Knappe Fläche: Größtes schwimmendes Solarkraftwerk Japans am Netz
Kyocera TCL Solar hat die größte schwimmende Solaranlage Japans in Betrieb genommen. Das Photovoltaik-(PV)-Kraftwerk kommt auf eine Leistung von 13,7 Megawatt (MW) und befindet sich auf dem Yamakura-Stausee.
Die Anlage wurde auf der Oberfläche des Stausees errichtet. Auf einer Fläche von 180.000 m2 wurden 50.904 Kyocera-Solarmodule installiert, um geschätzte 16.170 Megawattstunden (MWh) pro Jahr zu erzeugen - genug Strom, um rund 5.000 Haushalte zu versorgen. Der gesamte erzeugte Strom wird an TEPCO Energy Partner, Incorporated, verkauft.
Der Stausee selbst hat eine Gesamtoberfläche von 610.000 m2 – rund ein Drittel der Oberfläches sind demzufolge nun mit PV-Modulen belegt.
Vom Land aufs Wasser
Kyocera TCL Solar hat bislang 61 Solarkraftwerke in Japan gebaut, darunter sieben schwimmende. Hintergrund des Gangs aufs Wasser ist die Tatsache, dass es in Japan immer schwieriger wird, weitere Flächen für Solarkraftwerke zu finden. Ein Ausweg ist die Bebauung von Süßwasser-Staudämmen, so wie jetzt auf dem Yamakura-Stausee geschehen.
Flächenengpass?
Freiflächen-PV-Kraftwerke benötigen im Verhältnis zur bereitgestellten Leistung enorm viel Fläche – für die Kraftwerksleistung von 13,7 MW auf dem Yamakura-Stausee beispielsweise wird die Fläche von rund 25 Fußballfeldern benötigt – und diese versorgt rechnerisch 5.000 Haushalte.
Einen drohenden Flächenengpass in Deutschland sieht der PV-Projektierer WES Green aus Trier nicht. „In vielen Gemeinden gibt es Flächen, die sich gut für eine Freiflächenanlage eignen und für die es keine andere wirtschaftliche, landwirtschaftliche oder ökologische Nutzung gibt“, sagt Horst Schneider, Geschäftsführer bei WES Green.
Das Unternehmen aus Trier hat sich zum Beispiel mit Solarparks auf Deponie- und Brachflächen, Kiesgruben oder ehemaligen Militärgebieten einen Namen gemacht: „Vor allem Flächen, die sonst nur schwierig sinnvoll genutzt werden können, eignen sich zum Aufbau regionaler Erzeugungskapazitäten im Bereich der Erneuerbaren Energien. Unabhängig davon, ob sie im Besitz von kommunalen, landwirtschaftlichen oder privaten Flächeneigentümern sind, können solche Projekte die Umsetzung der Energiewende vor Ort voranbringen“, meint Schneider.