SHK-Handwerk mit verhaltener Bilanz 2024
Sankt Augustin. Einen leichten wirtschaftlichen Rückgang nach über einem Jahrzehnt mit jährlichen Umsatzsteigerungen, meldet der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) für 2024. Demnach sanken die Gesamtumsätze, einschließlich derer von Klempnern, Behälter- und Apparatebauern sowie Ofen- und Luftheizungsbauern, von 61,9 Mrd. auf 59,12 Mrd. Euro, ein Minus von -4 %. Die Entwicklung sei vor allem auf die weiter nachlassende Neubautätigkeit, die anhaltende wirtschaftliche Schwäche und die Verunsicherung der Verbraucher zurückzuführen, die insbesondere bei Investitionen in Heizungsmodernisierungen festzustellen sei, betont der Verband. So fiel die Nachfrage nach neuen Heizungen fast um die Hälfte, mit entsprechendem Rückgang der Installationsleistungen aller Heizungstechnologien. Ungeachtet der allgemein negativen Tendenz bleibe das Kundendienst- und Wartungsgeschäft eine stabile Umsatzsäule für das SHK-Handwerk.
Die Konjunkturumfragen des ZVSHK zeigen zudem, dass die Gesamtzahl der Betriebe leicht von 48300 auf 48050 gesunken ist. Die Beschäftigtenzahl ging um -0,4 % auf 388334 zurück. Die Anzahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge für Anlagenmechaniker SHK fiel von 15132 auf 14655, war damit jedoch immer noch höher als in den Jahren 2014 bis 2023. Einen Rückgang gab es auch bei den offenen Stellen: Hatten im Frühjahr 2023 noch 67,9 % der Betriebe offene Stellen gemeldet, waren es im Winter 2024 nur noch 48,3 %. Ebenso sank der Auslastungsgrad. Hatten 34,4 % der Betriebe im Winter 2023 eine Überlastung gemeldet, waren es im Winter 2024 noch 19,9 %.
Für 2025 erwartet der ZVSHK erneut einen leichten nominalen Umsatzrückgang und nennt als vorsichtige Schätzung etwa -1 %. „Viel wird davon abhängen, wie schnell die neue Bundesregierung den negativen Konjunkturtrend umkehren und die deutsche Wirtschaft aus der Rezession führen kann“, sagt Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK. „Eine wichtige Rolle wird dabei auch die politische Unterstützung für den Heizungsmarkt spielen. Unsere Forderungen an die Politik sind klar: eine schnelle Anpassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), um es praxistauglicher und für unsere Kunden verständlicher zu machen, sowie eine verlässliche und nachhaltige Förderung für Modernisierungsmaßnahmen.“ Um das Badgeschäft zu beleben, sei auch eine Neuauflage sowie Aufstockung der Zuschussvariante des KfW-Programms „Altersgerecht Umbauen“ notwendig. Bramann ist aber überzeugt: „Trotz der kurzfristigen Herausforderungen und dem verhaltenen Ausblick für das laufende Jahr agiert das SHK-Handwerk perspektivisch in einem Wachstumsmarkt, getrieben von innovativen Technologien und einer wachsenden Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen. Sich dahingehend auf der Weltleitmesse ISH 2025 zu informieren, ist ein Muss!“