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Komfort und Versorgungssicherheit im Fokus

Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt will für den eigenen Wohnungsbestand energetische Sanierungen vorantreiben und beim Einsatz von Ressourcen besonders auf Nachhaltigkeit achten

Monika Fontaine-Kretschmer ist Technische Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt. Damit ist sie auch zuständig für die gesamte Technische Gebäudeausrüstung der rund 60000 Wohnungen.

 

Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt zählt zu den zehn größten nationalen Wohnungsunternehmen in Deutschland. Der Hauptsitz ist Frankfurt/M. Sie verwaltet derzeit rund 60 000 Wohneinheiten. Bei dieser großen Anzahl fallen jährlich zahlreiche Renovierungs- und Sanierungsarbeiten an. Ist da das SHK-Handwerk beteiligt? Wenn ja, in welcher Art und Weise und in welchem Umfang? Die IKZ-HAUSTECHNIK sprach mit Monika Fontaine-Kretschmer. Sie ist seit 1. Juli 2016 Mitglied der dreiköpfigen Geschäftsführung der Nassauische Heimstätte/Wohnstadt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Zweck der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt ist die verantwortungsbewusste Wohnungsversorgung breiter Bevölkerungsschichten. Wie erreichen Sie dies mit Blick auf die Versorgung der Menschen mit Wärme und warmem Trinkwasser?
Monika Fontaine-Kretschmer: Wasser und Wärme sind für uns zentrale Versorgungsleistungen, die wir unseren Mietern in der jeweils besten Qualität zur Verfügung stellen. Um dies und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, kümmern wir uns mit unseren Mitarbeitern fortlaufend um den Zustand unserer technischen Anlagen.
Darüber hinaus verfolgen wir das Ziel, durch einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb dieser Anlagen unsere Bewohner mit Betriebskosten möglichst gering zu belasten. Das erreichen wir, indem wir mit eigenen Fachleuten und zahlreichen Vertragspartnern eine kontinuierliche Überwachung und Instandhaltung durchführen. Dazu gehören Inspektion, Wartung und Instandsetzung.

IKZ-HAUSTECHNIK: Das beinhaltet auch die Sanierung von Wohnungen. Einem Bericht zufolge sind es jährlich mehrere Hundert Wohneinheiten, die Sie auf den heutigen Baustandard bringen. Mit integriert ist hier – Sie deuteten es an – die Senkung des Energieverbrauchs. Welche baulichen Maßnahmen sind damit verbunden?
Monika Fontaine-Kretschmer: Ziel unserer Investitionen ist es, einen ganzheitlichen Modernisierungsansatz umzusetzen: Zum Einbau von neuen Heizungsanlagen – inklusive Trinkwassererwärmung – kommt bei den Vollmodernisierungen auch die Erneuerung von Küchen und Bädern. Hierbei investieren wir primär in die Sanitär- und Elektroinstallation. Als weiterer Baustein kommt die Dämmung der Gebäudehülle rund herum hinzu. Wir setzen mit der Auswahl von dreifach verglasten Fenstern, Dämmstoffen an Außenwänden von mindestens 16 cm Stärke und mindestens 26 cm auf Flachdächern hohe Modernisierungsstandards um. Der Heizwärmebedarf lässt sich so um bis zu 70 % reduzieren.

IKZ-HAUSTECHNIK: Bei einer energetischen Sanierung von Gebäuden ist es möglich, Erneuerbare Energien einzubeziehen, also Wärmepumpen, Biomassekessel, Solarthermie, Photovoltaik und anderes. Ist das ein Thema bei Ihnen?
Monika Fontaine-Kretschmer: Im Rahmen der energetischen Gebäudesanierung werden alle Optionen hinsichtlich der Versorgung mit Raumwärme und Warmwasser geprüft. Welche Anlagentechnik letztendlich zum Einsatz kommt, ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Größe des Objektes, der Frage, welche Möglichkeiten in Bezug auf Wärmeverteilung und -übertragung zur Verfügung stehen. Ebenso entscheidend: die Verfügbarkeit von Fernwärme. Weiteres Kriterium ist der Wärmepreis: Sind die zu erwartenden Betriebskosten vertretbar? Fest steht: Der Einsatz von Biomasseanlagen in Ballungsgebieten wird von der Unternehmensgruppe vor dem Hintergrund der Feinstaubdiskussion derzeit nicht erwogen.

IKZ-HAUSTECHNIK:
Wenn wir an dieser Stelle auf das Jahr 2016 zurückblicken: Wie viele Wohnungen haben Sie saniert und wie viele davon profitieren von Erneuerbaren Energien?
Monika Fontaine-Kretschmer: Im Jahr 2016 wurden von uns insgesamt 836 Wohnungen modernisiert, dies teilt sich auf in 473 Teil- und 363 Vollmodernisierungen. Bei 118 Wohnungen wird die Trinkwassererwärmung durch Wärmepumpen oder Solarthermie unterstützt, weitere 148 werden durch besonders ener­gieeffiziente Fernwärme (BHKW) versorgt. In weiteren 1564 Einheiten haben wir Großinstandhaltungsmaßnahmen durchgeführt: Sie entsprechen in Vorbereitung und Ablauf teilweise Modernisierungsmaßnahmen, werden aber mietenneutral umgesetzt. Seit 1990 haben wir bereits in knapp 30 000 Wohneinheiten Voll- oder Teilmodernisierungen durchgeführt und so deutliche Komfortverbesserungen für unsere Mieter erreicht.

IKZ-HAUSTECHNIK: Mietneutrale Verbesserungen kommen sicher gut an. Ohnehin lautet ja eine Ihrer Maximen, dass Wohnungssanierungen aufkommensneutral durchgeführt werden sollen, d. h. ohne Mietanpassung. Wie geht so etwas?
Monika Fontaine-Kretschmer: Vor dem Hintergrund, dass unser Wohnungsbestand kontinuierlich energetisch ertüchtigt wird, können wir nicht grundsätzlich auf eine moderate Mieterhöhung verzichten. Sie muss jedoch im Einklang mit unserem sozialen Auftrag stehen. Modernisierungskosten legen wir nur zu 5 bis 6 % auf unsere Mieter um – anstelle der gesetzlich zulässigen 11 %. Zusätzlich haben wir eine Obergrenze bei den Mieterhöhungen von 130 Euro pro Wohnung und Monat festgelegt. Das ist einer unserer Beiträge, um bezahlbaren Wohnraum in Hessen zu erhalten.

IKZ-HAUSTECHNIK: Nochmals zurück zu den Erneuerbaren Energien: Sie lassen sich in Neubauten leichter integrieren als in bestehenden Gebäuden. Schließlich hat man mehr planerische und technische Freiheiten. Sind Neubauten mit Erneuerbaren Energien ein Thema bei Ihnen?
Monika Fontaine-Kretschmer: Auch hier gilt die Prüfung aller Optionen, in Abhängigkeit der jeweiligen Rahmenbedingungen – ebenso auch bei der Gebäudemodernisierung. Wir streben derzeit bei unseren Neubauten den energetischen Standard KfW-Energieeffizienzhaus 55 oder sogar besser an.

IKZ-HAUSTECHNIK: Alle energetischen Maßnahmen – ob Neubau oder Renovierung – erfordern die Integration von SHK-Handwerkern, ebenso die laufende Wartung der Anlagen. Über welchen Weg bzw. welche Wege kommen Sie zusammen und wie wählen Sie diese Handwerkspartner aus?
Monika Fontaine-Kretschmer: Es exis­tiert ein sehr umfangreicher Handwerker-Firmenstamm – sowohl für den Bereich Neubau und Modernisierung als auch für die Betriebsführung der technischen Anlagen.
Darüber hinaus sind Bewerbungen in allen Bereichen immer wieder erwünscht. Eignung und Einsatzmöglichkeiten sowie eine Aufnahme in den Dienstleistungspool prüfen wir im Rahmen eines Bewerbungsgesprächs. Die Auswahl für die jeweiligen Projekte und Maßnahmen erfolgt anhand einer Firmenliste, die zwischen den Beteiligten abgestimmt wird. Natürlich beurteilen wir auch im Rahmen unserer internen Qualitätssicherung unsere Lieferanten und Vertragspartner nach erfolgreicher Durchführung. Damit gewährleisten wir, dass sich Zuverlässigkeit und Qualität für alle Beteiligten auszahlen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Vorteile hat ein SHK-Handwerksbetrieb, wenn er sich für eine Auftragsannahme entscheidet?
Monika Fontaine-Kretschmer: Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt ist mit rund 106 Mio. Euro im Jahr an Bestandsinvestitionen einer der großen Auftraggeber in Hessen. Dabei sind wir auch ein erfahrener und verlässlicher Vertragspartner, insbesondere für den hessischen Mittelstand. Im Hinblick auf einen möglichst effizienten und wirtschaftlichen Betrieb unserer technischen Anlagen streben wir eine kontinuierliche Betreuung sowie eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Vertragsfirmen an. Es zahlt sich also für alle Beteilig­ten aus, Zuverlässigkeit und gute Qualität mit fairen Preisen zu verbinden.

www.naheimst.de

 


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