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Mit der Leiste heizen

Energieeffiziente Heizleisten sorgen mit Strahlungswärme für ein gesundes und angenehmes Raumklima

Die Sockelleistenheizung von Sokotherm erlaubt Möbel direkt an der Wand aufzustellen. Ein Mindestabstand sei dabei nicht einzuhalten. Bild: Sokotherm

Eine typische Sockelleistenheizung. Diese Variante von Sokotherm erreicht eine Leistung von 200 W/m bei einer Vorlauftemperatur von 70°C. Bild: Sokotherm

Die Sockelleistenheizung „Klimaboard“ von U.S.H.-Innovationen lässt sich mit einem Thermostatventil direkt an der Sockelleiste oder mit einer Einzelraumregelung regeln. Bild: U.S.H.-Innovationen

Entlang kalter Wand- und Glasflächen bauen Heizleisten schnell einen Warmluftschleier auf. Die Heizleisten sind zur Wandmontage in verschiedenen Abmessungen und Leis­tungsdimensionen erhältlich. Bild: Variotherm

Die Sokotherm-Sockelleistenheizung ist auch mit integrierter LED-Beleuchtung lieferbar. Bild: Sokotherm

 

Sockelleistenheizungen in Räumen, die als wasserführende und als Elektro-Systeme angeboten werden, erwärmen Wände und vorhandene Gegenstände. Die Heizleisten bewirken damit nicht nur eine gleichmäßige Wärmeverteilung, sondern verhindern auch Schimmelbildung an den Wänden und Staubaufwirbelungen.

Sockelleistenheizungen unterscheiden sich nicht nur äußerlich von einem klassischen Heizkörper, sondern auch durch das Raumerwärmungsprinzip. Bei Heizleisten erfolgt die hauptsächliche Wärmeabgabe so: Die warme Luft steigt entlang der Wand nach oben. Kälte(strahlung) des Mauerwerks wird abgeschirmt. Daher werden die Heizleisten nach Möglichkeit in einem Raum durchgängig entlang der Außenwände montiert.
Das Mauerwerk, an dem die warme Luft nach oben steigt, wird zum Wärmespender. Wärmepolster unter der ­Decke entstehen nicht. Zudem verringert sich die natürliche Luftbewegung, weshalb eine Staubverschwelung unterbunden wird. Weil die Sockelleistenheizung kalte Wandbereiche oberflächennah erwärmt, bildet sich darüber hinaus ein thermischer Schimmelschutz aus. Und schließlich lässt sich mit einer vor gro­ßen Fenstern eingebauten Heizleiste dem Gefühl abstrahlender Kälte bei niedrigen Außentemperaturen vorbeugen.  

Sockelheizleisten im Detail
Heizleisten setzten sich aus jeweils einem Rohr für den Vor- und Rücklauf sowie aufgepressten oder aufgelöteten Wärmeleitlamellen zusammen. So bietet der Hersteller rh-tec mit „cuprotec“ Heizleisten (Kupferrohr, 15 mm Durchmesser) in Längen zwischen 500 mm und 3000 mm an. Die aufgepressten Wärmeleitlamellen aus Aluminium haben die Maße 50 × 100 mm.
Auch die wasserführenden Heizleisten des Herstellers Energy-com verfügen über aufgepresste Wärmeleitlamellen. Angeboten werden acht Standard-Heizleisten mit Höhen von 150 mm bis 290 mm, Tiefen von 30 mm bis 60 mm und einer Länge von 2500 mm. Diese lassen sich an das Warmwasser-Heizsystem einseitig, beidseitig oder wechselseitig anschließen. Für das Zweirohrsystem nutzt der Hersteller handelsübliche Kupferrohre (15 mm Durchmesser), auf die ein Heizregister aus trapezförmigen Kupferlamellen mit 0,2 mm Stärke aufgepresst ist. Warum Energy-com auch bei den Lamellen auf den vergleichsweise höherpreisigen Werkstoff Kupfer setzt, begründet das Unternehmen mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit, was zu einer höheren Heizleistung führe.
Der Anbieter Variotherm verwendet für seine Sockelleisten Kupferrohr mit 18 mm Durchmesser. Die 2500 mm langen Heizelemente lassen sich individuell ablängen. Um eine Verbindung herzustellen, lassen sich die Lamellen „mit etwas Kraftaufwand“ verschieben.
Die Heizleisten des Herstellers Sokotherm basieren auf einem stranggezogenen, 6000 mm langen Aluminiumprofil. Diese Heizleisten lassen sich auf Wunsch mit einer LED-Beleuchtung ausstatten. Erhältlich ist die Sockelleistenheizung mit einem Baumaß von 105 mm Höhe und 30 mm Tiefe inkl. Wand- und Bodenabstand.

Behagliche Wärme
Die von den erwärmten Wänden abgegebene, langwellige infrarote Strahlungswärme wird als besonders angenehm empfunden, weil diese der körpereigenen Wärme entspricht. Zugleich kommen Räume im Vergleich zu konvektiven Heizungen mit einer etwa 2°C geringeren Raumlufttemperatur aus. Nimmt man alle Vorteile zusammen, kommt Sokotherm auf einen reduzierten Energieverbrauch von 30%.
Während die ideale Vorlauftemperatur für den Betrieb von Heizleisten zwischen 50 bis 55°C liegt, lässt sich eine Sockelleis­tenheizung auch mit jedem Niedertemperatursystem betreiben. Die Vorlauftemperatur kann umso geringer gewählt werden, je vollständiger sich ein Raumumlauf mit den Sockelleistenheizungen verwirklichen lässt.
Bei einem Raumwärmebedarf von über 2000 W ist die Aufteilung in mehrere Heizkreise sinnvoll, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu gewährleisten. Indessen entsteht Behaglichkeit nicht allein durch eine bestimmte Raumtemperatur. Ebenso wichtig ist die Temperatur aller im Raum befindlichen Flächen, da die empfundene Temperatur etwa dem arithmetischen Mittel aus beidem entspricht (Raumtemperatur und Oberflächentemperatur).
Sobald in großen Räumen eine höhere Heizleistung erforderlich ist, können Heizleisten mittels entsprechender Rohrhalter auch nebeneinander montiert werden. Dagegen macht es wenig Sinn, Heizleisten übereinander zu montieren. Bei dieser Konstruktion würde die warme Luft lediglich von einem Heizelement in das nächste strömen, ohne sich nennenswert weiter zu erwärmen.
Regulieren lassen sich die Sockelleistenheizungen mittels klassischem Raumthermostat, elektronischer oder funkbasierter Steuerung mit Raumfühler und per Hausautomation mit dem Smartphone oder Tablet.

Unkomplizierte Montage
Sockelleistenheizungen können im Zweirohrsystem an gängige Heizsysteme angeschlossen und auf jedes erforderliche Maß zugeschnitten werden. Winkel erlauben es ferner, die Heizleisten auch in die Ecken eines Raumes zu führen. Während sich die einzelnen Elemente mit Löt- oder Pressfittings verbinden lassen, erfolgt der Anschluss an die Zuleitung je nach Hersteller mittels Edelstahl-Steckfittings, Pressfittings oder Lötverbindung.

Universelle Technik
Aufgrund der geringen Einbauhöhe besteht die Möglichkeit, die Heizleisten vor bodentiefen Fenstern oder Terrassentüren als Unterflurkonvektoren in den Boden einzubauen. Die Heizelemente laufen hier mit einem entsprechenden Aufbau in einem Aluminiumschacht. Ist ein Bodeneinbau aus bautechnischen Gründen nicht zu realisieren, können die Heizleis­ten auch um die Tür oder um das Fenster herumgeführt werden. Eine weitere Option ist der Einsatz einer Vorsatzschale aus Gipskartonplatten. Damit lassen sich die Heizelemente bodennah an den Außenwänden entlangführen. Diese Lösung bietet sich beispielsweise an, wenn Altbauten mit Heizleisten nachgerüstet werden sollen.
Gleichwohl kommen Heizleisten durchaus an Einsatzgrenzen, sobald bei sehr großen Räumen wie etwa einer Kirche nicht nur die Wände temperiert werden sollen, sondern auch der Innenraum. Hier reicht die Strahlungswärme oftmals nicht aus, um die gesamte Fläche zu erwärmen.

Fazit
Sockelheizleisten erlauben es, auffällige Radiatoren einzusparen und Heizkörpernischen zu schließen, um Wandflächen zu gewinnen. Darüber hinaus lassen sich Heizleisten in Nischen oder in großflächige Schränke und Regale integrieren. Jedoch ist hier das ungehinderte Zu- und Abströmen der Luft zu gewährleisten. Sollen hohe Möbel entlang der Außenwände aufgestellt werden, ist überwiegend ein Abstand von etwa 8-10 cm zur Wand einzuhalten. Unterdies lassen sich Heizleisten prinzipiell gut in einen Raum integrieren und problemlos nachrüsten. Allerdings ist eine gute Wärmedämmung des Gebäudes erforderlich, damit kein zu großer Anteil der Wärmeenergie nach außen abstrahlt.

Autorin: Carola Tesche, freie Journalistin

 


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