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ZVEH: PV und Stromspeicher 2024 schwächer

Die Grafik zeigt, wie sich die Umsatzanteile der Zukunftstechnologien am Gesamtumsatz der E-Handwerksbetriebe verändert haben. Dargestellt sind die Veränderungen in den Bereichen „Photovoltaik und Speicher“, „Ladeinfrastruktur für Elektromobilität“ sowie „Wärmepumpen und Lüftungssysteme“. Nach kontinuierlicher Zunahme der Umsatzanteile bei „PV und Speichern“ bis zum Jahr 2024 zeigt sich hier im Frühjahr 2025 erstmals ein Rückgang. Bild: ZVEH

Die Balkendiagramme zeigen, wie viele Photovoltaik-Anlagen, Speicher, Wärmepumpen und Ladepunkte im Zeitraum 2022 bis 2024 von e-handwerklichen Betrieben installiert wurden. Während die Zahl der installierten PV-Anlagen, Speicher und Ladepunkte 2024 rückläufig war, stieg sie bei den Wärmepumpen an. Bild: ZVEH

 

Frankfurt am Main. Der Photovoltaik-Boom (PV) im Eigenheimsegment schwächte sich im 2024 ab. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den Speichern. Dies ist das Ergebnis einer Hochrechnung des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), die auf seiner Frühjahrskonjunkturumfrage 2025 und der aktuellen Ausgabe der Handwerkszählung beruht.

Die Hochrechnung ergab, dass die Zahl der von E-Handwerksbetrieben installierten PV-Anlagen gegenüber 2023 deutlich zurückging – von 550000 auf 400000 (– 27,3 %). In dem für die E-Handwerke besonders relevanten Bereich der Dach- und Fassadenanlagen (inkl. sonstige Anlagen) sank die Zahl von 513000 auf 357000. Die durch e-handwerkliche Betriebe in diesem Segment installierte Leistung sank damit von 7,09 auf 5,84 GW (– 17,6 %).

Der Rückgang folge der Entwicklung am Markt. So sei laut Marktstammdatenregister die Zahl der in 2024 installierten Dach- und Fassadenanlagen (inkl. sonstige Anlagen) gegenüber 2023 von 750000 auf 630000 (– 16 %) gesunken. Der Anteil der E-Handwerke am Markt der Dach- und Fassadenanlagen sank somit von 68,4 auf 56,6 %. Entsprechend verzeichnete auch der Anteil, den PV-Installationen am e-handwerklichen Umsatz ausmachen, ein Minus. Betrug der Umsatzanteil im Herbst 2024 noch 5,8 %, so liegt er nun laut ZVEH-Frühjahrskonjunkturumfrage 2025 nur noch bei 5,0 %. „Die Zahlen aus dem Photovoltaik-Bereich zeigen, dass die Relativierung der Energiewende den Markt beschädigt“, ist ZVEH-Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser überzeugt.

Speicher verzeichnen ebenfalls Rückgänge

Bei den Speichern, die häufig im Verbund mit Dachanlagen verbaut werden, gingen die Installationszahlen ebenfalls deutlich zurück – von 350000 auf 260000, so der ZVEH. Parallel dazu gingen die Umsatzanteile in den letzten sechs Monaten von 2,1 auf 1,8 % zurück. Interessant sei, dass die Zahl der Betriebe, die in den Bereichen „PV“ und „Speicher“ tätig sind, relativ konstant blieb oder sogar leicht anstieg (Speicher: konstant 47,6 % / PV-Anlagen: Anstieg von 55 auf 57 %). Gesunken sei demnach die Anzahl an PV-Anlagen und Speicher, die diese Betriebe durchschnittlich installieren, so der ZVEH.

Leichte Zuwächse bei den Wärmepumpen

Bei den Wärmepumpen ist die Installationszahl laut ZVEH von 155000 auf 160000 (+ 3,2 %) leicht angestiegen. Der Zuwachs gehe dabei ausschließlich auf Luft-Wasser-Wärmepumpen zurück. Diese Entwicklung sei überraschend, da der Wärmepumpen-Markt in Folge der Diskussion um das „Heizungsgesetz“ kurzfristig einbrach. Zu erklären ist der Zuwachs jedoch mit einem wachsenden Anteil an E-Handwerksbetrieben, die an Wärmepumpeninstallationen beteiligt waren. So ist der Anteil der Betriebe, die Installationsleistungen im Bereich „Wärmepumpen“ erbracht haben, von 41 auf 44 % angestiegen. Die leicht positive Entwicklung zeige sich auch am Anteil, den Wärmepumpen und Lüftungsanlagen am Gesamtumsatz im E-Handwerk einnehmen. Dieser stieg gegenüber dem Herbst 2024 von 2,9 auf 3,1 %.

Ladeinfrastruktur: Zuwächse nur bei leistungsstarken Ladepunkten

Auch der Aufbau der Ladeinfrastruktur leidet laut ZVEH unter dem Hin und Her in der Politik. Hier habe sich der negative Trend der letzten zwei Jahre fortgesetzt. Der Umsatzanteil sank in den E-Handwerken gegenüber Herbst 2024 auf 3,5 % – ein Minus von 0,3 (Herbst 2024: 3,8 %). Die Zahl der installierten Ladestationen sank laut ZVEH-Hochrechnung von 380000 auf 310000; die der Ladepunkte von 442000 auf 377000.

Der Rückgang ist laut ZVEH auf deutlich geringere Installationszahlen bei Privatkunden zurückzuführen (– 90000), die die mit Abstand wichtigste Kundengruppe der E-Handwerke darstellen. In den anderen Bereichen – Unternehmen, halböffentliche Parkplätze und öffentliche Parkplätze – gibt es einen leichten Zuwachs (+ 25000), der den Rückgang im Privatkundengeschäft jedoch nicht ausgleicht. Die beschriebene Entwicklung hat auch Auswirkungen auf die Leistungsklassen der installierten Ladepunkte. Während die Zahl der Ladestationen bis 11 kW, die häufig im Privatkundensegment gebaut werden, von 330000 auf 263000 sank, ist die Zahl der Ladestationen mit einer Leistung von 22 kW und mehr, die aufgrund des Bedarfs schneller Ladung im öffentlichen Raum hier häufiger zum Einsatz kommen, sogar leicht von 112000 auf 114000 gestiegen.

 


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