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Sanitäranlagen für anonyme Nutzer [Seite 1 von 2]

Öffentliche Sanitärräume hygienisch, sicher und wirtschaftlich bauen und betreiben

Die Bewegungsflächen sollten in öffentlichen Räumen so geplant sein, dass es auch bei hohen Besucherfrequenzen keine Staus an den Urinalen, Waschtischen und WCs gibt.

Berührungslose Spülauslösungen mit Automatik- und Intervallfunktionen verbessern die Hygiene und stellen sicher, dass WC-Keramiken und Urinale nach jedem Besuch ausgespült werden.

Infrarotgesteuerte Wandarmaturen schenken mehr Bewegungsfreiheit beim Händewaschen und erleichtern die Reinigung des Waschplatzes.

Wandarmaturen mit weiter Ausladung, die optimal auf das Becken abgestimmt sind, verringern Rückspritzen und sorgen für weniger Reinigungsaufwand.

Nach Entnahme des Siphons ermöglichen die Urinale „Preda“, „Selva“ und „Tamina“ (alle Geberit) den direkten Zugang ins Entwässerungssystem, ohne die Keramik demontieren zu müssen.

Spülrandlose Keramiken wie beim „iCon“ Rimfree-WC (Geberit) haben kaum mehr verborgene Stellen, an denen sich Schmutz ansammeln kann. Das sieht auch der Besucher.

Automatische, bedarfsgerecht einstellbare Urinalspülungen erfüllen die Ansprüche an eine saubere Ausspülung und einen wirtschaftlichen Wasserverbrauch gleichermaßen.

Reihenwaschanlagen mit glatten, reinigungsfreundlichen Oberflächen erleichtern die Reinigungsarbeiten.

Mit automatischen Spülauslösungen lassen sich auch in WC-Anlagen die Handkontakte reduzieren.

 

Gepflegte öffentliche Sanitärräume sind Aushängeschilder für ihre Betreiber und schützen die Gesundheit ihrer Besucher. Die Basis für attraktive, hygienische und wirtschaftliche Sanitäranlagen legen Sanitärfachleute mit ihrer Planung. Die Auswahl der Produkte muss dafür hohe hygienische, ästhetische und funktionale Anforderungen erfüllen sowie eine zuverlässige Betriebssicherheit im Alltag bieten.

Planerische Grundlage: Die VDI 3818 und VDI 6000

Eine wichtige Richtlinie für Planer, Installateure und Betreiber ist die VDI 3818 „Öffentliche Sanitärräume“. Sie gibt umfassende Hinweise zur Kapazitätsauslegung, Lage und Grundrissplanung sowie für Technik, Hygiene und Ausstattung. Die Richtlinie behandelt zudem Aspekte der Wirtschaftlichkeit und des Betriebs sowie Anforderungen besonderer Personengruppen, etwa mit Mobilitätseinschränkungen oder aus anderen Kulturkreisen.

Sie definiert Sanitärräume als „öffentlich“, deren Besucher anonym und für Verschmutzungen oder Beschädigungen in der Regel nicht verantwortlich zu machen sind. Typischerweise zählen dazu städtische Toilettenanlagen sowie Sanitäranlagen in Sportstätten, Transiteinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Arbeitsstätten, Kliniken und Heime oder kommunale Gebäude, sofern diese nicht nur für Beschäftigte, Patienten oder Bewohner, sondern auch für Besucher zugänglich sind. Weitere Hinweise gibt die VDI 6000 zur „Ausstattung von Sanitärräumen“ in Blatt 2 (Arbeitsstätten), Blatt 3 (Versammlungsstätten) und Blatt 4 (halböffentlicher und öffentlicher Bereich).

Anzahl, Lokalisierung und Ausstattung sind bedarfsabhängig

Die VDI 3818 fordert unter Hygienegesichtspunkten die „Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl an sanitären Einrichtungen, die bedarfsgerecht lokalisiert und zweckmäßig ausgestattet sind“. Bewegungsflächen für ungehinderte, möglichst kreuzungsfreie Bewegungsabläufe sowie ausreichende Ablageflächen unterstützen das hygienebewusste Verhalten der Besucher ebenso wie klare Benutzungshinweise. Grundlage für die Planung bildet eine Analyse der zu erwartenden Besucherzahlen sowie der Art von Nutzern. In Fußballarenen oder Bahnhöfen etwa ist mit höheren Spitzenfrequenzen und einem stärkeren Vandalismusrisiko zu rechnen als in Museen, Theatern oder Kliniken.

Für die Errichter und Betreiber öffentlicher Sanitäranlagen lassen sich verschiedene Ziele festlegen, die in der Planung abgestimmt und mit den richtigen Produkten und Lösungen konsequent umgesetzt werden müssen: 

  • wirtschaftliche Planung und Installation,
  • Sicherheit,
  • Hygiene,
  • leichte Wartung und Instandhaltung,
  • leichte Reinigung und Pflege,
  • Wirtschaftlichkeit im Betrieb. 

Software und BIM: Integrierte Planung wird zum Standard

Der Einsatz von Planungssoftware ist bei öffentlichen Sanitärräumen nahezu selbstverständlich, da sie Teil größerer Bauprojekte sind und bereits im Architekturkonzept berücksichtigt werden müssen. Die Planungsmethode des Building Information Modelling (BIM) gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung, da ihre vernetzte Planung nicht nur den Bau, sondern auch den Lebenszyklus von Gebäuden mit abdeckt. Es ist daher sinnvoll, bereits heute auf Produkte und Lösungen zurückzugreifen, für die umfassende BIM-Daten zur Verfügung stehen.

Installationssysteme: Basis für wirtschaftliche Sanitärraumausstattungen

Vorwand-Installationssysteme sind auch im Bereich öffentlicher Sanitäranlagen weithin Standard. Sie bieten klare Montagevorteile gegenüber dem Nassbau und machen es einfacher, Schallschutzvorgaben einzuhalten. Zudem lässt sich der Bauprozess beschleunigen, da die Befestigungen für Sanitärgegenstände mit den entsprechenden Montageelementen vorgerüstet werden können. In vielen Projekten sind weitere Zeiteinsparungen im Bauablauf durch den Einsatz von vorgefertigten Sanitärregistern oder Ausschubmodulen möglich. Auch Elektroanschlüsse können in den Trockenbausystemen sehr gut vorbereitet werden.

Schallschutz und Brandschutz: Mit geprüften Systemen rechtssicher planen

Geprüfte Komplettsysteme wie „Geberit Quattro“ führen wesentliche Komponenten der Sanitärinstallation zusammen. Installateure oder Planer können damit ihre Planungs- und Bauzeiten optimieren und dem Auftraggeber mehr Sicherheit bieten. Die systemgeprüften Lösungen erfüllen bauordnungsrechtliche Anforderungen im Brandschutz, Schallschutz, Feuchtigkeitsschutz und in der Statik. Aufwendige Einzelnachweise sind dadurch in vielen Fällen nicht mehr erforderlich.

Trinkwasserhygiene: Stillstände vermeiden

In vielen öffentlichen Bereichen wie Sportstätten oder Bildungseinrichtungen ist regelmäßig mit längeren Zeiten der Nichtnutzung zu rechnen. Mit entsprechenden technischen Vorkehrungen wie elektronisch geregelte Hygienespülungen kann das Risiko von Verkeimungen des Trinkwassers – durch Stagnation in der Trinkwasserinstallation – minimiert werden. Die Hygienespülungen sind individuell programmierbar und/oder über Volumenstrom- oder Temperatursensoren zu steuern. Für einfachere Anforderungen können auch vorhandene Sanitärinstallationen genutzt werden. Eine Kaltwasser-Hygienespülung mit Intervallspülungen lässt sich zum Beispiel in Unterputzspülkästen von Geberit integrieren und nachträglich einbauen. Programmierbare Infrarot-Waschtischarmaturen oder Urinalspülungen können ebenfalls für einen regelmäßigen Wasseraustausch im Trinkwassersystem genutzt werden.

 

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