Nachgefragt bei … Markus Eder
Markus Eder ist seit Februar 2010 Geschäftsführer von Tyczka Totalgaz. Zuvor leitete er mehrere Jahre als Prokurist den Bereich Vertrieb und Werbung.
Herr Eder, was wollten Sie als Jugendlicher werden?
Ich schwankte lange Zeit zwischen Musiker, Sportler und Ingenieur. Mit Musik und Sport verband ich, als Jugendlicher berühmtzu werden. Man findet ja sehr schnell Vorbilder, an denen man sich gerne orientiert. Ich merkte aber sehr schnell, dass das mit meinen Talenten zur brotlosen Kunst wird. Ich entschied mich schließlich doch für eine solide Ausbildung.
Und wie ist Ihr Berufsweg dann verlaufen?
Nach dem Abitur habe ich Maschinenbau studiert und hatte mich, wie mein Vater, auf die Automobilbranche fixiert. Durch ein Praktikum in der Umweltabteilung der MTU Aero Engines in München fand ich Gefallen am Thema Energie und Umwelt. Davon kam ich auch nicht mehr weg und landete nach dem Studium bei der Energieconsulting München GmbH, die sich hauptsächlich mit Energiestudien im kommunalen Bereich beschäftigte. Hier hatte ich auch das erste Mal Kontakt mit Flüssiggas und war angetan über die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten. Das war zu reizvoll für einen jungen Ingenieur und so stieg ich 1996 bei der damaligen Veba Flüssiggas GmbH ein.
Wie starten Sie in den Arbeitsalltag?
Wenn es geht, frühstücke ich zusammen mit meiner Familie. Danach gehen meine beiden Söhne (12 und 14) schon zum Großteil ihre eigenen Wege. Natürlich steht die Schule an erster Stelle, dann kommen aber gleich der Sport und die Freunde. Eltern sind da uncool. Im Büro informiere ich mich erst einmal über das Aktuelle. Der persönliche Kontakt zu den engsten Mitarbeitern ist dabei genauso wichtig wie das Lesen von Mails.
Wie bereiten Sie sich auf wichtige Besprechungen vor?
Im Zeitalter eines hohen Kommunikationsbedürfnisses sehe ich die größte Herausforderung, sich täglich auf das Wesentlichste und Wichtigste zu konzentrieren. Eine gute Vorbereitung anhand des letzten Protokolls, sowie ggf. der Unterlagen zur Besprechung gehören da genauso dazu wie neue Vorschläge und Aufgaben, die klar formuliert sein müssen. Das spart viel Zeit.
Wo liegen Ihre Stärken?
Zielstrebig, authentisch, menschlich.Meine Mitarbeiter sollen wissen, wohin die Reise geht. Das funktioniert natürlich nur auf Basis einer offenen und ehrlichen Kommunikation. Da will ich Vorbild sein und das spüren die Mitarbeiter, auch wenn es mal weniger Gutes zu verkünden gibt. Jeder Mensch hat es verdient, ordentlich behandelt zu werden, selbst wenn ich mich über ihn ärgere. Aber dafür bin ich eben Führungskraft.
Wer ist Ihnen ein Vorbild?
Jesus Christus. Er hat Werte nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt.
Was war in den letzten zwölf Monaten das wichtigste Ereignis in Ihrem Unternehmen?
Die Übernahme der Geschäftsführung, zusammen mit meinem Kollegen Jan Petersen. Beide betraten wir Neuland. Ich hatte noch den Vorteil, dass ich das Unternehmen kannte. Doch Jan Petersen kam frisch aus dem Konzern TOTAL. Die Latte unserer Vorgänger lag hoch und damit auch die Erwartungen an uns. Doch wir haben uns schnell gefunden und entsprechend schnell auch Fahrt aufgenommen.
Und in der deutschen Flüssiggaswirtschaft?
Energieeffizienz wird allmählich als Chance begriffen. Flüssiggas kann als fossiler Energieträger eine gute Figur abgeben. Die Herausforderung liegt darin, den zurückgehenden Energieverbrauch durch Substitution anderer Energieträger, z. B. Heizöl, zu kompensieren. Die Branche kann hier auf einen bestehenden Vertrieb zurückgreifen.
Welche Rolle spielt Familie in Ihrem Leben?
Eine sehr wichtige, denn man wird schonungslos in eine andere Welt geholt. Nachdem meine Frau als Lehrerin selbst sehr eingespannt ist, sind unsere Söhne sehr früh schon sehr selbstständig geworden. Zwangsläufig wird die eigene Meinung klar zum Ausdruck gebracht. Das führt zu manch spannender Diskussion, die äußerst frisch hält.
Wann waren Sie zum letzten Mal in einer Kunstausstellung und wie hieß diese?
Vor ca. 6 Monaten bei einer jungen Künstlerin, Bettina Westermeir, hier in Gilching. In ihren Bildern bringt sie insbesondere mit dem Spiel intensiver Farben Emotionen und Eindrücke aus dem täglichen Leben zum Ausdruck.
Welches Buch lesen Sie gerade?
„Verblendung“ von Stieg Larsson. Dieser Krimi fesselt durch seine politischen Verflechtungen, die eine gewisse Realitätsnähe erahnen lassen.
Wie halten Sie sich fit?
Gute Ernährung und mindestens 2- bis 3-mal pro Woche Sport in freier Natur – Laufen, Radfahren, Skifahren,
Beachvolleyball.
Was wünschen Sie sich persönlich für die kommenden zwölf Monate?
Einen fitten Körper und einen fitten Geist.
Und zum Schluss: Wo sehen Sie den DVFG in 10 Jahren?
Verstärkt in der Auseinandersetzung mit Themen der Energieeffizienz. Dabei ist die dauerhafte Arbeit in den verschiedenen Gremien, ob auf Bundesebene oder Länderebene, die für die gesetzlichen Rahmenbedingungen verantwortlich sind, eine der wichtigsten Aufgabe des DVFG.
Vielen Dank, Herr Eder, für das Gespräch.