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Wärme für den Notfall – Georg Scharringhausen: Unsere mobilen Helfer übernehmen die vorübergehende Versorgung von Heizungswärme

Augenscheinlich erkennen immer mehr SHK-Fachbetriebe für sich die Vorteile der mobilen Heizstationen. Denn wenn ein Heizkessel plötzlich ausfällt oder ein aufwendiger Kesseltausch ansteht, kommen die Wärmespender auf Rädern zum Einsatz. Mobiheat hat sich einen Namen in der Branche gemacht. Vor drei Jahren entschied sich das Unternehmen, seine Produkte und Dienstleistungen nur noch über den SHK-Fachgroßhandel an den Heizungsbauer abzusetzen. Mit großem Erfolg, wie Detlev Knecht, stv. Chefredakteur der IKZ-HAUSTECHNIK, in einem Interview mit Key-Account-Manager Georg Scharringhausen erfuhr.

Georg Scharringhausen, Key-Account-Manager bei Mobiheat. Er ist zuständig für die Großhändler in Deutschland, Öster­reich und der Schweiz und für die Großkunden wie Stadtwerke.

„Wir stellen immer wieder fest, dass die mobile Wärme vielen gar nicht bekannt ist.“

 

IKZ-HAUSTECHNIK: Ihre ortveränderlichen Heizgeräte arbeiten mit unterschiedlichen Energiearten. Welche sind das?
Georg Scharringhausen: Die Geräte bis ca. 40 kW sind mit einem Stromanschluss 230 V bzw. 400 V ausgestattet. Wärmeerzeuger größerer Leistung fahren mit Heizöl oder Erdgas. Auf der diesjährigen ISH werden wir erstmalig auch eine Pelletvariante vorstellen. Diese Lösung erstreckt sich auf eine Leistung von 80 bis 100 kW.
IKZ-HAUSTECHNIK: Warum sollte sich der Kunde für Pellets interessieren? Es wäre für ihn doch viel einfacher, auf Heizöl zurückzugreifen?
Georg Scharringhausen: Wir gehen davon aus, dass für den Betreiber auch Umwelt­aspekte eine Rolle spielen. Und da wir vermehrt Anfragen danach haben, werden wir uns darauf einstellen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Neben Strom, Heizöl, Erdgas und Pellets wäre es doch auch denkbar, eine Luft/Wasserwärmepumpe als Wärmeerzeuger einzusetzen. Ist das für Sie ein Thema?
Georg Scharringhausen: Nein, leider nicht. Dies ist  aus Gründen der Stromversorgung und der technischen Machbarkeit zum heutigen Zeitpunkt für die mobile Wärmeversorgung leider nicht realisierbar.   


Wir sind die Einzigen, die über den dreistufigen Vertriebsweg
zum Handwerker kommen.


IKZ-HAUSTECHNIK: Laut Broschüre bieten Sie nicht nur Wärme, sondern auch „water“ und „flex“ an. Was verbirgt sich hinter diesen Begriffen?
Georg Scharringhausen: Flex-Anlagen zielen ab auf die größeren Auftraggeber wie Stadtwerke oder Energieversorger. Das sind Anlagen, die wir ganz individuell in Absprache mit dem Kunden herstellen. Hier stellen wir uns gerne auch auf größere Leistungswünsche ein und integrieren auch regenerative Betriebsstoffe.
„Water“ bezieht sich auf die Versorgung mit warmem Trinkwasser – bis zu einer Leistung von 12.360 l/h. Denken Sie an Hotels. Bei einer Sanierung in laufendem Betrieb braucht es nicht immer Heizwärme, aber immer warmes Trinkwasser. Dafür haben wir die entsprechende Lösung inklusive Heizmobil bzw. Container im Programm. Auch bei unseren kleinen Elektroheizmobilen gibt es Modelle, die Heizbetrieb und Warmwasserbereitung übernehmen können.
IKZ-HAUSTECHNIK: Kälte und Dampf finde ich nicht im Angebot.
Georg Scharringhausen: Mobiheat arbeitet bei evtl. Bedarf von Kälte und Dampf mit dem Partner Coolenergy zusammen. Ansonsten konzentrieren wir uns auf unser Kerngeschäft der mobilen Wärmeversorgung.
IKZ-HAUSTECHNIK: Anbieter von mobilen Heizgeräten gibt es nun viele. Worin unterscheiden Sie sich von Ihren Mitbewerbern?
Georg Scharringhausen: Wir sind die Einzigen, die über den dreistufigen Vertriebsweg zum Handwerker kommen. Diese Zusammenarbeit spiegelt sich für unsere Kunden in einem großen Qualitätsvorsprung wider. So wurde z.B. beim Plus X Award unser Elektroheizmobil MH19.2M für Heizbetrieb und Estrichaustrocknung zum Besten Produkt des Jahres 2012 gewählt und für seine High Quality und Funktionalität ausgezeichnet.
Unsere Elektroheizmobile weisen für den Heizungsfachhandwerker viele Mehrwerte auf: Wir waren z.B. der erste Hersteller, der Elektroheizgeräte mit drei Strom­anschlüssen auf den Markt brachte, um für mehr Flexibilität auf der Baustelle zu sorgen: Unser 19-kW-Gerät ist ausgestattet mit 400 V mit 16 und 32 A sowie 230 V, unser 40-kW-Gerät mit 400 V 16 A, 400 V 32 A und 400 V 63 A. Zudem gibt es unsere Geräte mit Estrichaufheizprogrammen über die gesamte Elektrorange mit Leistungen von 19, 20 und 40 kW und diese arbeiten alle nach DIN EN 1264 Teil 4, sodass eine fachgerechte Estrich­austrocknung gewährleistet ist.
Ein weiterer Pluspunkt für die Anwenderfreundlichkeit ist die eingebaute Frostschutzsicherung, die alle Elektroheizmobile der gelben Serie aufweisen: In ausgeschaltetem Zustand können sie dadurch nicht einfrieren. Auch die oben angebrachte Bedienfläche der Geräte soll dem Handwerker ergonomisches Arbeiten ermöglichen und unangenehmes Bücken vermeiden helfen.
Ganz besonders freut uns, dass wir dieses Jahr auch im großen Leistungsbereich mit unserem Heizmobil-Anhänger MH150F für High Quality und Funktionalität mit dem Plus X Award ausgezeichnet wurden. Dies bestätigt uns weiter auf unserem Weg, Qualitätsstandards in der mobilen Wärmeversorgung zu setzen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Blicken wir jetzt auf den Ablauf aus Sicht des Handwerkers. Wie kommt er an eine mobile Wärmezentrale?
Georg Scharringhausen: Der Handwerker weiß, welche Leistung er beim Kunden überbrücken muss, und informiert sich bei seinem Großhändler über die technischen Möglichkeiten. Sollte der Großhandelsmitarbeiter mal nicht weiter kommen, sprechen wir direkt mit dem Heizungsbauer. Die nachfolgende Bestell-, Auftrags- und Rechnungsabwicklung läuft grundsätzlich über den Großhändler. Der Heizungsbauer holt sich entweder die Mietanlage beim Großhändler ab oder – besonders bei größeren Einheiten wie Heizanhänger oder Heizcontainer – wir liefern direkt zum Betrieb bzw. Einsatzort.


Die gesamte weitere Betreuung des Heizcontainers übernehmen wir.
Der Handwerker muss sich im Regelfall um nichts kümmern.


IKZ-HAUSTECHNIK: Befindet sich dann die Wärmezentrale am Einsatzort, stellt sich die Frage, welche Arbeiten auf den Handwerker zukommen.
Georg Scharringhausen: Bei den angesprochenen großen Einheiten installiert er eine Anschlussmöglichkeit an dem vorhandenen Heizungsvor- und -rücklauf, z. B. einen Kugelhahn. Daran schließen wir dann unsere Schläuche an und nehmen die Überbrückungsheizung in Betrieb.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wer kümmert sich dann während des Einsatzes um die mobile Heizanlage, wenn z. B. eine Störung auftritt?
Georg Scharringhausen: Die gesamte weitere Betreuung des Containers übernehmen wir. Der Handwerker muss sich im Regelfall um nichts kümmern. Kommt es doch mal zu einer Störung, fährt einer unserer Kundendiensttechniker heraus und beseitigt sie – es sei denn, wir haben uns mit dem Heizungsbauer auf eine andere Vorgehensweise abgestimmt. Unsere Hotline jedenfalls ist 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr besetzt.
IKZ-HAUSTECHNIK: Die größeren mobilen Heizgeräte ab etwa 100 kW werden oft mit Heizöl betrieben. Wer übernimmt die Brennstoffversorgung?
Georg Scharringhausen: Die Erstversorgung ist durch uns mit 200 l gewährleis­tet. Den weiteren Heizölvorrat kann der Kunde, der Heizungsbauer oder auch wir übernehmen. Gerade die letztgenannte Form wird häufig gewählt. Denn dann muss sich weder der Kunde noch der Heizungsbauer darum kümmern.
IKZ-HAUSTECHNIK: Werfen wir noch einmal einen Blick auf den Vertriebsweg. Warum haben Sie sich als Unternehmen entschlossen, fünf Jahre nach der Firmengründung Ihre Produkte und Ihre Dienstleistung über den Großhandel zu vertreiben. Das ist doch ungewöhnlich.


Am nächsten Tag ist das Gerät auf der Baustelle,
an jedem Ort in Deutschland.


Georg Scharringhausen: Die Entscheidung fiel im Jahr 2008. Wir haben darin eine große Chance gesehen, weil der Großhandel die besten Verbindungen zum Handwerk hält. Auch hat einer der beiden Geschäftsführer, Andreas Lutzenberger, jahrelang bei einem namhaften Heizgerätehersteller gearbeitet. Daher kennt er die Vorzüge dieses Vertriebswegs.
Und: Mit dem Großhändler als Partner erzielen wir gegenüber dem Handwerker eine hohe Transparenz in der Preisliste. Das heißt, saisonale Preisschwankungen wie bei anderen gibt es bei uns nicht.
IKZ-HAUSTECHNIK: Angenommen, bei einem Kunden fällt der Heizkessel aufgrund einer Störung aus. Da kann doch die Bestellung über den Großhandel unnötig Zeit kosten.
Georg Scharring­hausen: Eben nicht. In diesen unvorhersehbaren Fällen kann der Handwerker die Wärmezentralen „over night“ bestellen. Mit anderen Worten: Am nächs­ten Tag ist das Gerät auf der Baustelle, an jedem Ort in Deutschland. Im Normalfall dauert die Abwicklung zwei Tage. Das ist bei einer langfristigen Planung, beispielsweise einer Kesselsanierung in einem Gebäudekomplex, völlig akzeptabel.
IKZ-HAUSTECHNIK: Höre ich daraus, dass der Großhandel keine Mietgeräte auf Lager hat?
Georg Scharringhausen: Mietgeräte legt er sich tatsächlich nicht ins Lager. Denn wir möchten sicher gehen, dass die Heizzentralen im Auslieferungszustand funktionieren und immer gewartet werden. Viele Großhändler haben allerdings Elektroheizgeräte auf Lager, die der Heizungsbauer kaufen kann.
IKZ-HAUSTECHNIK: Mit welchen Großhändlern arbeiten Sie da zusammen?
Georg Scharringhausen: Wir sind bei allen namhaften SHK-Fachgroßhändlern gelistet. Prinzipiell kann jeder Großhändler unsere Produkte bei sich aufnehmen.


Interessiert sich ein SHK-Betrieb für ein Elektro-Mietgerät, empfehlen wir ihm, auch über einen Kauf nachdenken. Denn oftmals lohnt sich die Anschaffung bei bereits wenigen Einsatzfällen.


IKZ-HAUSTECHNIK: Wie viele Mietanlagen haben Sie im Portfolio?
Georg Scharringhausen: Momentan sind es rund 600 mobile Heizanlagen. Bei Bedarf sind es auch gerne mehr. Wir stellen immer wieder fest, dass die mobile Wärme vielen gar nicht bekannt ist. Daher ist es eines unserer Ziele, an diesem Defizit zu arbeiten.
IKZ-HAUSTECHNIK: Miete ist das eine, Kauf der Geräte das andere. Welche Bedeutung hat die zweite Form bei Ihnen im Haus.
Georg Scharringhausen: Grundsätzlich kann der Kunde jede Anlage bis 2 MW kaufen. Das geht auch aus unserer Preisliste hervor.
IKZ-HAUSTECHNIK: Kommt diese Option beim Kunden, sprich dem Heizungsbauer an?
Georg Scharringhausen: Ja, ganz sicher. Wir setzen pro Jahr mehr als 1000 Elektroheizzentralen und 20 bis 30 Anlagen im Leistungsbereich zwischen 100 und 200.000 kW ab. Der Handwerker erkennt diesen Markt mehr und mehr als Servicegeschäft für seinen Kunden. Sollte die Anlage bei einem Kunden ausfallen, kann der Heizungsbauer ihm sofort helfen und wieder für Wärme sorgen.
Interessiert sich ein SHK-Betrieb für ein Elektro-Mietgerät, empfehlen wir ihm, auch über einen Kauf nachzudenken. Denn oftmals lohnt sich die Anschaffung bei bereits wenigen Einsatzfällen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Ziele haben Sie sich für die nächste Zeit gesetzt?
Georg Scharringhausen: Bezogen auf unser Angebot - also mobile Wärme – sehen wir uns als Marktführer in Deutschland. Diese Position wollen wir in den nächs­ten Jahren auf Europa ausdehnen. De­pendancen gibt es bereits in Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Belgien und Italien. Weitere Länder sind für uns attraktiv.


Mobiheat

Zwei Unternehmer, Helmut Schäffer und Andreas Lutzenberger, hatten sich 2003 zusammengetan und Mobiheat gegründet. Derzeit sind es rund 40 Mitarbeiter, die sich auf die drei Standorte Friedberg (Zentrale), Göttingen und Oldenburg verteilen.
Das Portfolio erstreckt sich auf Heizmobile in der Leistungsklasse von 3 kW bis 6 MW. Die kleineren Geräte bis etwa 40 kW dienen dem Handwerker häufig als Notfallhilfe, beispielsweise für eine Kesselsanierung im Winter. Darüber hinaus haben diese mit Strom betriebenen Modelle ein voreingestelltes und automatisch ablaufendes Estrichaufheizprogramm.
Die Modelle größerer Leistung arbeiten mit Heizöl oder Erdgas. Deren Einsatzgebiete liegen beispielsweise in der Wärmeversorgung größerer Wohngebäude oder bei der Sanierung von Fernwärmeleitungen. Mobiheat übernimmt auf Wunsch auch die Bereitstellung und dauernde Versorgung während des Einsatzes mit dem Brennstoff Heizöl.


 


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