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Trinkwassererwärmung: Grenzen bei Maßnahmen zur Energieeinsparung

Zur Sicherung der nationalen Energieversorgung hat das Bundeskabinett im August 2022 Maßnahmen zur Energieeinsparung für die kommenden Heizperioden beschlossen. Durch zwei Verordnungen, die auf dem Energiesicherungsgesetz basieren und sich an öffentliche Körperschaften, Unternehmen sowie auch an private Haushalte richten, soll Energie im Gas- und Strombereich eingespart werden. Eine Verordnung mit kurzfristigen Maßnahmen gilt seit dem 1. September 2022 für die Dauer von sechs Monaten. Eine zweite Verordnung mit mittelfristigen Maßnahmen soll ab dem 1. Oktober 2022 für 24 Monate gelten. Die in den beiden Verordnungen beschriebenen Maßnahmen beziehen sich auch auf den Energieverbrauch zur Erwärmung von Trinkwasser. 

Sinkt die Trinkwarmwassertemperatur auf weniger als 50°C, steigt gerade in zentralen Trinkwassererwärmern das Legionellen-Risiko. Bild: figawa

 

Zusätzlich zu den verordneten Maßnahmen sind in den vergangenen Wochen Aussagen und Empfehlungen insbesondere in der Tages- und Publikumspresse erschienen, die in Bezug auf die Temperatur von Warmwasser teilweise problematisch sind. Aus energetischer Sicht wäre es zwar günstig, Warmwasser nur auf die Temperatur der Nutzung (35 bis 45°C) zu erwärmen, jedoch steigt gerade in zentralen Trinkwassererwärmern (Trinkwasserspeichern) in diesem Temperaturbereich das Legionellen-Risiko. 

Folgende Dinge sollten beachtet werden:

 

  • kein Absenken der Trinkwarmwassertemperatur auf weniger als 50°C,
  • kein vollständiges oder zeitweises Abschalten von Zirkulationspumpen,
  • keine Installation von sogenannten Legionellen-Schaltungen,
  • kein zeitweises Abschalten der Trinkwassererwärmung.

 

Aus energetischer Sicht sind folgende Maßnahmen an Anlagen zur Trinkwarmwasserbereitung sinnvoll:

 

  • angemessene Auslegung und Ausführung der Anlagen, beispielsweise durch einen hydraulischen Abgleich,
  • Einsatz energieeffizienter Anlagentechnik, z.B. Hocheffizienzpumpen,
  • ausreichende Wärmedämmung von Wärmeerzeugern, Rohrleitungen und Bauteilen zur Minimierung von Energieverlusten,
  • energiebewusste Nutzung der Trinkwasser-Installation, 
  • Senkung des Warmwasserverbrauchs.

 

Die Empfehlungen wurden im Rahmen der gemeinsamen Initiative Fit für Trinkwasser erstellt, die vom Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e.V. (BTGA), der Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e.V. (figawa) und dem ZVSHK (Zentralverband Sanitär Heizung Klima) ins Leben gerufen wurde.

 


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