Gestörte Partnerschaft - Die aktuelle Preispolitik des Fachgroßhandels bringt das Handwerk zunehmend in Bedrängnis

Nicht nur die Preise für Öl und Gas steigen explosionsartig, auch für Kupfer, Zink oder Stahl müssen die Hersteller heute mitunter doppelt so tief in die Tasche greifen als noch vor einem Jahr. Die Konsequenz sind Preissteigerungen, die im professionellen Vertrieb über den Großhandel an das Fachhandwerk weitergegeben werden. Doch gab es in früheren Zeiten jährlich nur eine Preiserhöhung - üblicher Weise im Frühling - so wird das verarbeitende Handwerk derweil gleich mehrmals im Jahr mit Teuerungszuschlägen konfrontiert. Eine saubere unternehmerische Kalkulation ist unter diesen Voraussetzungen kaum möglich.

Werden die Teuerungszuschläge frühzeitig angekündigt und fallen nachvollziehbar und moderat aus, so können Handwerksbetriebe die neuen Preise in ihre Angebote übernehmen. Die Partnerschaft funktioniert. Die Praxis sieht derzeit allerdings anders aus. "Die Preiszuschläge kommen in immer kürzeren Abständen und viel zu spät. Das akzeptiert kein Kunde", ärgert sich Dipl.-Ing. Eberhard Bürgel. Der SHK-Unternehmer und stv. Landesinnungsmeister des SHK-Fachverbandes Niedersachsen musste in diesem Jahr schon drei Preiserhöhungen hinnehmen und ein Ende ist nicht absehbar. In der Ankündigung eines Großhändlers heißt es: Hiermit erhalten Sie die Teuerungszuschläge zum 1. August 2006... Leider erreichten uns in den letzten Tagen und Wochen viele zusätzliche Ankündigungen weiterer Teu­erungszu­schläge...