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Fachverband Biogas sieht Aufwärtstrend für die Branche - Interesse an Biogas steigt

Hohe Preise für nachwachsende Rohstoffe haben die deutsche Biogasbranche im letzten und in diesem Jahr in Bedrängnis gebracht. Nachdem nun das Ergebnis der EEG-Novelle feststeht und die Getreidepreise wieder sinken, sieht auch der Fachverband Biogas Licht am Horizont. Er rechnet mit einer deutlichen Verbesserung der Lage spätestens ab Anfang 2009.

Josef Pellmeyer, Präsident des Fachverbandes Biogas.

Mit dem neuen EEWärmeG und dem MAP werden zusätzliche Anreize gesetzt, die Wärme aus Biogasanlagen zu nutzen.

 

Mit dem neu eingeführten Güllebonus wird sich vor allem das Marktsegment für Biogasanlagen bis 150 kW und darüber hinaus mit hohem Gülleanteil beleben. Hier sehen wir große Potenziale für Biogasanlagen, die an den Vieh haltenden Betrieb angepasst sind“, so der Präsident des Fachverbandes Biogas, Josef Pellmeyer. Für das mittlere und große Anlagensegment von 500 bis über 4000 kW seien die Neuerungen des EEG nicht derart positiv ausgefallen. Trotzdem sieht Pellmeyer für Biogasanlagen im Leistungsbereich oberhalb von 1500 bis 2000 kW mit der Einspeisung des aufbereiteten Biogases ins Erdgasnetz einen wachsenden Markt. „Jetzt geht es darum, die Aufbereitungstechnologie günstiger zu machen, damit sie sich auch für mittelgroße Anlagen lohnt.“

Deutlich mehr Schwung im Markt

Insgesamt schätzt der Verband, dass im Jahr 2009 rund 780 neue Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Gesamtleistung von mindestens 200 MW errichtet werden. Nachdem von September 2007 bis September 2008 nur 180 Anlagen mit ca. 105 MW installiert wurden, werde das neue Jahr wieder deutlichen Schwung im Biogasmarkt bringen. Bei vielen Biogasfirmen gingen bereits in diesen Tagen wieder vermehrt konkrete Anfragen nach Biogasanlagen, vor allem im unteren Leistungsbereiche, ein. Eine Marktüberhitzung, wie sie in 2006 stattfand, werde es aufgrund der Erfahrungen der Landwirte mit schwankenden Agrarpreisen nicht mehr geben.
Nach den neuesten Erhebungen des Fachverbandes Biogas werden in Deutschland derzeit 3891 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Gesamtleistung von 1376 MW betrieben. Mit dem ab 1.1.2009 neu in Kraft tretenden EEWärmeG und dem in der vergangenen Woche von der EU-Kommission ratifizierten Marktanreizprogramm zur Förderung Erneuerbarer Energien (MAP) werden zusätzliche Anreize gesetzt, die Wärme aus Biogasanlagen zu nutzen. Dazu trägt auch der mit dem EEG 2009 auf 3 Cent/kW erhöhte KWK-Bonus bei.

Anreize durch MAP-Förderung
Mithilfe der MAP-Förderung und angesichts der rasant steigenden Preise für Heizöl und Erdgas werden Biogasanlagenbetreiber immer häufiger Wärmenutzungskonzepte wirtschaftlich realisieren können. Damit ergeben sich für Hausbesitzer, kommunale Einrichtungen und andere Wärmeabnehmer in der Nähe von Biogasanlagen sowie den Anlagenbetreibern win-win Situationen. Biogas ersetzt somit als regenerativer Energieträger klimaschädliche fossile Brennstoffe.
Für Vieh haltende Landwirtschaftsbetriebe bietet der Güllebonus im neuen EEG ab 2009 endlich die Möglichkeit, ein weiteres Standbein am eigenen Hof zu etablieren. Auf der Basis von eigener Gülle betriebene hofangepasste Biogasanlagen stellen eine verlässliche Einkommensquelle dar. Die Vergärung der Gülle bietet den großen Vorteil, dass das bei der Güllelagerung entstehende Methan nicht in die Atmosphäre entweicht, sondern energetisch genutzt wird. Damit trägt – so der Fachverband – die Biogasproduktion entscheidend zum Klimaschutz in der Landwirtschaft bei. Außerdem sind die Nährstoffe der vergorenen Gülle besser pflanzenverfügbar. Deren Ausbringung setzt wesentlich geringere Geruchsemissionen frei als unvergorene Gülle.
Gleichzeitig schließen sich die Nährstoffkreisläufe, wenn der Biogasanlagenbetreiber den wertvollen Gärrest wieder auf die Flächen ausbringt. Damit werden synthetisch hergestellte Düngemittel ersetzt, die mit hohem Energie- und Rohstoffaufwand hergestellt werden. Die Gärrestaufbereitung im KWK-Bonus ermöglicht Viehbetrieben eine zusätzliche Flexibilität bei der Nutzung der Gärreste als Dünger.
Die ab 2009 neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen sind nach Ansicht des Fachverbandes Biogas dazu geeignet, die Biogasnutzung in Deutschland deutlich voranzubringen. Die Effizienzsteigerung durch KWK-Nutzung über intelligente Wärmekonzepte werde den Zubau ebenso bestimmen wie der verstärkte Einsatz von vorhandenen Güllepotenzialen. Auch neue Verwertungspfade, z.B. im Ottokraftstoffbereich mit der geplanten Anrechnung von Biogas auf die Biokraftstoffquote, würden in den kommenden Jahren erschlossen werden. Hierfür sei der Weg über die Gaseinspeisung von besonderer Bedeutung. Derzeit werden erst unter 0,5% des in Deutschland produzierten Biomethans in das Erdgasnetz eingespeist.

Bild:
Fachverband Biogas

Kontakt: Fachverband Biogas e.V., 85356 Freising, Tel. 08161 984660, Fax 08161 984670, info@biogas.org, www.biogas.org

 


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