Werbung

Unterzähler im Wasser statt in Schieflage

Marktübersicht: Montageblöcke für UP-Absperrventil-/Zählerkombination

 

Die Kombination aus Vorabsperrung und Unterzählung bildet in Trinkwasserinstallationen den Übergang von der Steigleitung zur Stockwerksinstallation. Die Installation der beiden Komponenten ist im Objektbau oftmals mangels geeigneter Befestigungsmöglichkeiten anfällig für Maßabweichungen und für Beschädigungen durch nachfolgende Gewerke. Die Folgen sind in den meisten Fällen auch ohne Wasserwaage deutlich sichtbar. Für eine rationelle und sichere Montage sorgen vorgefertigte Montageblöcke.

In Geschosswohnbauten wird der Trinkwasserverbrauch für jede Wohneinheit separat erfasst, um die Verbrauchskos­ten für den jeweiligen Nutzer ermitteln zu können. Dies erfordert die messtechnische Erfassung der verbrauchten Mengen an kaltem und erwärmtem Trinkwasser – in Mietwohnungen ebenso wie in Eigentumswohnungen. Gleiches gilt für Gewerbeobjekte mit verschiedenen Miet- bzw. Nutzungseinheiten. Dazu werden zwischen Strangabzweig und Stockwerksinstallation Wasserzähler für Trinkwasser kalt und Trinkwasser warm vorgesehen. Für den turnusmäßigen Wechsel der Wasserzähler sind Absperreinrichtungen vorzuschalten – die ohnehin sinnvoll sind, um Wartungs- oder Umbauarbeiten an der Stockwerksinstallation ohne Beeinträchtigung für andere Wohn- oder Nutzungseinheiten vornehmen zu können.

Häufiger Reklamationsfall
Die Abmauerung des Installationsschachtes ist der am häufigsten gewählte Einbauort, wo sich die Wohnungsabsperrung und Unterzählung in den meisten Fällen über der WC-Betätigungsplatte finden. SHK-Installateure erleben an dieser Stelle bei der Endmontage häufig eine böse Überraschung, wenn sich die bei der Rohinstallation passgenau montierten und exakt ausgerichteten UP-Ventile und -Zähler nach der Verfliesung mit versetzten Achsmaßen oder schiefstehend zeigen. Bei Massivbauweise des Installationsschachtes verursacht die Behebung einen erheblichen Aufwand, da die Korrektur nicht möglich ist, ohne die Vormauerung einzureißen.
Ein Grund für den häufig auftretenden Mangel ist die bei Schachtmontage eingeschränkte Befestigungsmöglichkeit für die UP-Ventil-/Zählerstrecken. In der Praxis bleibt oftmals nichts anderes übrig, als diese mit einer Konstruktion aus Montageschienen „freischwebend“ zu installieren. Abhilfe gegen den nicht seltenen und optisch gravierenden Mangel schaffen vorgefertigte Montageblöcke oder -kästen. Der Montageblock vereinfacht vor allem das Ausrichten. Trotzdem ist eine unverrückbare Befestigung unerlässlich, damit die Zähler­einheit nicht nach der Arbeit der Folgegewerke schief oder verdreht in der Wand sitzt.

Zahl der Dichtstellen halbiert
Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die vormontierten Rohrstrecken. Die Vorfertigung erspart vor Ort den Zusammenbau von UP-Ventilen und UP-Zählergehäusen mittels Rohr-Zwischenstücken. Bei der Montage reduziert sich damit die Zahl der Dichtstellen; zudem sind die vormontierten Kombinationen bereits herstellerseitig auf Dichtheit geprüft. Die Ventil-/Zählerstrecken stehen beim überwiegenden Teil der Anbieter in Messing oder Rotguss zur Auswahl. Mit der Wahl des geeigneten Werkstoffes können Planer und Ausführende die Anforderungen an Trinkwasserhygiene und Korrosionsbeständigkeit berücksichtigen. Bei der Montage wird außerdem vermieden, dass zwischen UP-Ventil und Zähleranschlussstück beliebige Rohrnippel aus dem Lagerbestand verschraubt werden, deren Werkstoff diese Anforderungen nicht erfüllt.

Flexibilität beim Zählerfabrikat durch HWW-Standard
Zu den Anbietern von Montageblöcken für UP-Ventil-/Zähler-Kombinationen gehören auch einige der am Markt vertretenen Zählerhersteller und Messdienstleister wie etwa Deltamess, Ista, Minol oder Techem. In der Phase der Planung und Ausschreibung steht jedoch häufig noch nicht fest, durch welches Unternehmen später die Verbrauchserfassung erfolgen soll. Bei Unterputz-Wasserzählern hat sich deshalb der koaxiale Anschluss in der Gewindegröße 2“ als gängiger Standard etabliert, was die nötige Flexibilität bei der Wahl des Zählerfabrikates erlaubt. Damit hat sich weitgehend das sogenannte „Modell HWW“ der Hamburger Wasserwerke durchgesetzt, die generell den Einbau eines koaxialen G2“ Wasserzählergehäuses vorschreiben. Abrechnungsdienste und Hersteller wie Ista, Metrona/Brunata oder Techem führen passende UP-Messkapseln im Programm, die mit den koaxialen G2“ Einrohranschlussstücken kompatibel sind. Bei der Zählerbestückung bleiben die Montageblocks auch nicht hinter den Entwicklungen zur Fernauslesung zurück: Je nach Anbieter können auch Messkapseln für die Datenübermittlung mittels Funk oder beispielsweise M-Bus eingesetzt werden.

Anforderungen an Absperrventil und Dämmblock
Die werkseitig geprüften Ventil-/Zählerstrecken und die vereinfachte Montage gewährleisten eine optisch einwandfreie Installation und sparen Montagezeit. Über die Qualität der Montageblöcke entscheidet jedoch auch die Ausführung des Absperrventils. Bei konventioneller Installation aus einzelnen Komponenten wählen Planer häufig ein hochwertiges UP-Absperrventil, das eine zuverlässige Funktion für die Vorabsperrung einer ganzen Wohn- oder Nutzungseinheit zu gewährleisten hat. Hierbei zählen aber neben der geforderten Einhaltung der Trinkwasserhygiene (geeigneter Werkstoff, totraumfreie Ventilkonstruktion) auch die strömungstechnischen Eigenschaften der Armatur. Der Druckverlust ist eine maßgebende Einflussgröße, wenn eine druckverlustarme Stockwerksinstallation das Ergebnis der Rohrnetzberechnung sein muss. Unabhängig davon muss das verwendete UP-Ventil die Anforderungen von Trinkwasserverordnung und DVGW erfüllen und der Werkstoff der UBA-Positivliste entsprechen. Ein Qualitätsmaßstab ist darüber hinaus die Wartungsfreundlichkeit und das zuverlässige Öffnen und Schließen auch nach längerer Nicht-Betätigung.

Brand- und Schallschutzeigenschaften
Die Bauweise als Montageblock vereinfacht auch die Arbeit der nachfolgenden Gewerke von der Vormauerung bis zur Verfliesung. Eine Installation in der Abmauerung eines Installationsschachtes erfordert allerdings Aufmerksamkeit in Sachen Brandschutz. Die rechteckige Umhüllung der vorgefertigten Montageblocks sollte deshalb aus einem Material bestehen, das der geforderten Brandschutzklasse gemäß DIN 4102 entspricht. Bei einem Teil der Anbieter sind optional Ausführungen mit F90-Brandschutzummantelung erhältlich. Darüber hinaus muss der eingeschäumte Block die Anforderungen an die geltenden Schallschutznormen erfüllen sowie gleichzeitig gemäß EnEV als Dämmschale gegen Wärmeverluste dienen. Die Ausführungen mit Hartschaumblock bieten noch einen zusätzlichen Vorteil: Falls die Zähler für kaltes und warmes Trinkwasser an verschiedenen Stellen installiert werden sollen, lässt sich der Block bei den meisten Fabrikaten einfach mit einer Säge teilen.
Komplettiert wird das Angebot an Montageblöcken durch die sichtbaren Teile für die Endmontage wie UP-Ventilgriffe und Zähler-Abdeckrosetten sowie Verlängerungssätze, falls die Vormauerung (wie so häufig) tiefer als geplant ausfällt. Im Sinne eines optisch einheitlichen Erscheinungsbildes verschließt bei manchen Fabrikaten eine durchgängige Abdeckung die Fugen um die UP-Ventile und -Zähler­einsätze. Ein Teil der Anbieter führt im Zubehörprogramm auch Revisionsrahmen und -abdeckungen, falls Absperrung und Zähler unsichtbar hinter der Wand bleiben sollen.

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: