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Schick und dicht

Bodenebenes Duschen: Individuell gestalterische Akzente im Bad – ohne eine Durchfeuchtung angrenzender Bereiche

In der Ausführung „TersoWALL Fliese“ (MEPA) ermöglicht die Wand-Duschrinne ein durchgängiges Fliesenbild an der Wand. Bild: MEPA

Schützt Wartungs­fugen: Das Dicht­system „Pro“ von Bette ist ein schnittfestes Vlies, das über dem eigentlichen Dichtband der Verbund­abdichtung aufgebracht wird. Bild: Bette

Ab einer Bodenhöhe von 49 mm lassen sich die Duschlösungen von Kaldewei bodeneben einbauen. Dabei weisen die Duschflächen ein werkseitig eingeprägtes Gefälle hin zum Ablauf auf. Bild: Kaldewei

Ab einer Bodenhöhe von 49 mm lassen sich die Duschlösungen von Kaldewei bodeneben einbauen. Dabei weisen die Duschflächen ein werkseitig eingeprägtes Gefälle hin zum Ablauf auf. Bild: Kaldewei

An der Duschrinne „TECEdrainline-Evo“ sitzt die werkseitig befestigte Dichtmanschette „Seal System“. Ein Bauzeitschutz schützt die Dichtmanschette während des Einbaus. Bild: TECE

Zwei Komplett-Duschboards „LINE E70“ von Kermi, im Verbund eingebaut, sorgen für den Ablauf des Duschwassers auch bei größeren Mengen. Bild: Kermi

Die Edelstahl-Profile der auf dem Estrich aufliegenden Duschrinne „Advantix Cleviva“ sind in drei Längen lieferbar und lassen sich bis auf 300 mm kürzen. Die 100 mm langen Endflanken des Rinnenprofils machen darüber hinaus eine nahtlose Aneinanderreihung mehrerer Duschrinnen möglich. Bild: Viega

Die Vormontage vereinfacht die Arbeit des Handwerkers. Das Dichtvlies ist bei der Duschfläche „Setaplano“ (Geberit) bereits werkseitig angebracht. Bild: Geberit

 

Während das Synonym „barrierefrei“ anfangs noch mit hohem Alter sowie behinderten und verletzten Menschen in Verbindung ­gebracht wurde, bestimmt das bodenebene Design inzwischen den Zeitgeschmack. Im Trend liegen fugenfreie Flächen und integrierte Funktionen. Viele Bauwillige entscheiden sich inzwischen für einen gut zugänglichen Duschplatz, mit dessen Hilfe sich auch eine größere Raumwirkung erzielen lässt. Das auffälligste Designmerkmal ist indessen der Entwässerungsbereich.

Punkt und Linie
Mit durchdachter und in einer Fülle von Spielarten angebotener Punkt- oder Linienentwässerung lässt sich der Wohlfühlfaktor in der Dusche erhöhen. So bilden einfarbige oder floral gemusterte Rinnenabdeckungen aus poliertem Edelstahl und aus Glas einen Blickfang. Dabei können Duschrinnen Zierde und gleichermaßen Sicherheitsfaktor sein. Etwa beleuchtete Modelle mit wechselnden Farben, die sich in der Regel nach dem Abfließen des Wassers eigenständig abschalten.
Aber auch bei der Positionierung des Ablaufs spielt die Optik eine wichtige Rolle. Für manche Nutzer ist der Mittelablauf ein unbedingtes Muss. Andere wollen dagegen nicht auf dem Bodenablauf oder der Ablaufrinne stehen. Sie bevorzugen eine Positionierung der Entwässerung seitlich an der Wand, in einer Ecke oder in der Wand. Darüber hinaus lässt sich der Ablauf auch als optische Abtrennung vom Duschbereich zum übrigen Bad einsetzen.
Weil es zwischen mittigen Punktabläufen und Duschrinnen in der Entwässerungsleistung und technischer Qualität keine nennenswerten Unterschiede gibt, ist die Entscheidung für die Form des Ablaufs vor allem eine Frage der Ästhetik. So harmoniert die Geometrie des Punktablaufs beispielsweise bei Schnecken- oder Rundduschen mit deren Architektur, wobei sich hier der Duschboden optimal mit kleinen Mosaikfliesen auslegen lässt.
Zu beachten sind freilich die physikalischen Gegebenheiten. Während sich bei einem Punktablauf ein vierseitiges Gefälle zum Ablauf hin empfiehlt, kommen Dusch­rinnen oder Duschprofile mit einem einseitigen Gefälle aus. In diesem Fall ist es möglich, die Duschfläche gerade auszurichten und Fliesen in einer Flucht zu verlegen. Das Schneiden und Verfugen von Mosaiken ist nicht erforderlich. Die Linien­entwässerung bietet sich somit gerade dann an, wenn großformatige Bodenfliesen verlegt werden sollen. Dabei erleichtert ein Wandabstand von wenigen Zentimetern den sicheren Anschluss der Abdichtung einer wandnah installierten Duschrinne.
Ein durchgängiges Fliesenbild lässt sich darüber hinaus beispielsweise mit der Wand-Duschrinne „TersoWALL“ des Herstellers MEPA erzielen. Sie kann in Verbindung mit einer Vorwandinstallation in Trocken- oder Nassbauweise eingesetzt werden. Dabei ist die gesamte Technik in der Wand untergebracht. Unabhängig davon, ob die Entscheidung auf einen Punktablauf oder eine Duschrinne fällt: Aufeinander abzustimmen sind der Durchlaufwert der Kopfbrause und die Abflussleistung der Duschrinne bzw. des Bodenablaufs.
Bestandsbauten mit alten Geschossdecken, Holzdecken oder Trägern sind lediglich mit einer minimalen Dämmung und damit einer geringen Fußbodenaufbauhöhe ausgestattet. Deshalb bieten einige Hersteller Duschrinnen mit besonders geringer Einbauhöhe an. So hat beispielsweise TECE mit dem Duschprofil „TECEdrainprofile“ oder der Duschrinne „TECEdrainline-Evo“ flache Abläufe entwickelt, die mit einer Mindestaufbauhöhe von 65 mm bzw. 55 mm zwischen Rohbetondecke und Oberkante Estrich auskommen.

Effizienter Schutz
Das Eindringen von Gerüchen aus der Kanalisation in das Badezimmer verhindert eine Wasservorlage. Sie muss mindestens 50 mm betragen. Jedoch lässt sie sich bei einem geringen Fußbodenaufbau oftmals nicht einhalten. Um auch im Renovationsbereich mit niederem Fußbodenaufbau eine bodenebene Dusche realisieren zu können, setzen viele Hersteller deshalb bereits seit Jahren auf eine Sperrwasserhöhe von 30 mm. Ein Sachverhalt, auf den der Kunde hinzuweisen ist.
Die von Geberit entwickelte Duschrinne „CleanLine“ erfüllt auch bei einer geringen Siphonhöhe die normativen Anforderungen in puncto Absaugung, Verduns­tung und Ablaufleistung. Dies hat sich der Hersteller mittels eines allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisses (abP) bestätigen lassen. Der in EPS-Schalen gelagerte Siphon lässt sich in den Fußbodenaufbau einbetten und dort befestigen. Dabei ist es möglich, das „CleanLine“-Edelstahlprofil entsprechend der jeweiligen Bausituation zu kürzen und wie eine Fliese zu verlegen. Der Nutzer kann die Abdeckung des Ablaufs leicht öffnen, um den Kammeinsatz zum Reinigen zu entnehmen.
Die „ShowerDrain Public“ von ACO erfüllt die Anforderungen der höchsten Wassereinwirkungsklasse W3-I. Hier erlaubt die integrierte Sekundärentwässerung auch bei Natursteinbelägen die rasche Abtrocknung durch Diffusionsöffnungen. Zur Auswahl stehen zwei Rinnenbreiten von 80 mm und 110 mm bei einer Länge von bis zu 5 m, mit umlaufendem Flansch oder Wandaufkantung und werkseitig angebrachter Dichtmanschette.

Optimaler Verbund
Der oberste Belag einer Dusche bildet die erste Entwässerungsebene, über die das Duschwasser zum Entwässerungseinlauf gelangt. Ein grundsätzlich wasserdichter Bereich, über den mit der Zeit doch Feuchtigkeit eindringen kann. Der Boden, die wandaufgehenden Bereiche und die Ecken einer Duschrinne müssen daher eine weitere Abdichtungsebene bilden. Hier eignen sich Materialien wie PE-Folien oder Dünnbettabdichtungen auf der Estrichebene. Die Bahnen der mit einem Vlies beschichteten, wasserdichten PE-Folien sind in der Fläche und in den Ecken/Kanten zu verkleben. Die flüssigen oder pastösen Verbundabdichtungen aus Polymerdispersion, Dichtschlamm oder Reaktionsharz sind dagegen spachtelfähige Werkstoffe. Mit diesen Verbundstoffen lassen sich auch schwer zugängliche Stellen gut füllen.
Bei bodenebenen Duschboards, die mit einer Unterkonstruktion ausgestattet sind, ist die zweite Entwässerungs­ebene bereits integriert. Hier ist der wasserführende Bereich in sich geschlossen, weshalb eine separate Abdichtung weder in den Ecken noch in den Übergangsbereichen erforderlich ist. Das erleichtert den Einbau der Duschfläche, die auch eine Beschichtung zur direkten Befliesung aufweist. So ist das von Kermi angebotene „Duschboard“ aus Polystyrol werkseitig mit einer eingedichteten Rinne und einem Ablauftopf bzw. Ablaufanschluss bestückt. Das Board ist zur Wand und zum umliegenden Boden hin abzudichten, wobei sich Rundumabdichtungen mit einer Spezialbeschichtung direkt einkleben lassen.
Das Duschboard „Elix“ des Herstellers Brink weist mit einer komplett verschweißten Edelstahlwanne eine undurchdringliche, zweite Entwässerungsebene auf. Alle boden- und wandseitigen Anschlüsse sind bereits an der Edelstahlwanne angeformt. Es ist deshalb nicht mehr erforderlich, Ecken und Übergänge abzudichten. Um Risse durch Spannungen zu vermeiden, die durch die Kombination unterschiedlicher Materialien entstehen können, ist dieses Duschboard mit Dichtbändern ausgestattet. Hinzu kommen ab Werk fixierte Gefällekeile, in die eine Ablaufabdeckung und ein Haarsieb eingearbeitet sind.
Neben den Duschboards bilden emaillierte Duschflächen eine dichte Ebene. Bei Modellen von Kaldewei gewährleis­tet ein werkseitig eingeprägtes Gefälle einen normgerechten Wasserabfluss, z. B. bei „Nexsys“. Laut Hersteller bietet dieses Duschsystem die Optik eines gefliesten Duschbereiches samt Duschrinne und die Vorteile einer fugenlos emaillierten Fläche.
Auch Geberit bietet mit „Setaplano“ eine Duschfläche an, die mit einer speziellen Unterkonstruktion für eine vereinfachte Montage ausgestattet ist: Die Duschwanne wird über einen Rahmen geschoben, der sich von oben nivellieren lässt. Da die Ablaufposition der Duschfläche und des darunterliegenden Montagerahmens exakt übereinstimmen, müssen die Duschfläche und der darunterliegende Ablauf lediglich miteinander verschraubt werden. Der Anschluss an das Abwassersystem erfolgt über einen drehbaren Siphon.

Sicherheit für alle Seiten
Für den Einbau einer bodenebenen Dusche können bei großen Bauvorhaben mit dem Estrichleger, dem SHK-Handwerker und dem Fliesenleger bis zu drei Gewerke eingebunden sein. Um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen, sind genaue Absprachen unbedingt erforderlich. So sollten die beteiligten Gewerke für den bodengleichen Einbau einer Duschfläche beispielsweise die finale Oberkante des Fußbodens gemeinsam festlegen. Dabei empfiehlt sich die Fixierung eines verzinkten Lochbandes auf dem Meterriss OKFF. Das Lochband lässt sich mit Datum und Signatur versehen und per Handy-Foto dokumentieren. Darüber hinaus kann es bei Reklamationen zu einem späteren Zeitpunkt noch lokalisiert werden.
Während das normkonforme Anschließen der Bodenabläufe meist der Installateur zu verantworten hat, bringt bei kleineren Bauvorhaben oftmals der Fliesenleger den Estrich auf und den Ablauf dort ein. Gewährleistungspflichtig ist dabei der für den Anschluss der Abdichtung verantwortliche Handwerker. Soll im Renovierungsfall lediglich der Duschbereich erneuert werden, kann dies problematisch sein. Deshalb sind einige Sanitärhersteller inzwischen dazu übergegangen, die von ihnen vertriebenen Produkte werkseitig mit einer Dichtmanschette auszustatten.
Zusätzlich bieten die Sanitärhersteller den Handwerkern umfangreiche Services, um sie bei der Planung, der Auswahl und dem Einbau von bodenebenen Duschen zu unterstützen. So verspricht der Hersteller Brink seinen Kunden Planungssicherheit, indem er neben Dusch­rinnen in Standardlängen auch alle Produkte entsprechend der individuellen Gegebenheiten maßfertigt. Auch sind hier die Ecken der wandseitigen Aufkantung werkseitig wasserdicht verschweißt, weshalb mit einer Entwässerungsebene gearbeitet werden kann. Die Duschboards von Kermi lassen sich dagegen durch einfaches Zuschneiden vor Ort an bauliche Gegebenheiten anpassen.
TECE wiederum unterstützt die Gewerke bei der Auswahl zueinander passender Werkstoffe. Dazu hat der Hersteller unter dem Namen Seal System viele gängige Abdichtungsprodukte mit seinen Entwässerungsprodukten einer Kompatibilitätsprüfung unterzogen und mit Prüfzeugnissen des Institutes KIWA bescheinigen lassen. Auch Geberit zeigt mit einschlägigen Prüflisten auf, welche Dichtstoffe sich miteinander kombinieren lassen. Darüber hinaus unterstützt dieser Hersteller die Handwerker mit in Zusammenarbeit mit Dichtstoffherstellern eigens erstellten Anleitungen bei der Montage in speziellen Einbausituationen. 

Autorin: Carola Tesche, freie Journalistin

 


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