Mit Qualität zur Abgasanalyse
Trends, Entwicklungen und Serviceleistungen – was der Markt zu bieten hat und der SHK-Unternehmer beachten sollte
Das Familienunternehmen ecom, früher rbr, entwickelt und vertreibt schon seit 1985 Abgasanalysegräte für Heizungssysteme im Markt. Das Portfolio bietet für zahlreiche Anwendungsfälle das passende Modell. Was sich in jüngster Zeit technisch verändert hat, wie die Serviceleistungen den Fachhandwerker unterstützen können und welche Zukunftstrends zu erwarten sind, darüber hat die IKZ-HAUSTECHNIK mit Geschäftsführer Frank Binz gesprochen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Binz, Ihr Unternehmen war lange Zeit in der Branche unter dem Namen rbr bekannt. Kürzlich ergab sich die Umfirmierung zu ecom. Worin lag diese Entscheidung begründet?
Frank Binz: Der Schritt war eine logische Konsequenz für die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Wir wollen weltweit die Marke ecom etablieren und somit für ein einheitliches Erscheinungsbild, nicht nur beim Produkt sondern auch bei unseren Kunden, sorgen. Begriffe wie Corporate Design und Identity spielen eine wesentliche Rolle natürlich auch für das Team dahinter – Team ecom.
IKZ-HAUSTECHNIK: An der Gerätequalität hat und wird sich also nichts verändern? Wie steht es mit den internen Strukturen?
Frank Binz: Intern als auch für unsere Kunden hat sich dadurch nichts geändert. Eher im Gegenteil – wir sprechen gemeinsam Richtung Kunde eine einheitliche Sprache. Die Qualität spielt wie gewohnt für uns und unsere Kunden eine wesentliche Rolle – kompakt, robust und zuverlässig sind hier die wesentlichen Faktoren. Auch im Bereich des Geräteservices bauen wir unter anderem durch unseren „ecomFORT“ als Rund-um-Sorglos-Paket auf Qualität und Kostentransparenz im Ganzen und beschränken uns nicht nur auf kleingedruckte Garantieaussagen. Stichworte wie vorbeugende Instandhaltung und Messsicherheit spielen eine zentrale Rolle.
IKZ-HAUSTECHNIK: Auch ein Familienunternehmen, wie Sie es führen, muss am Puls der Zeit bleiben. Die technischen Möglichkeiten schreiten weiter voran. Sicherlich ist das auch bei Abgasanalysesystemen so. Was kann der Fachhandwerker in diesem Bereich erwarten? Werden die Geräte smarter oder bekommen sie mehr Funktionen?
Frank Binz: Eine unserer Kernaussagen ist „intelligente“ Messtechnik. Bereits mit der ecom-App, welche wir als erstes Unternehmen in unseren Anwendungsgebieten bereits im Jahr 2013 im Markt vorgestellt haben, sind die ersten Schritte in diese Richtung bereits gemacht worden. Themen wie Datenverarbeitung der Messergebnisse, Historie dieser, aber auch sogenannte smarte und somit intelligente Bauteile werden die Zukunft beschreiben. Auch hier verspricht ecom weiterhin kunden- und anwendungsorientierte Lösungen. Zudem wird sicherlich die Kompaktheit der Geräte immer mehr von Bedeutung. Diesen Weg beschreiten wir bereits mit unserem CL2-Modell.
IKZ-HAUSTECHNIK: Erfahrungsgemäß werden die meisten Geräte durch den Einsatz von hochauflösenden Displays mit Touchscreen und einer feineren Elektronik, bedingt durch erweiterte Funktionen, immer anfälliger für Staub und Erschütterungen. Muss der SHK-Installateur vor diesem Hintergrund mit den Geräten in Zukunft sensibler umgehen?
Frank Binz: Ein wirklich interessanter Punkt. Aus rein technischer Sicht sind sicherlich keine größeren Bedenken zu äußern. Uns als ecom, kennt man da sicherlich auch als ein Stück konservativer. Aber jeder hat es bestimmt schon einmal erlebt, dass das Handy heruntergefallen ist und ein Displayschaden mit nicht unerheblichen Kosten und Umständen verbunden ist. Wir sprechen ja immer noch von Werkzeugen, welche einiges auszuhalten haben – da bin ich wieder beim Thema robust und Langlebigkeit. Ich denke, ein guter Mix aus Innovation sowie technischem Fortschritt in Abhängigkeit von den Einsatzgebieten steht hier im Vordergrund.
IKZ-HAUSTECHNIK: Nicht immer ist allein die Technik ausschlaggebend für die Kaufentscheidung. Auch die Serviceleistungen geben dem Interessenten den nötigen Impuls, sich zwischen verschiedenen Herstellern zu entscheiden. Welche Leistungen bieten Sie in Ihrem Portfolio?
Frank Binz: Messsicherheit, Genauigkeit als auch Verfügbar- und Erreichbarkeit sind wesentliche Bestandteile unserer After-Sales-, also Servicebemühungen. Wie bereits erwähnt haben wir uns eine vorbeugende Instandhaltung auf die Fahne geschrieben. Es gibt nichts Unangenehmeres aus Kundensicht, als bei seinem eigenen Kunden die Arbeit aufgrund eines defekten Gerätes nicht durchführen zu können. Wir unterscheiden hier im Grundsatz zwischen Geräteprüfung, Wartung und Full-Service-Konzepten wie ecomFORT – bis zu 7 Jahre je nach Anwendung, Betriebsstunden sowie Kundenbedürfnissen. Sicherlich ist alles auch immer eine Frage von der eigenen Qualitätsphilosophie bzw. vom eigenen Qualitätsbewusstsein. Hier unterscheiden wir uns im Wesentlichen durch die Fülle an Arbeitsschritten, welche wir bei allen drei Kategorien als Standard definiert haben. Einige unserer Serviceleistungen sind ein kostenloses Leihgerät im Bedarfsfall zu stellen, ein erweiterter Serviceumfang inkl. 50 Arbeitsschritten, ein kostenloses Prüfprotokoll vom TÜV-zertifizierten Prüfstand oder der Abhol- und Lieferservice. Weiterhin bekommt der Kunde sein Messgerät komplett ausgestattet – Sonde, Sondenschlauch, Koffer, Druckerpapier, Filter usw. – ausgeliefert. Er braucht es nur noch auspacken und kann direkt mit der Messung starten.
IKZ-HAUSTECHNIK: Sie bieten also u. a. einen siebenjährigen Full-Service an. Mit welchen Kosten muss der SHK-ler monatlich rechnen?
Frank Binz: Abhängig ist die Pauschale nur vom genutzten Produkt und den Ausstattungsmerkmalen. Für den SHK-ler bereits ab 14,40 Euro im Monat. Und hier sind die bereits genannten Services alle enthalten.
IKZ-HAUSTECHNIK: Sicherlich bietet dieser Service eine gewisse Kostentransparenz für den Fachbetrieb. Doch ist das Modell auch günstiger im Bezug zu den normalen Wartungen? Haben Sie eventuell eine Beispielberechnung dazu?
Frank Binz: Die Geräteüberprüfung inkl. Kalibrierung mit entsprechendem Protokoll beträgt 69 Euro. Eine Wartungspauschale beginnt bei 125 Euro. Wichtig sind aber die Einsatzhäufigkeit sowie die Anwendungsbiete eines jeden SHK-lers, um Messsicherheit und -genauigkeit gewährleisten zu können. Für die individuelle Beratung stehen sowohl unsere Servicetechniker als auch der Vertriebsinnen- und Außendienst gerne persönlich zur Verfügung.
IKZ-HAUSTECHNIK: Kommen wir nochmal auf eine andere Serviceleistung zu sprechen. Auch ein Leasing-Angebot befindet sich in Ihrem Portfolio. Was verbirgt sich dahinter und mit welchen Kosten muss das SHK-Unternehmen rechnen?
Frank Binz: In der heutigen Zeit können nicht nur Fahrzeuge geleast werden, sondern auch die komplette Geschäftsausstattung. Warum dann nicht auch das Messgerät? Diese Form der Finanzierung hat einige Vorteile im Gegensatz zum klassischen Kauf: Der Gerätepreis verteilt sich auf gleichbleibende Monatsraten. Die Leasingrate ist eine Betriebsausgabe und daher steuerlich voll absetzbar. Das Leasingobjekt ist bilanzneutral, somit bleibt die Eigenkapitalquote unverändert. Die Liquidität wird – für evtl. andere Anschaffungen – geschont. Durch feste Raten besteht jederzeit volle Planungssicherheit. Nach Ablauf der Leasingzeit kann der Kunde frei entscheiden, ob er das Gerät durch eine Zahlung des Restwertes übernimmt.
IKZ-HAUSTECHNIK: Eine letzte Frage zur Handhabung. Gibt es Fehler, die im Umgang mit Abgasanalysegeräten von SHK-Installateuren des Öfteren von Ihnen beobachtet werden? Was sind generell die wichtigsten Punkte, die der Handwerker beachten sollte, um keine fehlerhaften Messwerte zu erhalten?
Frank Binz: Ein Fehler, den wir häufiger beobachten, ist, dass Filter, die das Gerät schützen sollen, meist vernachlässigt werden. Um Schäden vorzubeugen raten wir daher jedem Monteur, die vorhandenen Filter regelmäßig zu prüfen und zu ersetzen. Zudem sollten die Messgeräte einmal jährlich oder nach spätestens 250 Betriebsstunden vom Gerätehersteller überprüft und neu kalibriert werden, um Fehlmessungen auszuschließen.