UNITI betrachtet Einführung von Super E10 vorerst als gescheitert
Der Versuch, Super E10 als Standardsorte in Deutschland einzuführen, ist vorerst gescheitert. Der anhaltende Kundenboykott zwingt die Raffineure nun dazu, neben SuperPlus 98 Oktan E5 auch wieder Super E5 mit 95 Oktan einzuführen. Der gescheiterte Versuch, Super E10 als Standardsorte in Deutschland einzuführen, hat die Mineralölbranche mit einem dreistelligen Millionenbetrag belastet. Auch die Wiedereinführung der alten Super 95 E5-Sorte wird hohe Investitionen in den Raffinerien und an den Tankstellen erfordern.
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Der Mineralölmittelstand mit seinen 4.850 organisierten Tankstellen (dies entspricht einem Marktanteil von 34%) in der UNITI, Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e.V., hat alles versucht, um den neuen Kraftstoff Super E10 an den Kunden zu bringen. Beim Tankstellenmittelstand sieht man sich von der Politik und den Automobilherstellern im Stich gelassen. Weder die Politik hat mit frühzeitigen Aufklärungskampagnen die Einführung von E10 unterstützt, noch haben die Automobilhersteller ihre Kunden breitumfassend und rechtssicher über die E10-Verträglichkeit ihrer Fahrzeuge aufgeklärt. „Die Einführung von Biokraftstoffen sollte es der deutschen Automobilindustrie erleichtern, ihr 120 g-CO2/km-Ziel zu erreichen. Daher hätten wir uns gewünscht, dass die Automobilindustrie frühzeitig ein klares Bekenntnis zum E10-Kraftstoff abgibt“, so die Meinung vom Hauptgeschäftsführer der UNITI Elmar Kühn. Die mangelnde Aufklärung des Kunden mussten dann die Tankstellen und ihr Personal auffangen. Doch die Kundenakzeptanz für Super E10 war an der Tankstelle nicht wiederherzustellen. Insbesondere waren die Aussagen einzelner Automobilhersteller kontraproduktiv, die plötzlich höheren Verschleiß und Gefahren für ihre Motoren öffentlich kundtaten. Auch die öffentliche Hand tat ihr Übriges indem Landespolizeibehörden ihren Dienststellen verbot, E10 zu tanken. „So kann man keine Akzeptanz beim Kunden für Super E10 gewinnen, wenn staatliche Stellen ihren Bediensteten das Tanken von E10 verbieten“ sagt Hauptgeschäftsführer der UNITI Elmar Kühn Auf Grund der schwierigen Versorgungslage mit der Schutzsorte Super/SuperPlus E5 musste sogar das weitere Rollout von E10 an den deutschen Tankstellen gestoppt werden. Da sich dieser Trend nicht umkehren ließ, sind nun die Raffinerien dazu zurückgekehrt, Super-Kraftstoff mit 95 Oktan und E5 zu produzieren. Nur so können Leerstände zukünftig an Tankstellen vermieden werden, die in den Einführungsgebieten mittlerweile an der Tagesordnung waren. Die UNITI geht daher davon aus, dass Super 95 E5 wieder die Standardkraftstoffsorte in Deutschland werden und Super E10 lediglich eine Randsorte sein wird.