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Wasser-Wächter Marktübersicht Leckageschutzsysteme für Trinkwasserinstallationen

Leitungswasserschäden verursachen jährlich immense Schadensummen. Die Versicherungswirtschaft beobachtet diese Entwicklung seit einiger Zeit, stellt Untersuchungen über Schadenursachen an und schlägt bereits nachdrücklich Maßnahmen zur Vorbeugung vor. Eine wirksame Maßnahme ist, im Fall eines unkontrollierten Wasseraustritts die Leitungsanlage zentral automatisch abzusperren. Einige Hersteller aus den Produktsegmenten Armaturen und Wassertechnik führen Leckageschutzsysteme im Sortiment, die als eigenständige Armaturen oder in Verbindung mit Filter und Wassernachbehandlung eingesetzt werden.

Das Kemper Leckage-Sicherheitssystem besteht aus einer Leckagesteuerung, einem Wasserfühler sowie einem Kemper KHS-VAV-Vollstromabsperrventil mit DVGW-Zertifikat. Bild: Kemper

 

Rohrbrüche verursachen in Deutschland Gebäudeschäden von jährlich über einer Milliarde Euro. Im Falle einer Leckage durch Rohrbruch, Schwachstellen in der Verbindung oder in der Anlagentechnik des Trinkwassersystems fließt oft unbemerkt über Stunden oder Tage Wasser in hochsensible Gebäudeteile, z. B. in Technik-, Wohn- und Lagerräume. Das Überflutungsereignis wird oft erst erkannt, wenn das Wasser aus der Decke tropft oder bereits von der Haustür aus auf den Straßenbereich fließt. Die Kosten für die Wiederherstellung der Räumlichkeiten und der durch das Wasser zerstörten Güter werden im günstigsten Fall vom Schadenversicherer übernommen. Oftmals werden auch unersetzbar hohe immaterielle Werte zerstört, sodass der persönlich entstandene Schaden irreparabel bestehen bleibt.

Der nach DVGW VP 638 zertifizierte SEPP-Safe Leckagedetektor ermöglicht durch eine lernfähige Steuerung eine exakte Überwachung. Die Störung wird im Display des Gerätes angezeigt. Bild: Seppelfricke

 

Ursachen sind nicht nur Korrosion und Frost
Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V. (IFS) in Kiel verzeichnet eine ständige Zunahme von Leitungswasserschäden. Sowohl die Anzahl als auch die durchschnittliche Schadenhöhe steigen weiter [1]. Viele Leitungsanlagen haben mittlerweile einen technischen Alterungsgrad erreicht, der für diesen Anstieg mitverantwortlich ist – das IFS spricht in diesem Zusammenhang von einer zunehmenden statistischen Verteilung der Anzahl von Wohneinheiten im sanierungsbedürftigen Alter. Zugenommen hat aber auch die Vielfalt der Ursachen für Leitungswasserschäden. Galten bislang der Rohrbruch infolge Korrosion oder Frostschäden als Hauptursache, so tauchen in der Ursachen-Hitliste immer häufiger auch Ausführungsfehler auf. Pro Jahr untersucht das Kieler Institut über 400 Leitungswasserschäden auf ihre Ursachen. Interessanterweise betreffen diese untersuchten Schadenfälle vorwiegend relativ neue Installationen, da nach Ansicht des IFS „die Beauftragung (zur Untersuchung der Schäden, Anm. d. Verf.) vornehmlich durch mögliche Regress- oder Gewährleistungsansprüche motiviert ist“. Im Bereich relativ neuer Installationen sind demnach Ausführungsfehler mit 39 % die häufigste Schadenursache. Knapp die Hälfte aller untersuchten Schäden entsteht infolge falscher Betriebsbedingungen wie z. B. Frostschäden sowie durch Ursachen, die sich nicht zweifelsfrei zuordnen lassen. Vergleichsweise selten (13 %) können dagegen Produktmängel als Auslöser des Wasserschadens festgemacht werden.

Doppelter Nutzen: Der Judo i-balance kombiniert vollautomatischen Kalkschutz für Ein- und Mehrfamilienhäuser mit dem Leckageschutzsystem i-safe. Das Gerät arbeitet mit einem speziellen Verfahren, bei dem zur Härtestabilisierung lediglich Strom benötigt wird. Weder die Zugabe von Salz, noch ein Kartuschenwechsel sind dabei nötig. Die Anlage misst die vom Wasserwerk gelieferte Wasserqualität sowie den Wasserdurchfluss. Mithilfe dieser Informationen optimiert sie die elektronische Behandlung vollautomatisch.

 

Zunahme von Wasserschäden ruft Versicherer auf den Plan
Wie aus einem Beitrag in der Zeitschrift Schadenprisma [1] hervorgeht, treibt die kontinuierlich steigende Zahl von Leitungswasserschäden die Zahlen der Versicherer betriebswirtschaftlich in den roten Bereich. Fachleute der Versicherungsbranche gehen für Wasserinstallationen in Gebäuden von einer Grenznutzungsdauer von 30 Jahren aus. Da kaum ein Gebäudeeigentümer seine gesamte Installation vorsorglich erneuere, seien Schäden vorprogrammiert. Eine Reduzierung der Aufwendungen zur Schadenbehebung sieht das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V. in gezielter Prävention und schlägt dazu vor, Leitungswasserinstallationen grundsätzlich mit einem automatisch arbeitenden (bzw. schließenden) Leckageschutzventil auszurüsten. Dies sei insofern wirkungsvoll, da der Wasseraustritt bei auftretenden Undichtheiten auf ein Minimum beschränkt werden könnte.

Automatische Absperrung bei Wasserverlust
In Deutschlands Wohngebäuden entstehen täglich rund 3000 Leitungswasserschäden. Der „klassische“ Rohrbruch ist hierbei sogar mit einem Anteil von 80 % vertreten. Der Einsatz von Leckageschutzsystemen schützt vor verheerenden Überschwemmungen und bewahrt nicht nur sensible Gebäudebereiche, sondern auch wertvolles Inventar und Lagergut vor Wasserschäden. Leckageschutz-Armaturen arbeiten als elektrisch betätigte Armaturen, die kontinuierlich den Wasserdurchfluss überwachen. Die Kontrolle über möglichen Wasserverlust erfolgt entweder durch permanenten Vergleich des Wasserdurchflusses mit einem eingestellten Maximalwert oder durch am Boden platzierte Wasserfühler. Einige Geräte verfügen über eine spezielle Urlaubsfunktion zur Überwachung bei längerer Abwesenheit. Hersteller aus dem Bereich Wassertechnik bieten den Leckageschutz teilweise in Kombination mit Hauswasserstationen (Filter-Druckminderer-Kombinationen) an. Die Überwachung umfasst je nach System die gesamte Installation oder die ausgewählte Kontrolle einzelner, als separate Meldezonen eingerichteter Installationsbereiche.

Sicherheitseinrichtungen und Feuerlöschleitungen müssen betriebsbereit bleiben
Die Baugruppe nach dem Wasserzähler ist der Anfangspunkt jeder Trinkwasserinstallation: Rückflussverhinderer, Filter, Druckminderer, bei Bedarf auch Enthärtungsanlage und Dosiergerät. Bei Anwendung all dieser Schutz- und Sicherungsmaßnahmen ergibt sich die Liste der Armaturen und Geräte in dieser Reihenfolge:
• Absperrarmatur, • Rückflussverhinderer, • Feinfilter, • Druckminderer, • Leckageschutzsystem, • Enthärtungsanlage, • Dosieranlage, • Verteilerarmaturen.
Die Leckageschutzsysteme bilden in der Trinkwasserinstallation nach dem Hausanschluss einen ergänzenden Bestandteil. Bei auftretenden Undichtheiten oder Leitungsschäden wird die Wasserzufuhr selbsttätig abgesperrt. Einsatzgrenzen für Leckageschutzsysteme sind Wasserversorgungsanlagen, die eine permanente Wasserversorgung sicherstellen müssen. Beispiele sind Teile von Wasserinstallationen, die für Feuerlöschzwecke Wasser bereitstellen müssen, Auch muss für Zuleitungen zu Sicherheitseinrichtungen wie zum Beispiel Thermischen Ablaufsicherungen sichergestellt sein, dass die Wasserversorgung nicht unterbrochen wird. Beim Einsatz einer Leckageschutzarmatur müssen solche Einrichtungen ggf. über eine separate Leitung versorgt werden, die in Fließrichtung vor der Sicherheitsabsperrung abzweigt.
Die Versicherungswirtschaft ist bereits vor längerer Zeit auf die verfügbaren Geräte aufmerksam geworden, die in dieser Marktübersicht vorgestellt werden und mit denen sich die Folgeschäden von Rohrbruch & Co. auf ein Minimum reduzieren lassen. Wie das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V. (IFS) feststellt hat, konnten sich die automatischen Absperrvorrichtungen bislang noch nicht auf breiter Ebene durchsetzen [1]. Ginge es nach den Vorschlägen des IFS, sollte der Einsatz von elektronischen Vorrichtungen flächendeckend eine Marktdurchdringung erreichen, die mit der Verbreitung von Rauchmeldern vergleichbar ist.

Literatur:
[1] Schadenprisma, Zeitschrift für Schadenverhütung und Schadenforschung; Ausgabe 2/2010, S. 4 ff.: Neuer Ansatz zur Schadenverhütung bei Leitungswasserschäden – Gezielte Prävention gefragt; Autoren: Dr. Rolf Voigtländer, Dr.-Ing. Thorsten Pfullmann; Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V. (IFS), 24143 Kiel; www.ifs-ev.org


Befüllsysteme für Heizungsanlagen mit zusätzlicher Leckageschutzfunktion

Honeywell hat auf der ISH 2011 die neu entwickelte Nachfülleinrichtung NK300T vorgestellt. Die elektronische Nachfülleinrichtung dient zur Befüllung von Heiz- und Kühlkreisläufen und zur Aufrechterhaltung eines definierten Systemdrucks. Während der Erstbefüllung wird auch der Druckanstieg überwacht. Falls dieser z. B. durch eine Leckage im System ausbleibt, wird die Befüllung automatisch abgebrochen. Ein weiterer Sensor erfasst das Volumen, das über die Nachfülleinheit dem System zugeführt wurde („Totalizer-Funktion“). Durch Überwachung dieses Wertes besteht die zusätzliche Möglichkeit, kleine Leckagen im System zu erfassen.

Elektronische Nachfülleinrichtung mit „Totalizer-Funktion“.Bild: Honeywell

Ein Sensor überwacht den Druck in dem angeschlossenen System kontinuierlich. Fällt der Druck unter einen einstellbaren Grenzwert, wird ein Ventil geöffnet, das das System über die angeschlossene Medienversorgung automatisch solange nachspeist, bis der vorgegebene Wert erreicht ist. Die Nachfülleinheit erlaubt die feste Verbindung von geschlossenen Heizungsanlagen mit der Trinkwasseranlage. Zur Ankopplung des zu füllenden Mediensystems an eine Trinkwasserleitung ist ein geeigneter Systemtrenner gemäß EN1717 vorzuschalten.

Das Pressure Safe System von Sauermann wird in Verbindung mit einer Kondensatpumpe eingesetzt, beispielsweise bei Gas-Brennwertheizgeräten. Durch die hohen Förderleistungen der Kondensatpumpen ist es möglich, auch die Ablaufleitung des Sicherheitsventils an die Pumpe anzuschließen. Der Störmeldekontakt der Pumpe löst bei Störungen des Plattenwärmetauschers oder des Sicherheitsventils aus. Eine Auslösung erfolgt auch, wenn die Füllhand für die Heizungs-Nachspeisung nicht geschlossen wurde. Beim Auftreten einer Störung sendet die Pumpe ein Signal an die Steuerbox. Die Steuerbox schließt das Magnetventil und damit den Kaltwasserzufluss. Die Heizfunktion bleibt erhalten, die Warmwasserbereitung wird gestoppt. Eine rote Leuchtdiode weist den Anwender auf die erforderliche Wartung der Anlage hin.

Das Pressure Safe System kontrolliert das über die Kondensatpumpe abgeleitete Wasser aus der Sicherheitsventil-Abblasleitung. Bild: Sauermann


Nachgefragt

IKZ-HAUSTECHNIK: Was zeichnet die Leckageschutzarmatur Safe-T aus und wie unterscheidet sich diese von anderen Leckageschutzarmaturen?
Peter Gormanns: Im Wesentlichen durch die Flexibilität. Es handelt sich bei der Armatur um ein praktisches Modul, das sowohl separat einsetzbar ist, als auch mit dem Filtermodell Drufi kombiniert werden kann. Der Safe-T ist außerdem für Einfamilienhäuser wie auch für Mehrfamilien-Wohngebäude geeignet.
IKZ-HAUSTECHNIK: Können Sie kurz darstellen, wie der Safe-T arbeitet?

Die IKZ-Redaktion sprach mit Peter Gormanns, Leiter Vertrieb und Marketing bei der SYR Hans Sasserath & Co. KG, über die Bedeutung des Produktsegments Leckageschutz.

Peter Gormanns: Er überwacht konstant den aktuellen Wasserkonsum und vergleicht ihn mit vorab individuell einprogrammierten Verbrauchsmengen. Sobald eine zu hohe Entnahme registriert wird, erfolgt eine vollautomatische Absperrung des gesamten Leitungssystems. So kann kein Wasser nachfließen und mögliche Schäden werden verhindert. Eine spezielle Urlaubsfunktion kann zusätzlich zur verschärften Kontrolle bei längerer Abwesenheit eingeschaltet werden.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wie ist SYR bei der Markteinführung dieses Produktes vorgegangen?
Peter Gormanns: Da SYR ausschließlich über den Großhandel vertreibt, müssen wir unsere Partner selbstverständlich ins Boot holen. Aber gerade bei einem so emotionalen Thema wie dem Schutz der eigenen vier Wände gilt es, auch den Endkunden direkt auf das Angebot aufmerksam zu machen. Daher haben wir eine Aufklärungskampagne für Hausbesitzer unter dem Motto „Nie wieder Wasserschaden!“ gestartet.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wie schaffen Sie es, eine derart technische Armatur Hausherren anschaulich zu erklären?
Peter Gormanns: Hier nutzen wir verschiedene Wege. Zum einen setzen wir natürlich auf die umfassende Beratung durch unsere Fachhandwerkspartner. Im Rahmen der Kampagne haben wir zudem einen Wassertropfen im Comicstil kreiert, der emotional, plakativ und merkfähig die Vorteile der Armatur erklärt. Umfassende Informationen zum Einsatz und zur Arbeitsweise vermittelt ein spannendes Video, das man sich auf der Homepage und über Youtube anschauen kann. Es spannt auch eine Brücke zwischen allen Beteiligten: Wir stellen unseren Partnern das Produkt mit dem Beitrag vor, sie können es wiederum ihren Kunden zeigen und zusätzliche Informationen vermitteln.


Tabellen als PDF im Anhang

PDF "Tabelle_24_25.pdf" hier herunterladen.

 


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