Studie: Großhandel wird bedeutende Stellung im Heizungsmarkt behalten
Düsseldorf. Der Großhandel wird im Heizungsmarkt auch zukünftig umsatzstärkster Absatzkanal bleiben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des britischen Unternehmensberatungs- und Marktforschungsunternehmens BRG.
Sarah Phieler, verantwortliche Studienleiterin bei BRG, erklärte dazu im Rahmen eines Pressegesprächs in Düsseldorf: „Der Großhandel ist als Partner des Handwerks sehr bedeutend. Er bringt zuverlässig Qualität, Sicherheit und herstellerunabhängige Produktvielfalt über den Handwerker zum Verbraucher, ist in den Wachstumsfeldern sehr gut aufgestellt und profitiert von vielen neuen Trends.“
Im Auftrag vom Deutschen Großhandelsverband Haustechnik (DG Haustechnik) untersuchte BRG den deutschen Heizungs-Markt hinsichtlich aller Produkte der Haustechnik im Bereich Heizung, Lüftung und Warmwasser, sowohl im Wohn- als auch Nicht-Wohnbereich unter Ausschluss der Installationstechnik (Rohre, Isolationsmaterial, etc.). Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Qualitätsware über die Partnerschaft von Handwerk und Großhandel ihren Weg in die deutschen Haushalte findet: So würden wertseitig rund 50% der Ware deutscher Markenhersteller über den Großhandel vertrieben. Bei den Wärmeerzeugern, dem umsatzstärksten Segment, sei neben dem Großhandel der Direktvertrieb der zweitstärkste Absatzkanal. Für einzelne Produkte, wie Heizkörper, stelle auch der Baumarkt einen nicht unwesentlichen Vertriebskanal dar, während das Internetgeschäft sowie der Einzelhandel im Heizungsbereich grundsätzlich nur eine untergeordnete Rolle spielen würden.
Diese Strukturen werden sich laut BRG in den nächsten Jahren vermutlich nur wenig ändern. In Folge von Energiewende und Modernisierungsprozessen werden aber neue Trends und Wachstumssegmente erwartet, die Auswirkungen auf die zukünftige Marktentwicklung haben. „Man sieht, dass es wachstumsstarke großhandelsaffine Produkte gibt, die verstärkt dazu beitragen, dass der Großhandel weiterhin wichtigster Absatzkanal bleibt“, erläutert Sarah Phieler. So würden beispielsweise Umwälzpumpen, Warmwasser und Heizkessel zu großen Teilen über den Großhandel vertrieben.
Ein weiterer Trend gehe in Richtung Zentral-/Blockheizung und Fernwärme. So wiesen Flächenheizungen inzwischen ein jährliches Durchschnittswachstum von 3,8% auf. „Auch bei einem Trend zur Flächenheizung werden Heizkessel aber immer einen gewissen Anteil ausmachen, da sie nach wie vor effiziente und flexible Wärmeerzeuger und in bestimmten Fällen die bessere Wahl sind“, so Benedikt Mahr, Vorsitzender des DG Haustechnik. „Wir gehen auch davon aus, dass in dem traditionellen Feld der Heizkessel nach dem gegenwärtigen Austauschloch wieder eine Absatzsteigerung folgen wird: auch qualitativ hochwertige Heizkessel sollten nach etwa 20 Jahren ausgetauscht werden – aufgrund der Investitionen, die in diesem Bereich in den letzten zwei Jahrzehnten getätigt wurden, sehen wir hier in den nächsten Jahren einiges auf uns zukommen“, ergänzt Sarah Phieler.
Im Bereich Wärmepumpen gibt es bisher einen relativ hohen Anteil des Direktvertriebs, doch die zunehmende Standardisierung sollte in den nächsten Jahren nicht nur zu sinkenden Preisen, sondern auch zu einer Verschiebung in Richtung Großhandel führen, so die Prognose. Die Warmwasser-Gruppe entwickele sich parallel zum Wärmeerzeugermarkt. Hier gehe der Trend hin zu kollektiven, multivalenten Speichern und Frischwassermodulen. Im Bereich Komponenten würden Membrandruckausdehnungsgefäße und Pumpen zunehmend in den Wärmeerzeuger integriert, sodass Komponenten für den Austausch das Gros des Großhandel-Geschäfts seien.
Benedikt Mahr erläutert: „Die Studie zeigt, dass der Großhandel als Partner für das Handwerk und Garant für Qualität, Sicherheit und Gewährleistung auch in Zukunft un-verzichtbar bleibt. Zusätzlich bauen wir gerade unsere Beratungsleistungen konsequent weiter auf, z.B. mit einem neuen System zur Kalkulation und Beratung nach der neuen ErP-Richtlinie. Leistungen, die über das Handwerk letztlich dem Endkunden zugute kommen. Großhandel und Handwerk – das bleibt ein Erfolgsmodell.“
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