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Raus mit Dreck und Staub

Maßnahmen zum Schutz der restlichen Wohnfläche bei punktuellen Renovierungsarbeiten

Die feste Staubschutztür „Zipless“ ermög­licht ein Verlassen der Baustelle, ohne einen Reißverschluss zu öffnen. Bild: Aquabad

Die Staubschutztür „Flesta Air“ von Böck funktioniert wie eine Hüpfburg und bläst sich selbst auf. Bild: Böck

Die „Curtain Wall“ schließt an der Decke mit Querschienen mit einem Dichtungsprofil aus Schaumstoff ab. Bild: Curtain Wall Deutschland

Die Staubschutzwand „Blitz“ der Firma Schmieder besteht aus waschbarer Textilfolie und kann von einer Person aufgebaut werden. Bild: Georg Schmieder

Die Serie „ProtekAir“ der Firma ProtekMA ist „klein, handlich und leicht zu installieren“, so der Hersteller.Bild: ProtekMA

Das System „Zipwall“ besteht aus Teleskopstangen mit integrierter Druckfeder bis 6 m Höhe, zwischen denen eine PE-Folie (0,10 mm) befestigt wird. Bild: Gauxcon

 

Ein neues Bad, eine moderne Heizungsanlage – in Zeiten niedriger Zinsen überlegen viele Haus- oder Wohnungsbesitzer, ihr Geld in ihre Immobilie zu investieren. Doch der entstehende Dreck und Staub bei einer Renovierung lassen etliche Bauherren zögern. Eine Lösung für diese Problemstellung sind Staubschutzwände. Diese wurden schon früher von Handwerkern verwendet. Meist waren sie allerdings aus Dachlatten sowie Folie „zusammengezimmert“. Heute bietet der Markt vielfältige Alternativen. Dabei reichen die Angebote von einer einfachen Staubschutzwand aus PE-Folie und Teleskopstangen über spezielle Türen bis hin zu Absauggeräten. Je nach Bedarf kann sich der Handwerker seine passende Ausrüstung zusammenstellen, wobei viele Hersteller auch Komplettpakete anbieten.

Die einfachste Möglichkeit, die nicht betroffene Wohnfläche bei Renovierungsarbeiten staubfrei zu halten, ist das Aufstellen von Staubschutzwänden aus Folie oder Vlies. Sie kommen zum Einsatz, wenn Teile eines Raumes abgetrennt werden sollen, etwa bei Stemmarbeiten für Heizungsrohre oder Schleifarbeiten. Ein Beispiel dafür liefert Wolfgang Gaux, Geschäftsführer der Firma Gauxcon. Das System „Zipwall“ besteht aus Teleskopstangen mit integrierter Druckfeder bis 6 m Höhe, zwischen denen eine PE-Folie (0,10 mm) befestigt wird. Die Folie wird zwischen der zweiteiligen Kopfplatte fixiert, auf das Kugelgelenk der Teleskopstange aufgesteckt und gegen die Decke gedrückt. Als Ergänzung können Dichtschienen an Wänden und Decke angebracht werden. Für den Ein- und Ausgang auf die Baustelle wird ein Reißverschluss aufgeklebt und die Folie aufgeschnitten.

Teleskopstangen und Folie gegen den Staub
Ebenfalls aus Teleskopstangen und Folien besteht das System „Curtain Wall“. Anders als „Zipwall“ arbeitet der modulare Staubschutz ohne Kopfplatte auf den Stangen, sondern mit Querschienen mit einem Dichtungsprofil aus Schaumstoff. Auch bei diesem System lassen sich mithilfe eines aufgeklebten Reißverschlusses Türen oder ein spezielles Türmodul einfügen, das mit zwei Reißverschlüssen eine größere Öffnung bietet.
Mehrfach einsetzbar ist auch das System der Marke easyTEC von Marcotodo, das zwischen Teleskop-Aluminiumstangen oder Aluminiumaufbaurahmen feste Staubschutzfolie verwendet. Die Besonderheit: An der Folie sind Schlaufen angebracht, die verhindern, dass die Stangen im Staub stehen. Vorgefertigte Module mit Durchgang ersetzen die Tür oder ergeben eine Schleuse. Die verwendeten Industriereißverschlüsse sind laut Geschäftsführer Marc-Philipp von Bethuy-Huc extrem stabil. Mit dem System lassen sich auch Einhausungen, Zelte und Schleusen errichten. Absaugungen seien problemlos mit einem Flanschanschluss anschließbar.
Die Staubschutzwand „Blitz“ der Firma Schmieder bedient sich ebenfalls des klassischen Aufbausystems aus Teleskopstangen. Hier kommt allerdings keine PE-Folie zum Einsatz, sondern eine waschbare Textilfolie. „Das System kann sowohl als Raumteiler, in L- oder U-Form oder als Polygon aufgestellt werden“, sagt Geschäftsführer Roger Losch. Der Aufbau funktioniert im Grundprinzip wie bei anderen Systemen. Die Staubschutzwand ist in 6 oder 9 m Länge erhältlich.

Staubschutztüren: Die Abgrenzung ganzer Räume
Bei einigen Baustellen ist eine Folienwand mit Reißverschlusstür nicht die erste Wahl, etwa wenn bei Badsanierungen der komplette Raum abgeschottet werden muss. Für diesen Fall gibt es Schutztüren, die die eigentliche Raumtür ersetzen. Oft werden sie in Kombination mit Staubabsauggeräten verwendet und verfügen über die notwendigen Schlauchdurchlässe.
Neben zwei Folientüren, die direkt im Türrahmen entweder mit Klebeband oder mit Schnellspannern befestigt werden und per Reißverschluss zu öffnen sind, bietet Schmieder auch eine feste Schwingtür an, die per Magnet selbsttätig schließt. Je nach Ausführung hat die Tür einen Durchlass für Staubabsauggeräte mit Schlauchdurchmessern von 200 oder 250 bis 300 mm.
Ein anderes Konzept verfolgt die Firma Böck: eine selbstaufblasbare Tür, mit dem Prinzip wie bei einer Hüpfburg. Die Tür „Flesta Air“ aus Nylon bläst sich mittels eingebauten Ventilators in nur 10 Sek. selbst auf. „Der Handwerker muss sie nur an eine Steckdose anschließen“, sagt Stefanie Böck. Der Ventilator läuft, bis die Tür wieder abgebaut wird. Der Zugang zur Baustelle ist durch eine integrierte Reißverschlusstür möglich.
Ohne Reißverschluss kommt die Tür „Zipless“ von Aquabad aus. „Die transparente Tür schließt selbsttätig mit einem Federzug und kann beliebig oft eingesetzt werden“, sagt Petra Kowalewski. Der Einbau erfolgt ohne Klebeband. „Wir haben die Tür entwickelt“, so Kowalewski, „weil das Öffnen und Schließen eines Reißverschlusses vielen Handwerkern zu umständlich ist.“

Nicht nur eindämmen, auch absaugen
Für Staubfreiheit auf der Baustelle sorgen Absauggeräte. Es gibt zwei Varianten: nass und trocken. Bei den Staubabsauganlagen mit Nassfilterung wird der Staub abgesaugt und durch ein Wasserbad in das Gerät geführt. Der Vorteil bei diesem System sind niedrigere Betriebskosten, vor allem, wenn das Gerät im Dauerbetrieb läuft. Bei Trocken­absauggeräten wird der Staub direkt in eine Filterpatrone oder in ein Filter­vlies gesaugt.
Luftreiniger können im Baustellenbereich einen Unterdruck erzeugen, der verhindert, dass staubige Luft nach außen dringt. „Grundsätzlich ist die Arbeit mit Unterdruck am saubersten“, sagt ProtekMA-Geschäftsführer Maruszyk. „Es dringt kein Staub nach außen, wenn mal die Tür geöffnet wird.“ Viele Geräte können aber auch mit Umluft arbeiten. Die Serie „ProtekAir“ der Firma nutzt Filter, ist also ein Trockenfiltergerät. „Am besten funktioniert ein Paket aus Staubschutzwand, Absauggerät und haftenden Staubschutzmatten, die am Ausgang der Baustelle den Staub von den Schuhen aufnehmen, dann hat man eine staubarme Baustelle und eine nahezu staubfreie Umgebung“, so Maruszyk.

Staub macht nicht nur Dreck sondern ist auch gesundheitsschädlich
Doch nicht nur aus Staubschutzgründen ist die Verwendung eines Luftreinigers sinnvoll, auch der Gesundheitsaspekt darf nicht vernachlässigt werden: Das Einatmen kleinster Partikel beim Stemmen oder Abschlagen von Fliesen kann böse Folgen haben. „Am gefährlichsten sind die kleinsten, für das menschliche Auge unsichtbaren Partikel, etwa Quarzstaub, der beim Bearbeiten von Beton, Ziegelsteinen und Mörtel entsteht“, heißt es von der Firma Dustcontrol, deren Geräte auch andere Anbieter vertreiben. Daher bezuschusst die Berufsgenossenschaft Bau die Anschaffung von Luftreinigern derzeit mit bis zu 500 Euro.

Autorin: Katharina Wolf, freie Journalistin

 


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