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Nachrüstlösung für Energiezähler - Digitalisierung des Zählerstands erlaubt Fernauslese und erleichtert die Effizienzkontrolle

Contracting liegt im Trend. Immer mehr Wohnungseigentümergesellschaften und Hausbesitzer nutzen diese Möglichkeit, kosten- und energieeffizient zu wohnen, ohne sich um Modernisierung, Betrieb und Instandhaltung ihrer energetischen Anlagen kümmern zu müssen.

Je nach Modell lassen sich die Zählerdaten drahtlos oder via Kabel an ein herkömmliches Gateway weiterleiten. Bild: Fast Forward AG

Das handliche Gerät wird einfach auf den Zähler geklebt. Dabei wird das analoge Rollenzählwerk nicht verdeckt und kann bei Bedarf jederzeit mit dem digitalen Wert verglichen werden. Bild: Fast Forward

 

Beim Contracting werden Strom und Wärme stattdessen von spezialisierten Anbietern, wie der Beta GmbH, geliefert, die in sparsame Technik investieren, die Wartung organisieren und die Versorgungssicherheit gewährleisten. Damit sich dieses Modell rechnet, muss allerdings der Verbrauch ständig kontrolliert werden, um einen optimalen Betrieb sicherzustellen. Beta nutzt dazu eine eigens für Rollenzählwerke entwickelte Nachrüstlösung: Die „EnergyCam“ der Fast Forward AG digitalisiert die Zählerstände und überträgt sie via Fernauslese direkt an den Dienstleis­ter. Die Zahl der nötigen Hausbesuche hat sich dadurch deutlich verringert, gleichzeitig konnten die Ableseintervalle stark verkürzt werden.        
Zu den Objekten, die Beta deutschlandweit betreut, zählen Eigentumswohnanlagen ebenso wie Studentenwohnheime und Gewerbeobjekte. Das Unternehmen, das sich ganz auf den Betrieb technischer Anlagen spezialisiert hat, organisiert nicht nur deren Versorgung mit Wärme und Energie, sondern plant und finanziert für seine Kunden beispielsweise auch den Bau von Heizzentralen auf dem neusten Stand der Technik. Deren Sparsamkeit ist die Basis für niedrige Preise und ein wirtschaftliches Contracting, weshalb sie regelmäßig kontrolliert werden müssen, um etwa Störungen frühzeitig zu erkennen. „Die Zählerstände von Strom und Gas spielen dabei für uns eine wichtige Rolle in der Effizienzkontrolle“, erklärt Tammo Krüger, Mitarbeiter von beta in Hannover.       

Analoge Zählerstände fotografieren und digitalisieren

Smart Meter, die ihre Messdaten digital über verschiedene Kommunikationswege automatisiert übertragen können, wären für diese Anforderung ideal, allerdings sind in den meisten deutschen Gebäuden noch immer analoge Rollenzählwerke verbaut. Mitarbeiter des Contracting-Dienstleisters mussten die Zähler in entsprechenden Objekten daher bislang manuell ablesen – mit hohem Zeitaufwand, was häufige Kontrollen unmöglich machte. Ein Austausch der Messgeräte wäre aufgrund der baulichen Maßnahmen zu teuer geworden, stattdessen rüstete Beta seit August 2013 versuchsweise sieben Zähler mit dem spezialisierten Digitalisierungssystem „EnergyCam“ aus.
Bei diesem von dem Münchner Unternehmen Fast Forward entwickelten Gerät handelt es sich um eine leistungsstarke Miniaturkamera, die auf den Zähler geklebt wird und in 15-Minuten-Intervallen den aktuellen Stand abfotografiert. Ein integrierter OCR-Algorithmus erfasst die Zahlen auf dem Foto unabhängig vom Typ des Zählwerks mit 99-prozentiger Sicherheit und übersetzt sie in ihr digitales Äquivalent. Der analoge Zähler wird dabei durch das Gerät nicht verdeckt, die Fotos werden mittels eines Spiegels von unterhalb des Rollenwerks aufgenommen. Zusätzlich stellen eingebaute LEDs auch bei schlechten Lichtverhältnissen eine ausreichende Beleuchtung für ein klares Bild sicher. Das intelligente System erkennt sogar, wenn es über Kopf angebracht wurde, indem es sich bei der Installation an der Position der rot markierten Nachkomma-Stelle orientiert.

Einfache Montage und Datenübertragung

Je nach baulicher Situation und Typ der „EnergyCam“ werden die erhobenen Daten standardkonform kabelgebunden per M-Bus oder Modbus beziehungsweise drahtlos per Wireless M-Bus (OMS) an ein Gateway weitergeleitet, wobei die sensiblen Informationen durch eine 128-Bit-AES-Verschlüsselung geschützt werden können. Von dort aus können sie über die gängigen Kommunikationswege, wie z.B. PLC, TCP-IP oder GSM, zur Auswertung an den Messstellenbetreiber geschickt werden. „Dies erlaubt uns auch bei älteren Zählwerken eine bequeme Fernauslese“, so Krüger. Die Stromversorgung erfolgt per Draht, beziehungsweise bei dem Wireless-Modell durch eine langlebige Batterie mit genug Leistung für 15 Jahre Betriebsdauer.
Um die Nachrüstung möglichst einfach zu gestalten, wurde das System zudem mit einer zum Patent angemeldeten Montagehilfe ausgestattet: Zuerst wird die Schutzfolie vom Klebekreis auf der Rückseite abgezogen, bevor das etwa streichholzschachtelgroße Gerät über den Zähler gehalten und gestartet wird. Anhand erster Fotos stellt die Kamera sofort ihre Position fest und weist mit roten LED-Pfeilen an, wie sie verschoben werden muss. Schaumstoffgleiter verhindern hierbei ein vorzeitiges Ankleben. Erst wenn die grüne LED leuchtet und der digital angezeigte Zählerstand mit dem analogen übereinstimmt, wird das Gerät fest angedrückt und hält dann dank des verwendeten Acrylatklebers bis zu 30 Jahre.

Passend für Strom, Gas und Wasser

„Bei allen Objekten konnten unsere Mitarbeiter die Kameras selbst installieren“, berichtet Krüger. „Der ganze Vorgang war relativ simpel, vor allem beim Strom. Nur bei den Gasuhren brauchten wir manchmal Tricks.“ Diese und ähnliche praktische Anforderungen des Contracting-Unternehmens flossen auch in die finale Gestaltung der „EnergyCam“ mit ein: Während die Standardbauform der Kamera auf alle herkömmlichen Stromzähler passt, bietet Fast Forward für die etwas anders geformten Gas- und Wasserzähler spezielle Adapter an. „Wir sind sehr zufrieden mit der Lösung, vor allem weil unsere Verbesserungsvorschläge rasch umgesetzt wurden.“
Derzeit hat Beta insgesamt sieben der Kameras im Einsatz. Gegenüber dem manuellen Verfahren hat sich das Ablesen damit deutlich vereinfacht und beschleunigt. „Durch die Fernauslese konnten wir darüber hinaus die Ableseintervalle verkürzen“, so Krüger. Die daraus resultierende größere Datenmenge verbessert die Effizienzkontrolle und die Dokumentation der Anlagen, was letztlich dem Contractor, seinen Kunden und der Umwelt gleichermaßen zugute kommt.       

 


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