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Zentralverband - Kompetenz für Bad und Heizung

Bundesfachgruppe SHK bereitet dem Handwerk den Weg

Über 30 Punkte auf der Tagesordnung: Im Vordergrund standen für die Bundesfachgruppe SHK Themen zur Gasinstallation, Schnittstellen beim Bäderbau sowie die Erarbeitung von Fachregeln für das Gewerk Heizung. Bild: Thomas Dietrich

Leiten die Bufa SHK die nächsten drei Jahre: Neuer Vorsitzender ist Jakob Köllisch (r., Fachverband Pfalz), der seit 2012 die Position des Vize inne hatte. Dieses Ehrenamt hat jetzt Prof. Gerald Lange (Fachverband Niedersachsen). Bild: Thomas Dietrich

Fritz Schellhorn (r.) stellte sich aus Altersgründen nicht erneut zur Wiederwahl des Bufa-Vorsitzenden. ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Müller dankte ihm für seine langjährige Tätigkeiten in diesem Ehrenamt. Bild: Thomas Dietrich

Um die Abdichtung an Wannenrand oder Bodenablauf langfristig sicher zu stellen, müssen sich Planer, Sanitärinstallateur und Fliesenleger über die am besten geeignete Technik verständigen und sie präzise umsetzen. Bild: Kessel

Fritz Schellhorn, langjähriger Leiter der Bufa SHK: „Ich bin eher Moderator als Vorsitzender gewesen. Jetzt ist die Zeit gekommen, jüngeren Personen Platz zu machen – zum Glück gibt es dafür fähige Personen.“ Bild: Thomas Dietrich

Jakob Köllisch, neuer Bufa-Vorsitzender: „Um nicht vergleichbar mit anderen Vertriebsformen zu sein, die den Preis in den Vordergrund stellen, sollten wir Wert auf die Qualität unserer Leistungen legen.“ Bild: Thomas Dietrich

Udo Wirges, Bereichsleiter Technik im ZVSHK: „Das geplante Gebäudeenergiegesetz soll noch dieses Jahr konkret werden. Viel deutet darauf hin, dass Berechnungsgrundlagen komplizierter werden.“ Bild: Thomas Dietrich

Dr. Matthias Wagnitz (Referat Heizung): „Eine Checkliste für die Inbetriebnahme von Heizungsanlagen gemäß VDI 2035 wird im ZVSHK auf den neuesten Stand gebracht. Damit können sich die Betriebe absichern.“ Bild: Thomas Dietrich

Rolf Klement (Sachverständiger): „Die Technischen Regeln für die Gasinstallation bringen ab Herbst etliche Neuerungen. Berechnungen für Rohrnetze und Strömungswächter werden angepasst.“ Bild: Thomas Dietrich

Andreas Braun (Referat Sanitär): „Der Kontakt zum Fliesenleger ist wichtig, denn die Qualität der Ausführung an den Übergabepunkten wird stark beeinflusst von der engen Abstimmung zwischen den Gewerken.“ Bild: Thomas Dietrich

Roland Priller (Sanitärhersteller Kessel): „Wichtige Dinge wie das Mindestgefälle in der Dusche oder die Sperrwasserhöhe im Siphon sind nicht genormt – vor allem im Sanierungsfall kann das Probleme bringen.“ Bild: Thomas Dietrich

Dr. Thomas Gutzke (Software ­envi-Systems): „In einer Bauwerksakte lassen sich heute bereits alle Vorgänge in Bezug auf das überwachte Trinkwassersystem speichern – vom Mangel bis zur Gefährdungsanalyse.“ Bild: Thomas Dietrich

 

Die SHK-Berufsorganisation erarbeitet wichtige Ratgeber für ihre Mitgliedsbetriebe. Das reicht von der Fachinformation zur neuen Abdichtungsnorm DIN 18534 für die Planung und Ausführung im Bad bis hin zu einem umfangreichen Regelwerk für das Gewerk Heizung.

Geht es um die erfolgreiche Planung und Ausführung eines neuen Bades, erfordert der Bauablauf eine präzise Abstimmung zwischen den einzelnen Gewerken. Erfahrungsgemäß zeigt sich, dass der Schnittstellenkoordination hohe Bedeutung zukommt. Kennen sowohl Sanitärprofis als auch Fliesenleger die wichtigen Zusammenhänge im jeweils anderen Gewerk und besprechen die Schnittpunkte gemeinsam, lassen sich Schäden und Verzögerungen vermeiden, die häufig durch Achtlosigkeit oder fehlende Kooperation entstehen.
Die Bundesfachgruppe SHK befasst sich bereits seit geraumer Zeit mit wichtigen Arbeitsregeln für den Nassraum. Die neue Abdichtungsnorm DIN 18534, die bereits 2017 herauskam, wird hier zum Maßstab. Um daraus praktikable Anleitungen für den Baustellenalltag der Mitgliedsbetriebe abzuleiten, haben ZVSHK und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes eine etwa 30-seitige Fachinformation erarbeitet.

Abdichten mit Silikon? – war noch nie zulässig
Auf der Bufa-Sitzung am 23. und 24. Mai 2018 in Sankt Augustin wurden die wesentlichen Inhalte skizziert. Hohe Bedeutung in der neuen Abdichtungsnorm erhält der Begriff Wassereinwirkungsklasse, denn er bestimmt in unterschiedlichen Abstufungen, mit welchem Aufwand Boden und Wände im Nassraum fachgerecht abzudichten sind.
Noch trifft der Baufachmann allerdings des Öfteren auf eine andere Praxis: Für manchen Monteur mag bislang die Faustregel gelten, dass ein frisch verfugter Fliesenbelag und eine sauber gezogene Silikonfuge genügend Schutz bietet, damit keine Feuchte in den Untergrund eindringen kann. Tatsächlich?
Um es für den Praktiker klar auszudrücken: Eine Silikonfuge wird zwar häufig als einzige Maßnahme zur Abdichtung genutzt, sie galt aber per Definition noch nie als wirksames Dichtungsmittel im Nassbereich des Bades. Dort ist sogar jede Art von Verfugung als wasserdurchlässig definiert und ersetzt keineswegs die erforderliche Abdichtung, die eine Fläche hinter der Fliese zusätzlich benötigt, wenn sie häufig mit Nässe in Berührung kommt.
Wichtig zu wissen: Die DIN 18534 definiert unter dem Begriff Wassereinwirkungsklasse insgesamt vier Standards, nach denen sich der Aufwand für die erforderliche Abdichtung von Wand und Boden zu richten hat. Und moderne Baustoffe und Bauprodukte sind heute so entwickelt, dass die Hersteller gleichzeitig auch nötige Hinweise für die Abdichtungstechnik herausgeben.
Wichtig für den Architekten und Planer: Bei der Bestimmung der Werkstoffe für Wand und Boden gilt es jetzt die Einstufung gemäß Wassereinwirkungsklasse gleich mit zu definieren. Das kann verhindern, dass es auf dem Bau zu einer falschen Wahl von Material und Verarbeitungsverfahren kommt. Dem SHK-Handwerker müssen diese Zusammenhänge vertraut sein und der Fliesenleger muss sich danach richten, um mit geeigneten Maßnahmen und Produkten den Untergrund von Wand und Boden wirkungsvoll abdichten zu können. Denn eine unsachgemäß vorgenommene, nachträgliche Durchdringung von Wand und Boden könnte unter ungünstigen Umständen zur Ursache eines Feuchteschadens werden. Bleibt dieser lange unentdeckt, kann es zu einem enormen Sanierungsschaden kommen. Etliche Wortbeiträge in der Bufa zeigten, dass Fachbetriebe inzwischen Produkte wie Duschstange oder Griff (wenn möglich) durch Klebetechnik fixieren, statt durch Bohren eine Leckage zu riskieren.
Geplant ist, die Fachinformation „Schnittstellenkoordination Nassraum“ in diesem Sommer herauszubringen. Mitgliedsbetriebe finden das entsprechende Angebot dann unter www.zvshk.de/onlineshop in der Rubrik Sanitär-, Wasser-, Abwassertechnik.

Weiterbildung zur neuen TRGI
Die Überarbeitung der „Technischen Regeln für Gasinstallationen“ ist so weit fortgeschritten, dass das Ausgabedatum des Weißdruckes voraussichtlich wie geplant im September 2018 sein wird – zehn Jahre nach Erscheinen der noch geltenden Fassung. Im Herbst geht es zunächst an die Weiterbildung von Trainern und Sachverständigen. Über ein einheitliches Schulungsangebot, das voraussichtlich im Frühjahr 2019 starten kann, werden die SHK-Landesverbände ihre Mitgliedsbetriebe frühzeitig informieren.

Fachregel Heizung entsteht
Eine Vielzahl von Heizungssystemen ist heute im deutschen Markt gebräuchlich. Für die Fachbetriebe ist es zunehmend schwierig geworden, bei der Fülle von Angeboten den Überblick zu behalten und dem Kunden eine individuell konzipierte Heizung anzubieten, die nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik realisiert werden kann.
Die SHK-Berufsorganisation hat sich deshalb entschlossen, für das zukünftige Regelwerk „Heizung“ relevante Regeln und Normen, Richtlinien und Verordnungen zusammenzutragen. In einem ersten Schritt wurde die Veröffentlichung des Regelwerks Heizung Band 1 (Planung) beschlossen. Geplant ist, eine abgestimmte Fassung (Weißdruck) zur ISH 2019 zu veröffentlichen. Hydraulikschemata, die herstellerneutral die wichtigsten aktuellen Anlagenkonfigurationen verdeutlichen, werden derzeit in einem Arbeitskreis behandelt und sollen ebenfalls im Laufe des nächsten Jahres erscheinen. Die Bufa SHK nutzte die Frühjahrssitzung, um etliche offene Fragen im Regelwerk zu erörtern. Es ist geplant, dieses Regelwerk auch noch um die Bereiche Installation und Wartung zu erweitern.

Aktuelles in Kürze

  • Bei der Abfrage aller Landesverbände zu aktuell wichtigen Themen zeigte sich, dass die Bemühungen um Nachwuchskräfte durchweg zum Brennpunktthema geworden sind. Die Möglichkeiten, die die Kampagne „Zeit zu starten“ zur Unterstützung anbietet, werden stark nachgefragt. Erste Erfolge zeigen sich in einem leichten Aufwärtstrend bei den Neuverträgen für die Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK.
  • ZVSHK-Vorstandsmitglied Fritz Schellhorn hat angekündigt, aus Altersgründen in diesem Jahr seine Ehrenämter in der SHK-Verbandsorganisation aufzugeben. Deshalb stellte er sich nach neun Jahren Bufa-Vorsitz nicht zur Wiederwahl. Zusammen mit den zehn Jahren, die er zuvor in der Position als Stellvertreter in der damals frisch zusammengelegten Bufa Heizung und Sanitär und davor als Leiter der Bufa Sanitär aktiv war, hat er viele wesentliche Entwicklungen innerhalb der Berufsorganisation begleitet und mitbestimmt. Ein „Herzliches Danke“ und viele Glückwünsche seiner Berufskollegen begleiteten seinen Ausstand aus dem Ehrenamt in der Bufa SHK. Den Vorsitz haben jetzt der bisherige Stellvertreter Jakob Köllisch und sein Vize Prof. Gerald Lange übernommen. Beide wurden einstimmig für drei Jahre in ihre neuen Ehrenämter gewählt.
  • Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) soll drei bislang bestehende Rechtsgrundlagen ablösen:
    –    das EnEG (Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäuden),
    –    die EnEV (Energieeinsparverordnung) sowie
    –    das EEWärmeG (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz).
    Nach der parlamentarischen Sommerpause will das Bundeswirtschaftsministerium die Vorlage zum GEG insKabinett einbringen, damit noch in diesem Jahr ein Abschluss erzielt werden kann, so der Plan. Mit in diesem GEG soll die Definition für ein Niedrigstenergiegebäude enthalten sein. Und genau dieser Punkt wird in Fachkreisen mit Spannung erwartet. Der Definition messen die Experten deshalb eine hohe Bedeutung bei, weil sie in punkto Energieeinsparung unmittelbar Auswirkung auf die Bau- und Ausbauwirtschaft haben wird.
  • Die finanzielle Förderung der Energieeffizienz in Gebäuden war Bestandteil des Koalitionsvertrages, auf den sich CDU/CSU und SPD für die jetzige Regierung geeinigt hatten. Doch der vom Bundeskabinett aufgestellte Bundeshaushalt 2019 enthält derzeit keine Position für die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung. Stattdessen wurde die Steuerförderung zu Gunsten insbesondere des Baukindergeldes gestrichen, vermutet der ZVSHK. Die SHK-Berufsorganisation tritt im Schulterschluss mit weiteren Verbänden für eine verlässliche
  • Förderpolitik ein. Ziel ist, dass die Förderung doch noch im Haushaltsbeschluss des Bundestages (voraussichtlich Anfang Juli) berücksichtigtwird.
  • In Hessen existiert bereits eine cloudbasierte Datenbank für Wasserqualität. Die seit etwa sieben Jahren gesammelten Daten, darunter die jährlichen Wasseranalysen mit umfangreichen Parametern, könnten auch für das SHK-Handwerk von Nutzen ein. Die Bufa verschaffte sich einen Überblick zu diesem Angebot. TD

Auf einen Blick
Gewerke übergreifend definiert eine neue Abdichtungsnorm für Innenräume, wie Sanitärprofis und Fliesenleger im Bad am besten beispielsweise eine Abdichtung im Verbund herstellen können. Der ZVSHK gibt dazu in Kürze eine Fachinformation für die Mitgliedsbetriebe heraus.
Die Technische Regel für Gasinstallationen (TRGI) ist überarbeitet und wird im September herausgegeben. Schulungen für Fachbetriebe starten im Frühjahr.
In Bearbeitung ist ein illustriertes Regelwerk für Heizungstechnik, das herstellerneutral vermittelt, welche Anlagentechnik in welcher Bauweise realisiert werden kann. Experten der Berufsorganisation tragen die vielfältigen Infos zusammen, damit die Mitgliedsbetriebe im kommenden Jahr davon profitieren können.

 


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