Technologiepartnerschaft für smarte Energielösungen
Referenzprojekt am Hauptsitz der Stadtwerke Stuttgart
Im neuen Energie Campus setzen die Stadtwerke Stuttgart und Siemens neueste bedienbare Verfahren der Gebäude- & Raumautomation, IoT-Sensorik zur Beleuchtungs- steuerung, des Asset-Trackings sowie der Brandschutz- und Sicherheitstechnik ein. Bild: Siemens AG
In der modern gestalteten Arbeitswelt kommen rund 1500 IoT-Sensoren für bedarfsgerechte Beleuchtung sowie optimierte Raum- und Flächennutzung zum Einsatz. Bild: Stadtwerke Stuttgart / Jan Böttinger
Die Stadtwerke Stuttgart und Siemens haben eine Technologiepartnerschaft geschlossen. Ziel des Vorhabens ist es, die Energiewende durch Vernetzung ihrer beiden Kompetenzen effektiver und effizienter zu gestalten. Als Referenz und Auftakt der Technologiepartnerschaft dient der Umbau und die Modernisierung eines bestehenden Gebäudes in der Stuttgarter Kesselstraße 23.
Dieser Energie Campus ist der neue Hauptsitz der Stadtwerke Stuttgart und der Stuttgart Netze. Er besteht aus einem Bürokomplex samt Lager, Werkstätten und einem Parkhaus mit Mobility Hub, also Sharing-Fahrzeugen und Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Die Energieversorgung des Komplexes stammt überwiegend aus erneuerbaren Energien und ist gekoppelt mit einem digitalen Energiemanagement. „Wir vereinen hier Nachhaltigkeit und moderne Arbeitswelt“, sagt Peter Drausnigg, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Stuttgart. Dafür wurden neueste Verfahren der Gebäude- & Raumautomation, IoT-Sensorik zur Beleuchtungssteuerung, des Asset-Trackings sowie der Brandschutz- und Sicherheitstechnik eingesetzt. Die von Siemens gelieferte gewerkeübergreifende Gebäudemanagement-Plattform stellt die Vernetzung unterschiedlichster Systeme, Techniken und Prozesse her. Auf diese Weise werden Erzeugungsanlagen sowie Verbraucher und Speicher zu einem energiewirtschaftlichen Bilanzkreis verbunden. Basis dafür ist ein sogenannter digitaler Zwilling. Darunter versteht man ein digitalisiertes Abbild des neuen Hauptsitzes, anhand dessen gebäuderelevante Daten künftig KI-gestützt und in Echtzeit abgerufen, bearbeitet und der Betrieb der Kesselstraße 23 weiter optimiert werden können. So werden zum Beispiel die Elektrofahrzeuge von Mitarbeitenden im Parkhaus dann geladen, wenn das Angebot an Ökostrom im System höher ist als der momentane Bedarf.
Auf der anderen Seite wird durch die digitalen Systeme jedoch auch sichergestellt, dass das Fahrzeug geladen ist, wenn der betreffende Mitarbeitende Feierabend macht. Die KI-gestützten Systeme erkennen Arbeitszeitmuster, die in die komplexen Berechnungen mit einfließen. Ziel ist, dass das Naturangebot an erneuerbarer Energie optimal für Licht, Wärme, IT, Bürogeräte, Aufzüge, Fahrzeuge und andere Anwendungen genutzt und gleichzeitig die Stromnetze entlastet werden. Später sollen weitere Anlagen integriert werden, so zum Beispiel der geplante Elektrolyseur für die Wasserstofferzeugung im Stuttgarter Hafen.
Neue Maßstäbe in der Kundenberatung
In der Kesselstraße 23 wollen die Stadtwerke Stuttgart auch neue Maßstäbe mit dem dort integrierten Kundencenter setzen: In dieser „Energie Plaza“ zeigt sich das Zusammenspiel der innovativen Technologien plakativ in vielen Siemens-Showcases. Besucher können dabei auch die Beratungskompetenz der Stadtwerke Stuttgart auf der Erzeugungs- sowie der Verbraucherseite erleben. Siemens bietet im Rahmen der Technologiepartnerschaft seine Kompetenzen bei Digitalisierungskonzepten, Nachhaltigkeitsberatung und Lösungen für smarte Gebäude- und Energietechnik an. Die Stadtwerke Stuttgart und Siemens sehen die Partnerschaft als einen Beitrag zum Erreichen der ehrgeizigen Stuttgarter Klimaziele – die Landeshauptstadt will bis 2035 CO2-neutral sein.