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Zentralverband – Lukas Heyn will Goldmedaille

Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft der Berufe

Geringe Abweichungen bei den Aufgaben entscheiden, ob Lukas Heyn vor seinen Konkurrenten auf dem Siegertreppchen triumphieren kann. Bild: www.shk-schweinfurt.de

WorldSkills 2017 in Abu Dhabi: Anlagenmechaniker Lukas Heyn (Mitte) bereitet sich mit seinen Trainern Josef Bock (links) und André Schnabel auf die Weltmeisterschaft der Handwerksberufe vor. Bild: www.shk-schweinfurt.de

Auf elf Seiten hat das Bundeswirtschaftsministerium die neue Förderstrategie ab 2017 dargelegt. Download: Titel der Broschüre in Suchmaschine eingeben.

Andreas Müller, Hauptgeschäftsführer ZVSHK.

 

Knapp fünf Monate vor der nächsten Weltmeisterschaft der Berufe ist Anlagenmechaniker Lukas Heyn aus Hartenstein im Erzgebirge auf Erfolgskurs. Er möchte das erreichen, was im Wettbewerb vor zwei Jahren Nathanael Liebergeld, amtierender Gewinner der Goldmedaille in der Sparte Sanitär und Heizung, erreicht hat: ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen. Wieder ist es ein Sachse, der das Zeug zum Sieg hat und die nötige Nervenstärke besitzt. Das zeigt sich in den Trainingseinheiten im Bundesleistungszentrum des SHK-Handwerks in Schweinfurt.

Das SHK-Handwerk steht glänzend da. Bei den letzten WorldSkills vor zwei Jahren konnte Anlagenmechaniker Nathanael Liebergeld die Goldmedaille erringen. Doch wie geht es weiter auf diesem Top-Niveau? Mitte Oktober treffen sich Nachwuchshoffnungen aus aller Welt erneut zu den WorldSkills, um ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Frühzeitig hat die SHK-Berufsorganisation nach einem nervenstarken Newcomer Ausschau gehalten und im SHK-Bundesleistungszentrum in Schweinfurt aus mehreren Kandidaten den Besten ausgewählt. Die Wahl fiel auf Lukas Heyn, Anlagenmechaniker SHK aus Hartenstein im Erzgebirge.
„Wir haben mit Lukas Heyn jemanden gefunden, der unserer Einschätzung nach sehr gute Fähigkeiten mitbringt, um ganz nach oben zu kommen“, sagt Josef Bock, seit vielen Jahren bewährter Ausbildungsleiter der Schweinfurter Kaderschmiede: „Noch ist er quasi ein Roh-Diamant, an dem wir aber in den kommenden Monaten kontinuierlich schleifen werden, damit er in Abu Dhabi glänzen kann.“

Intensive Vorbereitungen laufen
Auf diese Feinarbeit hat sich Trainer André Schnabel spezialisiert. Er sieht die Vorbereitungen in Schweinfurt ganz auf Linie: „Was wir jetzt trainieren, ist Grundlagenarbeit. Dazu gehört beispielsweise, einen Radius äußerst präzise zu biegen oder Leitungen auf den Millimeter genau auf der Montagewand zu installieren.“ Abweichungen zwischen Soll und Ist werden gemäß ihrer Sequenzen analysiert. Nach der Auswertung kommt die Hausaufgabe. Denn Lukas Heyn hat im heimischen Familienbetrieb Heyn & Söhne in Hartenstein eine identische Montagewand aufgebaut, an der er einzelne Präzisionsarbeiten in den kommenden Wochen weiter trainieren bzw. verfeinern kann.
Bis zu den WorldSkills in Abu Dhabi (14. - 19. Oktober 2017) wird das Training kontinuierlich verfeinert, auch der Zeitdruck kommt dann bewusst hinzu. Neben der monatlichen Trainingswoche in Schweinfurt gibt es darüber hinaus noch ein Einladungsturnier nach China, um wettbewerbsnahe Stresssituationen zu simulieren. Aber auch in Schweinfurt wird es international, denn eine befreundete Equipe aus Taiwan hat sich zu einem weiteren Training angekündigt.

Unter hoher Anspannung trainieren
Ohne diesen Aufwand bliebe der Top-Mann aller Erfahrung nach chancenlos. Denn um ganz oben in der Weltklasse mitzumischen, werden winzige Abweichungen bei den Prüfungsaufgaben darüber entscheiden, ob Lukas Heyn vor seinen Konkurrenten auf dem Siegertreppchen triumphieren kann. Das erfordert eine große nervliche Belastungsstärke – die Lukas Heyn schon jetzt an den Tag legt. Er vermag in seinen Aufgaben völlig aufzugehen, ohne sich von äußeren Rahmenbedingungen ablenken oder vom Erwartungsdruck verunsichern zu lassen.
„Ich kann mich auf meine Stärken konzentrieren und auch unter Stress die nötige Ruhe zum Arbeiten bewahren – das habe ich auch noch steigern können“, stellt der 21-Jährige selbstbewusst fest. „Ich will Weltmeister werden!“
Wer sich zu Lukas Heyn und seinen Wettkampfvorbereitungen für Abu Dhabi informieren möchte, findet auf www.zvshk.de/worldskills den aktuellen Stand.

 

Förderpolitik

Neue Strategie im BMWi
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) will die Strategie zur Förderung von Energieeffizienz und Wärme aus Erneuerbaren Energien ändern und hat dazu erste Einzelheiten Mitte Mai vorgestellt.
Fest steht, dass die Schwerpunkte der Förderung an die aktuellen Anforderungen der Energiewende angepasst werden sollen. Hybridsysteme, die Erneuerbare Energien einbeziehen, bleiben in der Förderung, um den Übergang zu mehr Regenerativer Energie im Wärmemarkt zu unterstützen. Dagegen wird die Förderung von Heizkesseln, die ausschließlich auf fossilen Energieträgern basieren, in 2019 enden. Dadurch setzt das BMWi einen wichtigen Punkt des Klimaschutzplans 2050 um.
Auch will das BMWi die Beratungs- und Investitionsprogramme optimieren. Ziel ist, das bestehende Förderangebot für Entscheider möglichst einfacher zu gestalten, um deutlich mehr Nutzer für das Angebot zu gewinnen.
In der Förderung soll es künftig vier Schwerpunkte geben:

  • Energieberatung,
  • Energieeffiziente Gebäude,
  • Energieeffizienz in Industrie
  • und Gewerbe,
  • Wärme-Infrastruktur.


Alle Förderangebote werden als modular aufeinander aufbauende Bausteine in diesen vier Schwerpunkten gebündelt. Das hat zur Konsequenz, dass bestehende Förderangebote zusammengefasst werden. So werden die zwei großen Förderprogramme im Gebäudebereich, d. h. das CO2-Gebäudesanierungsprogramm (KfW-Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren) und das Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien im Wärmemarkt zur Fördersäule „Energieeffiziente Gebäude“ zusammengefasst.
Nach dem Prinzip „Je ambitionierter die Investition, desto attraktiver das Förderangebot“ sollen Fortschritte beim Energiesparen angereizt werden. Möglichst übersichtlich soll die Förderung künftig durch Bausteine kombinierbar aufgebaut sein. Demnach sind Förderungen für den „leichten Einstieg“ in Energiesparmaßnahmen ebenso vorgesehen wie für ganzheitliche, umfassende Sanierungsmaßnahmen.
Kern der Optimierung ist die Einrichtung eines One Stop Shops. Dieser bündelt alle relevanten Informationen und begleitet interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen Schritt für Schritt von der Erstinformation über das Energiesparen bis zur Umsetzung einer Fördermaßnahme.
Die Umstrukturierung der Förderprogramme erfolgt im Zeitraum von 2017-2019. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien nachfolgend einige Punkte herausgegriffen:

  • MAP und KfW-Programme sollen zusammengeführt werden
  • Förderung fossiler Heizsysteme (Öl, Gas) läuft 2019 aus,
  • Förderung von Hybridsystemen (Öl, Gas + erneuerbar) bleibt bestehen,
  • Förderschwerpunkt im Bestand und für energetisch anspruchsvolle Neubauten wie bisher,
  • neue Fördersäule Wärmeinfrastruktur (Wärme- und Kältenetze),
  • grundlegende Reform der Beratungs- und Investitionsförderprogramme,
  • Energieberatung soll breiter aufgestellt werden,
  • Förderung nach den Grundsätzen Wirtschaftlichkeit und möglichst technologieneutral,
  • aufeinander aufbauende Fördermodule: Beratung, Einzelmaßnahmen, systemische Maßnahmen.


Für die Vereinfachung und Neuordnung der bestehenden Förderlandschaft plädiert der ZVSHK schon länger und hat auch jetzt seine Unterstützung bei der Umstrukturierung angeboten. Noch vermisst der ZVSHK wichtige ­Details. Auch bestehen Zweifel, ob sich die ­Attraktivität der Förderung mit den geplanten Mitteln tatsächlich steigern lässt (siehe dazu den untenstehenden Kommentar).

Meinung

Neue Förderstrategie Energieeffizienz
Die Politik will die Förderlandschaft für die Umsetzung ihrer energie- und umweltpolitischen Ziele vereinfachen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Im Gegenteil: die Betriebe des Heizungsbauerhandwerks wissen aus ihrer täglichen Arbeit, wie schwer es für ihre Kunden ist, bestehende Förderungen zur Heizungsoptimierung oder Heizungsmodernisierung in Anspruch zu nehmen. Diese verlieren dabei im Förderdschungel allzu oft den Überblick.
Als Interessenvertreter des Heizungsbauerhandwerks begrüßen wir daher die Entscheidung des Bundeswirtschaftsministeriums, die Beratungs- und Investitionsprogramme für die angestrebte Energiewende im Wärmemarkt effizienter und übersichtlicher zu gestalten.
Wir sagen aber gleichzeitig: Es kann hierbei nicht allein um die Optimierung der Förderlandschaft gehen. Vielmehr gilt die alte Fußballweisheit: „Entscheidend ist auf´m Platz!“. Es gilt hier und jetzt dafür zu sorgen, die Sanierungsrate bei rund 14 Millionen veralteten Öl- und Gasheizungen anzuheben. Ob dies ausgerechnet mit dem angekündigten Förderstopp für die Brennwerttechnik gelingen wird, wagen wir dann doch zu bezweifeln. Es droht vielmehr eine unnötige Verunsicherung der Verbraucher, die bei möglichen Investitionen in eine neue Heizungsanlage weniger auf einen klimaneutralen Gebäudebestand im Jahr 2050 schauen, sondern auf die aktuell verfügbare und förderfähige Technologie achten.

 


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