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Von antibakteriell bis zur Zwei-Mengen-Auslösung

Planungs- und Installationsaspekte für Druckspüler

Der Wasserverbrauch kann bei entsprechender Bauart des Druckspülers voreingestellt werden, wie z. B. bei dem Druckspüler „VELA“, der über eine Zwei-Mengen-Spülung verfügt. Mit dem Druckknopf werden 3 l oder 6 l zur Spülung genutzt.

Zahlreiche Varianten bieten sich in der Druckspültechnik an. Hier eine klassische Ventiltechnik mit elektronischer Auslösung, inklusive automatischer Hygienespülung 24 Stunden nach dem letzten Spülvorgang.

Druckelemente lassen sich mit einer antibakteriellen Beschichtung wie „B’CARE“ versehen.

Für eine Ständerwand oder für den Vorwand-Trockenbau wird das Montagelement mit allen erforderlichen Anschlüssen genutzt. Es kann mit einer Druckplatte für die Zwei-Mengen-Spülung ausgestattet werden.

Die Sensor-Technik wird heute oft für die Urinal-Spülung genutzt.

Christian Schmid, Techniker/Betriebsleiter der Benkiser Armaturenwerk GmbH.

 

Die Druckspültechnik entwickelt sich entsprechend den Bedingungen des Marktes fortlaufend weiter und verfügt heute über technische Eigenschaften, die besonders den Anforderungen des öffentlichen und halböffentlichen Bereichs, aber auch denen des Wohnungsbaus gerecht wird. Neben guten Spüleigenschaften stehen u. a. die Trinkwassereinsparung, die Geräuschunterdrückung und die Nutzerhygiene im Fokus. Zu den Aspekten, die bei der Planung und Umsetzung zu beachten sind, haben wir mit Christian Schmid, Betriebsleiter der Benkiser Armaturenwerk GmbH, gesprochen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Rolle spielt die Druckspültechnik heute?
Christian Schmid: Druckspültechnik wird bei WCs und Urinalen auch weiterhin eine attraktive Technologielösung bleiben. Denn sie bietet alles, was Architekten, Planern, Installateuren und Nutzern wichtig ist: modernes Design, wassersparende Lösungen, hohe Zuverlässigkeit, robuste Materialien, Nutzerhygiene unter Beibehaltung der Trinkwasserhygiene sowie einfachen Service.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie bewerten Sie das Wassersparen? Und welche Spülmengen werden umgesetzt?
Christian Schmid: Generell ist Wassersparen sehr wichtig, auch im Hinblick auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Trinkwasser. Mittels ausgeklügelter Ventiltechnik in Kombination mit einer Zwei-Mengen-Rasterdruckauslösung ermög­licht die ECO-Technik variable Spülmengen von 3 und 6 l Spülvolumen gemäß DIN EN 12541. Auch eine Laufzeitregulierung gewährleistet eine wassersparende Nutzung.


IKZ-HAUSTECHNIK: Die Schallemission ist ein wichtiger Aspekt für den Einsatz von Druckspülern? Was sollte hierbei beachtet werden? Und welche Installationsart bietet sich bevorzugt an?
Christian Schmid: Anschlussleitungen sollten so ausgelegt sein, dass Körper- und Luftschallemissionen minimiert werden. Grundsätzlich sind moderne Armaturen so konstruiert, dass möglichst geringe Sauggeräusche entstehen. Generell präsentieren sich Druckspüler heute leise und lassen sich mit der kompletten Technik auch in der Wand installieren. Für diese Einbauvariante stellt Benkiser z. B. ein Unterputzmodell mit Zwei-Stufen-Druckknopf und Edelstahlplatte zur Verfügung. Solche Druckspüler sind auch in ein selbsttragendes Montageelement zur Vorwandinstallation integriert, sodass beispielsweise eine schnelle Umsetzung bei Modernisierungsmaßnahmen möglich wird. Die Modelle stehen für WC- und Urinalspülungen zur Verfügung und erfüllen die Standards der Schallemission bis hin zur Geräuschklasse 1 nach DIN EN ISO 3822.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Produkte bzw. welche Eigenschaften spielen derzeit die Hauptrolle?
Christian Schmid: Bei Urinalen verschiebt sich der Fokus auf Modelle mit berührungsloser Auslösung, in der Regel mit Infrarot. Solche Armaturen stellen sicher, dass nach der Benutzung in jedem Fall eine Spülung erfolgt. Auch Hygienespülungen sind möglich, etwa wenn 24 Stunden keine Auslösung erfolgte. Bei WCs ist die funktionsgerechte 2-Mengen-Technik nach wie vor wichtig. Dazu kommt ein ansprechendes Design, etwa durch große, leicht zu bedienende Druckknöpfe oder Betätigungsplatten.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Aspekte müssen bei einem Projekt bekannt sein, damit die Druckspültechnik als sinnvoll eingestuft wird?
Christian Schmid: Wenn Sanitäranlagen voraussichtlich stark frequentiert werden, ist dies ein wichtiges Argument zugunsten der Druckspültechnik. Es gibt keine Verzögerung wie bei Spülkästen, die sich erst wieder füllen müssen. Der bauliche Aufwand ist geringer und bei Druckplatten sind deutlich geringere Maße möglich. Die Leitungsquerschnitte sind im Vergleich zu Spülkästen allerdings minimal größer.

IKZ-HAUSTECHNIK: Von der Theorie zur Praxis: Welche Leitungsmindestquerschnitte erfordert die Druckspültechnik?
Christian Schmid: Damit eine Anlage einwandfrei funktioniert, ist die Rohrleitung bis zur Armatur korrekt zu dimensionieren. Für WCs werden folgende Werte zugrunde gelegt: DN 20, Durchfluss 1 l/s, Fließdruck 1,2 bar. Für ein Urinal: DN 15, Durchfluss 0,3 l/s, Fließdruck 1 bar.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Druckschwankungen werden toleriert?
Christian Schmid: Liegt der Druck zwischen 1,2 und 5 bar, spielt die Schwankung praktisch keine Rolle. Eine Regelmechanik passt die Spülzeit an die jeweiligen Druckverhältnisse an und sichert permanent einen normgerechten Spülstrom. Spezielle für Niederdruck konzipierte Modelle benötigen nur einen Mindestdruck von 0,7 bar. Bemerkenswert bei Benkiser-Armaturen ist, dass die erforderliche Kraft für das Auslösen der Spülung auch bei hohem Druck gering bleibt. Dies spielt z. B. in Kindertagesstätten eine Rolle, wenn Kleinkinder selbstständig sanitäre Anlagen nutzen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Hygieneaspekte spielen zunehmend eine Rolle. Hier bietet Benkiser die antibakterielle Beschichtung „B’CARE“ an. Auf welche Produkte im Druckspülbereich kann die Beschichtung aufgetragen werden? Und welche Ziele werden damit erreicht?
Christian Schmid: Wird eine Ausstattung mit Druckelementen gewünscht, lässt sich die Hygiene durch den Einsatz von „B’CARE“ deutlich verbessern. Direkt nach der Nutzung der Armatur setzt die Wirkung auf anhaftende Bakterien ein. Im Labortest hat sich gezeigt, dass z. B. Escherichia-coli-Bakterien schon nach drei Stunden stark reduziert waren. Nach sechs Stunden waren 99,9 % der Bakterien vernichtet. Das funktioniert gleichermaßen bei Waschtisch, Urinal oder WC. Selbst bei regelmäßig frequentierten Sanitärräumen kann eine mit der Beschichtung ausgerüs­tete Armatur die Hygiene deutlich verbessern. Insbesondere dann, wenn die Räume nicht fortwährend und regelmäßig gereinigt werden, macht sich die Wirkung bemerkbar. Außerdem ist positiv anzumerken, dass die Beschichtung dauerhaft wirkt, als abriebfest gilt und kein besonderes Reinigungsverhalten erfordert.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Fragen stellen Planer und Installateure, die Benkiser-Produkte einsetzen wollen?
Christian Schmid: Von Bedeutung ist ers­tens die Dimensionierung, etwa die Bautiefe oder -höhe. Dazu werden umfangreiche Dokumentationen zur Verfügung gestellt, sowohl online als auch in gedruckter Form. Zweitens spielt die Einstellbarkeit auf lokale Druckverhältnisse zur Optimierung der Wassersparfunktion eine Rolle. Als Richtwert werden in der Regel 2 bar angesetzt, doch bei Abweichungen kann das Potenzial durch Feinjustierung ausgeschöpft werden. Drittens wird nach Zulassungen gefragt, die die Produkte erfüllen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Gibt es kritische Punkte bei der Installation und wenn ja, welche sind das?
Christian Schmid: Hier sind vor allem zwei Aspekte zu nennen: Die Leitung muss in der Dimension passen, um ein optimales Spülergebnis zu erzielen. Und es ist eine ordentliche Inbetriebnahme erforderlich, die ggfs. das Ausspülen der Baurückstände umfasst.

IKZ-HAUSTECHNIK: Spielt eine vandalensichere Ausführung eine Rolle?
Christian Schmid: Das ist leider zu bejahen. Im öffentlichen bzw. halböffentlichen Bereich sind Armaturen wichtig, die auch unsachgemäßen Gebrauch aushalten. Das minimiert Ausfall und Folgeschäden.

Bilder: Benkiser Armaturenwerk GmbH, Burglengenfeld

www.benkiser.de

 


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