zeigt Daten zum Pumpenprogramm an. Bild: Deutsche Vortex

„Calio“-Pumpen (KSB) lassen sich über ihre integrierte Modbus-Schnittstelle in Automationssysteme einbinden. Bild: KSB

Die Box „D.Connect“ erlaubt die Vernetzung von Pumpen des Herstellers DAB. Per Cloud besteht die ­Möglichkeit, weltweit auf die gespeicherten Daten zuzugreifen. Bild: DAB Pumpen

 

Bidirektionale Pumpen, also solche, die Signale gleichzeitig in beide Richtungen übertragen können, stellen Heizleistung, Warmwasser und Kühlung bedürfnisgerecht zur Verfügung. In einer zunehmend vernetzten Welt liefert die Technik obendrein detaillierte Betriebsdaten. Daraus ergeben sich vielfältige Vorteile für das Fachhandwerk und den Nutzer.

Während Heizungspumpen bislang lediglich Sollwerte und Störmeldungen über einfache Schnittstellen kommuniziert haben, lassen sich mithilfe bidirektionaler Systeme viele Parameter auslesen. Dabei ist es möglich, anhand der Pumpen umfangreiche Informationen abzurufen und durch gezielte Feineinstellungen die Energie­effizienz einer Anlage zu steigern.
Die erfassten Daten bilden außerdem die Grundlage für ein leistungsfähiges Dokumentations-, Bestell- und Gerätemanagement. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, durch Analysen den Verschleiß einzelner Pumpenkomponenten frühzeitig zu erkennen, ohne dass ein Fachmann den Technikraum auf­suchen muss.
Die vorausschauende Wartung einer Pumpe auf Basis der Betriebsstunden als auch online ermittelte Defekte erlauben ferner die effiziente Planung und Ausführung von Serviceeinsätzen. Darüber hinaus bieten bidirektional kommunizierende Pumpen dem Fachhandwerker die Möglichkeit, sich durch spezifische Dienstleistungen von Marktteilnehmern abzuheben. Etwa durch Wartungsverträge, über die sich eine festgelegte Anzahl an Zugriffen auf online überprüfbare Kenngrößen pauschal verrechnen lassen.
Dem Endanwender bieten vernetzte Pumpen dagegen vor allem den Komfort von warmem Wasser entsprechend der individuellen Bedürfnisse. Oftmals erlaubt es eine, je nach Hersteller gebührenfreie oder kostenpflichtige App, sich über ein Smartphone oder ein Tablet mit der Pumpe zu verbinden. Damit lassen sich Informationen jederzeit abrufen und Einstellungen der Betriebszustände wie den Stromsparmodus vornehmen. Auch ist ein Herantasten an den geringstmöglichen Energiebedarf einer Pumpe per Feineinstellungen der Pumpendrehzahl möglich. Eine Option, die vor allem energiebewusste Nutzer sowie technikaffine Anwender zu schätzen wissen.

Maßgeschneiderte Datenübertragung
Bidirektional kommunizierende Pumpen lassen sich auf vielfältige Weise an ein Heizungssystem anschließen und regeln. Neben analogen und digitalen Ein- und Ausgängen sind auch Bustechnologien sowie ein Mix aus einer funk- und kabelgebundenen Technologie auf dem Markt zu finden. Sind Pumpen mit digitalen oder analogen Klemmen ausgestattet, kommunizieren sie über eine Drahtverbindung. Hierbei sendet beispielsweise ein Relais (automatische Schalteinrichtung) auftretende Störmeldungen, während Analogsignale die Sollwerte übermitteln. Allerdings geht die Verdrahtung analoger und digitaler Ein- und Ausgänge sowie eine ggf. erforderliche Fehlersuche oftmals mit einem erhöhten Aufwand einher.
Manche Hersteller nutzen neben der klassischen Verdrahtung zusätzlich Feldbustechnologien, um relevante Informationen wie etwa den Betriebszustand und bestimmte Zielgrößen und Alarme zu übermitteln. Andere Fertiger setzen dagegen auf reine Bustechnologien. So sind die Heizungspumpen „Calio“ der KSB AG standardmäßig mit dem Kommunikationsprotokoll Modbus RTU ausgestattet, wobei Pumpe und Feldbus ab Werk aufeinander abgestimmt sind. Die zugehörigen Module müssen deshalb nicht separat ausgewählt, beschafft und kundenspezifisch programmiert werden.
Der Hersteller DAB Pumpen bietet dagegen ein „D-Connect“ genanntes Feldbus- und Leitsystem an, das sich modular in bestehende Netzwerke integrieren lässt. Diese Technologie erlaubt es, bis zu acht Pumpen kabelgebunden oder mobil anzusteuern und zu regulieren. Mit der „D-Connect“-Box bietet der Hersteller außerdem den Service an, die Software- und Steuerungsdaten in einer Cloud abzulegen. Dadurch kann ein Nutzer, der mit entsprechenden Berechtigungen ausgestattet ist, jederzeit Daten mittels einer kos­ten­pflich­tigen App abrufen.
Ab welcher Anlagengröße der Einsatz einer Feldbustechnologie sinnvoll ist, lässt sich unter Zuhilfenahme einer betriebswirtschaftlichen Auswertung feststellen.

Passgenaue Regelung
Dank Sensorik bieten bidirektionale Pumpen dem Anwender auch Komfort. So ermitteln Messfühler in Trinkwasser-Zirkulationskreisläufen das Zapfverhalten der Nutzer. Auf Basis dieser Daten fördern die Pumpen nach einer kurzen Lernphase selbstständig warmes Wasser gemäß den turnusmäßigen Anforderungen durch die Rohrleitungen.
Wird über einen längeren Zeitraum, beispielsweise während des Urlaubs, kein Warmwasser entnommen, kann die Technik den Betrieb der Pumpe bis zur nächsten Warmwasseranforderung weitestgehend einstellen. In dieser Zeit erfolgt lediglich der aus hygienischen Gründen für den Wasseraustausch täglich erforderliche Zirkulationslauf.

Resümee
Dem Fachhandwerk als auch dem Nutzer bieten bidirektionale Pumpen in einer zunehmend vernetzten Welt ein großes Potenzial, wobei die Möglichkeiten über das reine Regulieren von Temperatur und Volumen hinausgehen. So erlaubt es der Verbund von Komponenten wie Ventile, Sensoren und Aktoren, Ener­gie einzusparen und Kosten zu reduzieren. Zugleich unterstützen digital bereitgestellte Daten den Handwerker dabei, ein technisches Problem zeitnah zu erledigen. Überdies sind Konzepte mit smarten Feldgeräten denkbar, die spezifische Funktionen ausführen. Damit bietet sich Marktteilnehmern die Möglichkeit, Servicedienstleistungen weiter zu verstärken und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Fachleute sehen in bidirektional kommunizierenden Pumpen einen unaufhaltsamen Trend, auch wenn aktuell die Marktdurchdringung noch nicht gegeben ist. Es gilt, Normen und Standards zu entwickeln, um eine Sicherheitsgrundlage zu schaffen. Zudem gilt es, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der mittels der bidirektionalen Pumpen gesammelten Daten sicher­zustellen.

Autorin: Carola Tesche, freie Journalistin

www.dabpumps.de

www.ksb.com

www.deutsche-vortex.de

 


Artikel teilen: