ZENTRALVERBAND
kurz und bündig
Organisierte Innungsbetriebe haben 2012 den Umsatz um rund 3% steigern können, unter anderem durch 480000 neue Bäder sowie 525000 neue Heizsysteme.
Anlagenmechaniker Matthias Köfer (links) und Ersatzmann Kurt Schieck trainieren die kommenden Wochen unter harten Wettbewerbsbedingungen für die Worldskills.
Abschlusszahlen 2012
SHK-Handwerk steigert Gebäudewert
Hausbesitzer in Deutschland haben im vergangenen Jahr verstärkt in die Wert- und Komfortsteigerung ihrer Immobilie investiert. Davon profitiert hat das SHK-Handwerk. Es konnte seinen Umsatz 2012 wie schon im Vorjahr um rund 3% auf 36,8 Mrd. Euro steigern. „Unsere Fachhandwerker sind zu wahren Anlageberatern geworden“, erklärt ZVSHK-Präsident Manfred Stather den fortgesetzten Konjunkturaufschwung. „Die Menschen sehen in der Immobilie die sicherste Wertanlage und stecken ihr Erspartes in neue Bäder oder effizientere Heizungsanlagen.“Allein die Zahl der Badsanierungen stieg 2012 um ein Drittel. Die organisierten 30000 Innungsbetriebe haben 480000 neue Bäder geplant und installiert, davon 195000 altersgerecht. Jeder Innungsbetrieb hat 16 Badsanierungen durchgeführt, vier mehr als 2011. Die Zahl der Heizungsmodernisierungen, die durch Innungsbetriebe umgesetzt wurden, lag 2012 bei 525000 Anlagen. „Das ist gegenüber 2011 ein vergleichsweise geringer Anstieg“, betont Manfred Stather. „Hier hat die monatelange politische Diskussion um eine mögliche steuerliche Abschreibung energetischer Sanierungsmaßnahmen einen noch deutlicheren Anstieg der Sanierungsquote behindert.“Die Privatkunden stellen mit 63,5% die mit Abstand größte Kundengruppe. Rund 75% des Jahresumsatzes entfielen 2012 auf Auftragsarbeiten in Altbauten. „Diese Zahlen belegen, dass die Energiewende im Wärmemarkt durch das Handwerk realisiert wird“, sagt der ZVSHK-Präsident. Er fordert hierzu von der Politik endlich verlässliche Marktanreize und klare Konzepte. „Noch dreht sich bei der Politik beim Thema Energiewende alles um Strom. Die größte Energiequelle des Landes steckt aber in der Effizienzsteigerung im Wärmemarkt.“Mit Sorge blickt der ZVSHK weiter auf die Entwicklung der Ausbildungszahlen. „Nach der Halbierung der Ausbildungsplätze von 70000 auf 35000 in den letzten 15 Jahren haben wir 2012 noch einmal einen Rückgang auf jetzt 33600 verkraften müssen“, beklagt Manfred Stather den sich verstärkenden Fachkräftemangel. Mit der 2012 gestarteten Kampagne „Volles Rohr Zukunft“ versucht der ZVSHK, qualifizierten Nachwuchs für die Ausbildungsberufe im SHK-Handwerk zu gewinnen. Das Ausbildungsportal www.vollesrohrzukunft.de bietet interessierten Jugendlichen vielfältige Informationen rund um die Berufe Anlagenmechaniker, Klempner, Ofen- und Luftheizungsbauer sowie Behälter- und Apparatebauer.
Worldskills 2013
Anlagenmechaniker stellt sich harter Konkurrenz
Vom 2. bis 7. Juli 2013 kommt die Weltelite der Handwerker nach Leipzig, damit die Besten der Besten bei den Worldskills gegeneinander antreten können. Die SHK-Berufsorganisation kann in der Disziplin „Plumbing and Heating“ mit dem Berufsbild Anlagenmechaniker/in dabei sein. Damit dieser Wettstreit möglichst erfolgreich wird, hielt der ZVSHK im letzten Jahr Ausschau nach talentierten und nervenstarken jungen Gesellen und Gesellinnen, die mindestens mit der Note „gut“ abgeschlossen hatten und nicht älter als 22 Jahre sind. Inzwischen haben erste Trainingseinheiten gezeigt, wer unter den Bewerbern die größten Erfolgsaussichten haben könnte. Es ist Matthias Köfer aus Ansbach, der sowohl bei ersten Tests Anfang Januar im SHK-Leistungszentrum Schweinfurt als auch Mitte Februar auf der mitteldeutschen Handwerksmesse mit konstant guten Trainingsergebnissen überzeugte. Die SHK-Verbandsorganisation hat ihn inzwischen für die Weltmeisterschaft nominiert. Als Zweiter sammelte Anlagenmechaniker Kurt Schieck aus Chemnitz entscheidende Punkte bei den Vortests, um als Ersatzmann bereit zu stehen.
Die beiden 21-Jährigen werden sich in weiteren Stationen auf den Wettbewerb vorbereiten. Dazu gehören ein internationales Training in der Schweiz Ende April sowie weitere Vorbereitungen in Schweinfurt im Mai und Juni. Denn nicht nur fachliches und handwerkliches Können sind entscheidend. Hinzu kommen muss eine Riesenportion Nervenstärke, um trotz Wettbewerbssituation einen kühlen Kopf zu behalten. Hier liegt das Erfolgsgeheimnis der Trainer. Die Erfahrung zeigt, dass in der Weltmeisterschaft nur dann eine Chance besteht, wenn die Kandidaten mit dem harten Kampf gegen die Zeit und die Konkurrenz vertraut sind.