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Vorhandenes nutzen - Umrüsten von stillgelegten Kaminen und asbesthaltigen Schächten mittels Luftschachtsanierungssystem

Die Altbausanierung ist das Thema der Zukunft und wesentlicher Baustein der Energiewende. Neue Fenster und Wärmedämmung sind nur eine Seite der Medaille. Für ein gesundes Raumklima und die Vermeidung von Schimmelbildung ist ein kontrollierter Luft­austausch unerlässlich. Soll dieser nicht über die Außenfassade erfolgen, sind im Mehrgeschossbau senkrecht verlaufende Lüftungsleitungen erforderlich. Mit der nachfolgend vorgestellten Lösung lassen sich stillgelegte Kamine und asbesthaltige Schächte zu „Lüftungsleitungen“ umrüsten, ohne größere Sanierungsmaßnahmen vorzunehmen.

Bild 1: Roher Kaminschacht mit Ablagerungen.

Bild 2: Fertiger Übergang eines sanierten Lüftungsschachtes auf dem Dachboden. Die Verbindung zur Dachhaube wird mit Wickelfalzrohr realisiert.

Bild 3: Der Schacht wird mit einer rotierenden Bürste gereinigt.

Bild 4: Nach der Vorbehandlung ist der Schacht bereit für die Montage.

Bild 5: Der Liner wird mit Hilfe eines Montagegestelles eingezogen.

Bild 6: Nach dem Einbringen des „Airliners“ muss der Kleber mindestens 12 Std. aushärten.

Bild 7: Formstein-Schacht nach der Installation des „Airliners“.

Bild 8: Einblick in eine Revisionsöffnung eines sanierten Schachtes.

Gert Bartholomäus, Geschäftsführer der geba Bartholomäus GmbH.

 

Viele Mehrfamilienwohnhäuser verfügen über einen Schornstein, der nach der Installation moderner Heizungssysteme stillgelegt wurde. Auch bestehen in vielen Objekten noch Luftschachtsysteme, wie die Berliner Lüftung, die oft jedoch aus asbesthaltigen Materialien bestehen. Das von der geba Bartholomäus GmbH angebotene Luftschachtsanierungssystem „InlineFlex“ ermöglicht eine Umrüstung, um den Betrieb einer mechanischen Lüftungsanlage nach heutigem Standard zu realisieren.
Bei dem Sanierungssystem handelt es sich um eine Beschichtung mit einem speziell für die Auskleidung von Schornsteinen und Lüftungsschächten entwickelten „Airliner“, der aus Aluminium-Polyesterlaminat besteht. Dieses Material ermöglicht, dass nicht nur runde sondern auch quadratische und rechteckige Schächte ausgekleidet werden können. Der „Airliner“ wird objektbezogen, entsprechend den baulichen Schachtmaßen, hergestellt.

Sanierungsablauf

Speziell Kamine aber auch alte Lüftungen weisen starke Verunreinigungen auf (Bild 1). Um einen beschädigungsfreien Einzug der Haut und ein lückenloses verkleben mit der Kamin- oder Lüftungswand zu gewährleisten, müssen Vorarbeiten geleistet werden. Vor und nach der Einbringung sollte man die Schächte mit einer ferngesteuerten Endoskop-Kamera besichtigen und die gewonnenen Daten ausführlich auf CD dokumentieren.

Schritt 1: Abtragen des Schornsteinkopfes

Ein Abtragen des Schornsteinkopfes wird erforderlich, wenn das Einbringen des „Airliners“ vom Dach aus problematisch ist. Die Arbeiten erfolgen dann vom Dachboden aus. In diesem Fall wird ein feuerbeständiger Übergang geschaffen (Bild 2). Die Verbindung zwischen Absperrvorrichtung und Dachhaube erfolgt mit Wickelfalzrohr. Kann die Schornsteinsanierung vom Dach vorgenommen werden, entfällt die Abtragung des Schornsteinkopfes.

Schritt 2: Abbau vorhandener Ablagerungen

Die Vorbereitung der Schachtoberfläche erfolgt mittels chemischer Nassoxidation. Das Mittel wird im Hochdrucksprühverfahren als Aerosol auf die zu reinigenden Flächen aufgebracht. Es dringt in die Schachtwand ein, bindet unter Sauerstoffeinschluss Ablagerungen wie Ruß, Fett und Restschmutz und neutralisiert sie. So entsteht eine einwandfreie Haftungsgrundlage.

Schritt 3: Reinigung des vorhandenen Schachtes

Die Oxidationsrückstände auf der Oberfläche werden im Unterdruckverfahren durch rotierende Bürsten entfernt (Bild 3). Eine gleichzeitige Absaugung der gelösten Schmutzteilchen über eine Filtereinheit sorgt für ein relativ staubfreies Arbeiten.

Schritt 4: Einführen und verkleben der Haut

Der gefaltete und mit einem nicht brennbaren Spezial-Kleber versehene „AirLiner“ wird vom Dach oder Dachboden aus in den Schornstein eingebracht (Bild 5) und mithilfe von Druckluft entfaltet. Dabei legt er sich an die Schachtwand an. Der noch plas­tische Kleber gleicht dabei leichte, auch spitze, Unebenheiten aus. Die Druckhaltung muss bis zum Abbinden des Klebers über mindestens 12 Std. aufrechterhalten werden (Bild 6). Es ist erforderlich, dass mit einem Druckminderer der maximale Druck auf 0,2 bar im „Airliner“ geregelt wird. Bei einem höheren Druck könnten unter Umständen kleine Risse entstehen, da der Kleber nachgibt und sich ungleichmäßig verteilt. Die einzelnen Wohnungen können nach Aushärten des Klebers, durch Einschneiden von Öffnungen in den Schlauch, an den entstandenen Lüftungsschacht angeschlossen werden.

Einbau nur mit Qualifikation

Eine zehnjährige Dichtheitsgarantie macht erforderlich, dass der Einbau nur durch qualifizierte Montagepartner erfolgen kann. Aus diesem Grund bietet das Unternehmen geba Schulungsmaßnahmen* an. Der theoretische Teil umfasst in der Regel einen Tag. Im Anschluss ist eine praktische Schulung von zwei bis drei Tagen erforderlich, die an einem Objekt vor Ort durchgeführt wird.  Neben der notwendigen Ausrüstung, wie Kompressor, Reinigungsgerät, Absauggerät und Video-Kamera mit Endoskop, ist auch eine vorhandene Asbestzulassung unbedingte Voraussetzung.


Nachgefragt

IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Bartholomäus, das Luftschachtsanierungssystem scheint eine saubere Sache zu sein. Doch oftmals sind ältere Kamine stark verzogen. Gibt es Grenzen für Ihr System? Was sollte im Vorfeld geklärt werden?
Gert Bartholomäus: Wichtig ist natürlich, dass die Substanz des Kamins voll erhalten ist. Eine Videobesichtigung ist unbedingte Voraussetzung, um den Zustand des Schachtes zu erfassen. Oft finden sich Fremdkörper darin, wie Kabel oder Holzlatten, die entfernt werden müssen. Deshalb muss, bei abtragen des Schornsteinkopfes, darauf geachtet werden, dass keine Kaminsteine in den Schacht fallen.
Ganz wichtig ist es auch, den Verlauf des Kamins zu kontrollieren. Ideal wäre natürlich ein lotrechter Verlauf. Leider ist das meist nicht vorzufinden. Unser System kann aber leichte Versprünge bis 45° ausgleichen. Ein Umfang der inneren Fläche von 1,25 m sollte nicht überschritten werden.
IKZ-HAUSTECHNIK: Abgesehen von dem Verlauf und der Dimension des Schachtes muss der Brandschutz doch auch beachtet werden. Kann Inlineflex in diesen Bereichen überhaupt eingesetzt werden?
Gert Bartholomäus: InlineFlex ist aus nicht brennbarem Material. Auch unser Kleber besitzt diese Eigenschaften. Das System kann also bedenkenlos in solchen Bereichen eingesetzt werden.
IKZ-HAUSTECHNIK: Gibt es Abschottungen die mit Ihrem System kompatibel sind?
Gert Bartholomäus: Ja, so etwas bieten wir auch an. Bei einem Mehrfamilienhaus sind die in die Wohnung führenden Leitungen brandschutztechnisch abzusichern. Soll beispielsweise ein direkt am Schacht anliegendes Bad entlüftet werden, kann der brandschutztechnisch geprüfte Sanierungsadapter aus unserem Haus Abhilfe schaffen. In ihn passt das Geba-Brandschutz-Ventil mit Kaltrauchsperre. Alternativ kann aber auch ein Einzellüftungsgerät als Aufputzlüfter eingesetzt werden.
IKZ-HAUSTECHNIK: Ja, aber nicht jeder Raum, der belüftet werden soll, liegt unmittelbar neben einem stillgelegten Kamin. Gibt es Möglichkeiten, einen Übergang von Ihrem System zu Flachkanälen oder Wickelfalzrohren zu schaffen, um diese Räume zu erreichen?
Gert Bartholomäus: Das ist kein Problem. Für jeden Wohnungsanschluss im Mehrfamilienhaus kann mittels Kernbohrung ein Rohr gesetzt werden. Ab da besteht die Möglichkeit, die Leitung zu den einzelnen Räumen weiterzuführen.


Autor: Gert Bartholomäus

Bilder: geba


www.geba-brandschutz.de

 


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