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Heizungspumpenmarkt im Wandel - Auswirkungen der ErP-Richtlinie auf den Pumpentausch

Die ErP-(Ökodesign-)Richtlinie hat den Pumpenmarkt in Europa stark verändert. Seit dem 1. Januar 2013 ist eine EU-Verordnung zu Nassläufer-Umwälzpumpen in Kraft, die bestimmt, dass die Pumpenhersteller europaweit für den Heizungs- und Klimabereich nur noch Hocheffizienzpumpen in Verkehr bringen dürfen. Aus den Regalen des Fachgroßhandels sind damit Standard-Heizungspumpen so gut wie verschwunden. Doch längst ist nicht jede im Handel verfügbare Hocheffizienzpumpe auch gleich gut. Dieser Beitrag zeigt, worauf beim Pumpentausch zu achten ist.

Das Inkrafttreten der EU-Verordnung für Nassläufer-Umwälzpumpen hat den Pumpentausch grundsätzlich nicht komplizierter gemacht. Durch die Konzentration des Marktangebots auf Hocheffizienzpumpen, werden diese schon bald die einzig verfügbaren Alternativen beim Pumpentausch sein.

Bei der überschlägigen Ermittlung der Fördermengen und -höhen kann eine Auslegungssoftware hilfreich sein.

Fachhandwerker sind dazu verpflichtet, ihre Kunden über den aktuellen Stand der Technik aufzuklären und den Einbau einer Hocheffizienzpumpe neuester Generation zu empfehlen.

 

Obwohl Hocheffizienzpumpen eine verfügbare und effiziente Technik am Markt sind, hat diese innovative Entwicklung noch lange nicht alle Heizungskeller erreicht. Das Produktspektrum bei Heizungs-Umwälzpumpen war bislang einfach zu vielfältig und zu viele ineffiziente Heizungspumpen wurden trotz besserer verfügbarer Technik weiterhin vertrieben. Deshalb finden sich heute im Bestand noch Millionen ungeregelter Heizungspumpen, die regelrechte „Stromfresser“ sind. Aber auch ältere, bereits geregelte Pumpen verbrauchen im Vergleich zu hocheffizienten Modellen immer noch zu viel Strom.
Dem hat die EU nun teilweise einen Riegel vorgeschoben, indem sie eine Verordnung für Nassläufer-Umwälzpumpen erlassen hat, die seit Anfang 2013 in Kraft ist. Danach dürfen externe Umwälzpumpen nur noch als Hocheffizienzpumpen, die bestimmte Mindesteffizienzanforderungen erfüllen, von den Pumpenherstellern auf dem europäischen Markt in Verkehr gebracht werden. Diese Effizienzvorgaben werden in den Jahren 2015 und 2020 nochmals verschärft. Rund 80% aller bisher marktgängigen Heizungspumpen werden damit vom Markt verschwinden. Für den Fachgroßhandel und das Fachhandwerk bedeutet das eine nahezu vollständige Umstellung auf Hocheffizienzpumpen, zumindest im Bereich der Nassläufer-Umwälzpumpen für Heiz- und Kühlkreisläufe.
Von der Verordnung noch nicht betroffen sind Nassläufer-Umwälzpumpen, die speziell für den Primärkreis von z.B. thermischen Solaranlagen oder Wärmepumpen konzipiert und in entsprechende Geräte integriert sind. Sie fallen jedoch ab dem 1. August 2015 ebenfalls unter die Verordnung. Bislang ganz ausgenommen sind darüber hinaus Pumpen für die Trinkwasserzirkulation.

Beachtenswerte Voraussetzungen

Diese Zuspitzung des Pumpenangebots auf Hocheffizienzpumpen beeinflusst die Arbeit des Fachhandwerkers nur wenig. Allerdingsist hinsichtlich der Effizienzanforderungen durch die ErP-Richtlinie darauf zu achten, dass es auch bei Hocheffizienzpumpen kleine aber feine Unterschiede gibt. Des Weiteren sind natürlich auch in Zeiten von ErP bestimmte Vorarbeiten beim Austausch von Altpumpen im Gebäudebestand grundsätzlich erforderlich. So gehört es beispielsweise auch weiterhin zu den essenziellen Grundregeln, Überdimensionierungen bei Pumpen zu vermeiden.
Immer noch werden in der Praxis oftmals zu große Pumpen eingesetzt. Im Schnitt sind Pumpen in deutschen Heizungskellern dreifach überdimensioniert. Dadurch verbrauchen sie unnötig viel Strom, egal wie effizient das Aggregat selbst auch ist. Aus diesem Grund ist gerade bei Hocheffizienzpumpen auf die richtige Dimensionierung zu achten, denn nur dann lassen sich optimale Energieeinsparungen erzielen. Für die richtige Pumpenauslegung und -auswahl stellt beispielsweise der Dortmunder Pumpenhersteller Wilo eine Reihe Hilfsmittel in Form von Software und Applikationen zur Verfügung, die den Weg zur passenden Hocheffizienzpumpe erleichtern sollen. Dabei ermöglichen die Planungshilfen eine normgerechte Pumpenauswahl entsprechend den gegenwärtigen und bereits formulierten zukünftigen Anforderungen durch die ErP-Richtlinie.

Leistungsgerechte Pumpenauslegung

Ist im Vorfeld eines Pumpentauschs nicht klar, ob das auszutauschende Aggregat überdimensioniert ist oder nicht, muss der Installateur zunächst die Pumpe neu auslegen. Bei der überschlägigen Ermittlung der Fördermengen und -höhen kann eine Auslegungssoftware hilfreich sein. Mit ihr gelangt man zur passenden Pumpe für zahlreiche Anwendungsfälle. Darüber hinaus ermöglichen viele Programme die Berechnung von Amortisationszeiten und Lebenszykluskos­ten. Das ist ein Plus für Installateure, die damit eine überzeugende Beratungshilfe für das Kundengespräch bekommen.

Zukunftssichere Pumpentechnik

Will man als Fachhandwerker beim Pumpentausch in Sachen ErP auf Nummer Sicher gehen, bietet es sich an, nur auf bestimmte Produktlösungen zu vertrauen. Denn längst erfüllt nicht jede aktuell im Markt befindliche Hocheffizienzpumpe auch die noch kommenden Effizienzanforderungen durch die ErP-Richtlinie. Zur zukunftssicheren und für den jeweiligen Anwendungsbereich passenden Pumpentechnik zu gelangen, ist jedoch nicht schwer. Dabei ist es noch nicht einmal zwingend erforderlich, sich im Detail mit der neuen EU-Verordnung, ihren Effizienzgrenzwerten und verschiedenen Umsetzungsstufen auseinanderzusetzen. Die Kennzeichnung „ErP ready“ hilft bei der Auswahl der entsprechenden Pumpen. Das bis 2012 gängige Energielabel für Pumpen ist unterdessen entfallen, da die heute im Handel erhältlichen Pumpen ohnehin mindestens der Energieeffizienzklasse „A“ entsprechen.

Fachhandwerkliche Aufklärungspflicht

Im Zusammenhang mit der ErP-Richtlinie sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich aus der neuen Verordnung auch unmittelbar rechtliche Pflichten für das Fachhandwerk ableiten. Zwar verpflichtet die Richtlinie Installateure wie Endkunden nicht zum Einbau ErP-konformer Pumpen. Allerdings haben Auftraggeber einen Anspruch auf Einbau des aktuellen Stands der Technik – sofern technisch möglich und sinnvoll. Damit sind für SHK-Unternehmen Hinweispflichten verbunden, z.B. den Kunden über den aktuellen Stand der Technik aufzuklären. Bei Verletzung dieser Pflicht kann der Endkunde vom ausführenden Betrieb schlimmstenfalls sogar einen Schadensersatz einfordern. Fachhandwerker sind daher gut beraten, nur Hocheffizienzpumpen neuester Generation einzubauen, die auch schon den zukünftigen Effizienzanforderungen entsprechen. Besteht der Kunde entgegen dem ausdrücklichen Rat des Fachmanns auf den Einbau einer technisch nicht mehr aktuellen Pumpe, empfiehlt es sich, dies schriftlich zu dokumentieren und einen Haftungsausschluss zu formulieren. Entsprechende Hinweisschreiben bietet der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) im Internet an (www.shk-musterschreiben.de).

Marktchance Pumpentausch

Unter dem Strich ist festzuhalten, dass aufgrund der Konzentration des Marktangebots auf Hocheffizienzpumpen der Austausch alter Heizungspumpen nicht komplizierter geworden ist. Im Gegenteil, dank ErP ist Hocheffizienz heute schon beinahe die einzig verfügbare Alternative beim Pumpentausch. Außerdem liefern Marktkonzentration und Richtlinie dem Fachhandwerker gute Argumente, seinen Kunden den Austausch ineffizienter Altpumpen noch vor dem Ende ihrer technischen Lebensdauer zu empfehlen. Schließlich profitieren Verbraucher wie Umwelt gleichermaßen vom frühzeitigen Pumpentausch. Der Umstieg von einer ungeregelten Umwälzpumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe soll den CO2-Ausstoß im Schnitt um 320 kg pro Jahr mindern. Überdies sind die möglichen Potenziale zur Stromkosten­einsparung mit bis zu 140 Euro pro Jahr für ein durchschnittliches Einfamilienhaus nicht zu unterschätzen, was auch skeptischen Kunden den Entschluss zum Pumpentausch erleichtern dürfte.


Unterstützung bei der Pumpenauswahl

Der Hersteller Wilo bietet für die Auswahl einer passenden Ersatzpumpe einen Austauschspiegel an. „Er erleichtert die Pumpenauswahl, indem er hersteller­übergreifend für alle bekannten Pumpen ab Baujahr 1975 eine entsprechend ErP-konforme Hocheffizienzpumpe findet“, erklärt das Unternehmen. Der Austauschspiegel ist sowohl in gedruckter Form erhältlich, als auch als Menüpunkt in der Auslegungssoftware „Wilo-Select“ sowie online auf der Website www.wilo.de/austauschspiegel erreichbar. Für die mobile Nutzung vor Ort gibt es ihn auch in digitaler Form für Handys, Smartphones und Tablets.
Für Smartphones und Tablets ist er Teil der kostenlosen App „Wilo-Assistent“, die als Vermarktungshilfe für Fachhandwerker dienen soll. Darüber hinaus ist die App auch über die smartphone-optimierte Website app.wilo.com nutzbar.


Bilder: Wilo SE
www.wilo.de

 


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