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Zugelassen und über Jahrzehnte etabliert

Die Abdichtung von Gewindeverbindungen in Trinkwasser-Installationen mit Hanf und Fermit ist weiterhin regelkonform

Gehört bei vielen SHK-Betrieben zur Grundausstattung des Werkzeugkoffers: Hanf und Fermit. (IKZ)

 

In den sozialen Medien entfacht immer wieder eine Diskussionen über die Zulässigkeit der klassischen Einhanfung für Trinkwasser- Installationen. Installateure berichten, dass der Einsatz von Hanf und „Neo Fermit“ in bestimmten Wasserversorgungsgebieten nicht mehr zugelassen sei. Einige User wollen wissen, dass die DVGW-Zulassung ausläuft und nicht verlängert wird. Was ist dran an solchen Aussagen? Wir haben beim Hersteller Fermit GmbH nachgefragt.

Fakt ist: Für die Gewindedichtpaste „Neo- Fermit Universal 2000“ gibt es aktuell ein DIN-DVGW-Baumusterprüfzertifikat, gültig bis 20. 04. 2021. Fakt ist außerdem, dass das Dichtmittel nur in Verbindung mit einem Dichtmittelträger (z. B. Hanf oder Flachs) verwendet werden darf und sowohl für Gas (DIN EN 751-2) als auch für Trinkwasser (UBA Schmier, DIN 30660) zugelassen ist.

Aber wie lange noch? „Die aktuelle Trinkwasserzulassung nach UBA Schmier bzw. KTW-Leitlinie wird ab 21. 03. 2021 von der neuen KTW-BWGL des UBA abgelöst“, sagt Alois Hauk, Betriebsleiter bei der Fermit GmbH. Man sei dabei, für alle zugelassenen Produkte die Konformität auch nach der neuen KTW-BWGL zu erlangen (Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der der COVID-19-Pandemie wurde die Übergangsregelung um zwei Jahre, bis zum 21. März 2023, verlängert). Ein Verbot von „Neo-Fermit Universal 2000“ in Verbindung mit Hanf in der Trinkwasserversorgung oder Gasinstallation ist dem Betriebsleiter nicht bekannt. Wenn, dann handele es sich um Hausvorschrift en einzelner Unternehmen, vermutet Hauk. Allerdings, so relativiert er, gäbe es wohl einige Firmen oder lokale Wasserversorger, die anstelle von Gewindedichtpaste und Hanf andere Dichtungsmaterialien bevorzugen und dies dann auch so vorschreiben würden.

Was den Einsatzbereich anbetrifft, so werde „Neo-Fermit Universal 2000“ an Prüfstücken geprüft, wo Gewinde mit einem Durchmesser von 0,5 und 1,5 Zoll vorhanden sind. „Unsere seit Jahren ausgegebene Empfehlung lautet, Neo-Fermit Universal“ bis zu einem Durchmesser von 2 Zoll zu verwenden. Wir kennen aber auch Anwender, welche das Dichtmittel schon bei 3 Zoll und größer verwendet haben“, weiß Hauk. „Das hänge immer auch von den Randbedingungen ab, wie z. B. Druck oder Temperatur.“ Überdies habe der Verarbeiter einen großen Einfluss auf die Dichtheit der Verbindung.

Der Einsatz von Gewindepaste und Hanf ist also nach wie vor zulässig. Lokale Wasserversorger, Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe oder auch öffentliche oder private Auftragnehmer können unabhängig davon andere Dichtmittel bevorzugen und vertraglich vorschreiben. Derzeit scheint das aber eher Ausnahme als Regel zu sein, schließlich hat sich das Abdichtungsverfahren über Jahrzehnte etabliert. Und zumindest ein großer Vorteil spricht für die Einhanfung: eingedichtete Verbindungen können korrigiert (vor- oder zurückgedreht) werden.

Schritt für Schritt

Das richtige Einhanfen gehört zum Einmaleins eines jeden Installateurs. Die einzelnen Schritte:

  • Reinigung des Gewindes mit einem Lösungsmittel.
  • Aufrauen des Gewindes mit einem Sägeblatt oder einer Metallbürste.
  • Hanf/Flachs in der geeigneten Menge von einem Zopf oder einer Spule abrollen und stramm in das Gewinde wickeln, vom Rohrende aus nach innen. Das Gewinde sollte so mit Hanf/Flachs ausgefüllt sein, dass die Gewindespitzen noch sichtbar sind.
  • Den Hanf/Flachs mit Gewindedichtpaste gleichmäßig und satt einstreichen. Die Paste wird mit den Fingern auf das Gewinde aufgetragen, indem man um das Gewinde herumfährt.
  • Rohr und Gegenstück können nun zusammengeschraubt und sofort in Betrieb genommen werden.
  • Überschüssige Dichtmasse mit einem Tuch abwischen.

 


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