Stabwechsel bei Blanco
Frank Straub, seit 1985 geschäftsführender Gesellschafter und seit 1993 Vorsitzender der Geschäftsführung der Blanco GmbH + Co KG (seit 2007 auch der neu gegründeten Blanco CS), zieht sich aus der operativen Führung der Unternehmen zurück. Der Enkel des Firmengründers Heinrich Blanc hat den Vorsitz der Geschäftsführungen zum 1. Juli 2009 übergeben. Vorsitzender der Geschäftsführung der Blanco GmbH + Co KG wird Achim Schreiber, seit 1994 im Unternehmen, den Vorsitz in der Geschäftsführung der Blanco CS GmbH + Co KG übernimmt Rolf Waldi, seit 1991 bei Blanco.
Zum 1. Juli hat Frank Straub (2.v.rechts), Enkel des Firmengründers Heinrich Blanc, den Vorsitz der Geschäftsführung der Blanco GmbH + Co KG an Achim Schreiber (rechts), und den Vorsitz der Geschäftsführung der Blanco CS GmbH + Co KG an Rolf Waldi (links) übergeben. Prominenter Gast bei der feierlichen Stabübergabe am 30. Juni war Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech (2.v. links).
Es ist ein besonderer Führungswechsel. Denn erstmals seit 80 Jahren liegt die operative Führung nicht mehr in der Hand der Familie. Doch die Nachfolge wurde behutsam und beizeiten vorbereitet. "Wir haben frühzeitig die Weichen gestellt", betont Frank Straub, es werde ein gleitender, harmonischer Übergang sein. Schon vor vielen Jahren sei die Führungs- und Organisationsstruktur darauf ausgerichtet worden. Die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Achim Schreiber und Rolf Waldi sei zudem geprägt von einem freundschaftlichen Miteinander. Zum 30. Juni 2009 wird der 64-Jährige auf Beschluss der Mitgesellschafter den Vorsitz in den Verwaltungsräten der beiden Blanco-Firmen übernehmen.
Auch zur Gemeinde Oberderdingen besteht eine über die Jahrzehnte gepflegte, intensive starke Bindung. Seit der Firmengründung in den 20er-Jahren durch Heinrich Blanc (auf die wenige Jahre später die Umsiedelung der E.G.O. von Oberweiler nach Oberderdingen folgte) hat sich die Weinbaugemeinde zu einem bedeutenden Industriestandort entwickelt. "Oberderdingen, ja die Region hier im Kraichgau, hat dem Unternehmen und dem Unternehmer Frank Straub zu danken", so Bürgermeister Thomas Nowitzki in seiner Laudatio während der feierlichen Verabschiedung am 30. Juni 2009. "Eine tiefe gewachsene Beziehung zur Gemeinde und der Region, gepaart mit einem ‚gerüttelten Maß’ an Bodenständigkeit sowie die Bereitschaft zu Engagement und Einsatz waren und sind sicherlich entscheidende Faktoren für die anerkannte Position in unserer Raumschaft, und weit darüber hinaus."
Seine aktive Blanco-Laufbahn startete Frank Straub 1976, zunächst als stellvertretender Leiter der Finanzbuchhaltung. Doch genau genommen nahm er bereits von Kindesbeinen an Tuchfühlung mit dem Unternehmen auf, das sein Großvater 1925 gründete. Heinrich Blanc war es, der Frank Straub immer wieder auf das Werksgelände mitnahm und ihm Produktionsabläufe erklärte. "Mein Großvater hat es geschafft, mich schon frühzeitig für unternehmerische Zusammenhänge und Menschen zu begeistern. Seine weltoffene Mentalität, seine Sorge um die Mitarbeiter und deren Familien, die als Teil des Unternehmens gesehen wurden, haben mich stark geprägt", erinnert sich Frank Straub.
1985 wurde Frank Straub zum Geschäftsführer bestellt, acht Jahre später - als Nachfolger von Reinhard Fischer - zum Vorsitzenden der Geschäftsführung berufen. In seine Zeit fielen zahlreiche Gründungen von Auslandsgesellschaften, die einhergingen mit einer äußerst erfolgreichen Ausweitung der internationalen Vermarktung. Blanco und Blanco CS gehören heute zu den führenden Anbietern von Systemlösungen für die Haushaltsküche, Gemeinschaftsverpflegung, Medizintechnik und Industriekomponenten.
Für den scheidenden Vorsitzenden der Geschäftsführung zählt zu den wesentlichen tragenden Säulen - neben Qualitäts- und Serviceorientierung - die werteorientierte Unternehmensführung. Seit 1995 ist Frank Straub Mitglied im Caux Round Table, einem internationalen Netzwerk von Wirtschaftsführern, das sich für die Anwendung moralischer Geschäftsprinzipien in Unternehmen einsetzt. Deren Ziel ist es, in ihren Unternehmen und in Wirtschaftsbeziehungen hohe ethische und soziale Standards umzusetzen, um so auch zur Glaubwürdigkeit der Wirtschaft und zur Verringerung der sozialen und wirtschaftlichen Risiken, die die Globalisierung mit sich bringt, beizutragen. 1999 entstand unter Initiative von Frank Straub eine CRT-Transfergruppe Baden-Württemberg, um das internationale Netzwerk auf regionaler Ebene auszubauen. 2007 war er Initiator des gemeinnützigen Vereins Caux Round Table Deutschland e.V.
Nach der Stabübergabe wird Frank Straub weiter aktiv bleiben. Der CRT ist nur eines seiner zahlreichen ehrenamtlichen Engagements. Um die möchte sich der agile Unternehmer, der sich mit Schwimmen, Golf und Yoga fit hält, künftig noch intensiver kümmern und dazu beitragen, dass Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft nachhaltig wahr nehmen. Sein starkes Engagement für die Schulen und Hochschulen in der Region, mit denen Blanco vielfältige Kooperationen einging, zählt ebenso dazu wie seine Arbeit im Wirtschaftsrat der CDU, zu dessen Bundesvorstand er seit 1997 gehört, sowie sein Engagement als Kuratoriumsmitglied für die internationale Schüleraustauschorganisation AFS (American Field Service).
Um die Tradition seines Großvaters fortzuführen, der für seine Frau und Kinder auf dem Sulzfelder Werksgelände Linden pflanzen ließ, steht auf Veranlassung seiner Nachfolger seit Kurzem ein junger Gingko-Baum vor dem Verwaltungsgebäude in Oberderdingen. Das Symbol der Freundschaft, Lebenskraft und Langlebigkeit soll gleichzeitig Zeichen sein für Kontinuität in der werteorientierten Unternehmensführung auch nach der Ära Frank Straub.
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