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Einblick in unbekannte Orte

Moderne Technik für die Schadenanalyse und zur Inspektion von Rohrleitungen, Anlagen, Hohlräumen und Schächten: Inspektionskameras sind ein wichtiges, fast unentbehrliches Werkzeug

Bild: Robert Bosch

Die Handhabung einer TV-Video-Inspektionskamera mit Endoskop ist kein Hexenwerk und lässt sich schnell erlernen. Bild: Rothenberger

Um die Ecke schauen im Inneren der Gebäude­technik: Der Schwanenhals mit Kamera­auge macht es möglich. Bild: Albert Roller

Aufgrund der Maße und des Gewichts kann der Fachhandwerker das „VE 200 Video-Endoskop” (Wöhler) ständig mit sich führen. Die Videos oder Fotos werden bei der Lösung kabellos auf einem gekoppelten Smartphone oder Tablet dargestellt und nicht wie sonst üblich auf einem eigenen Bildschirm. Bild: Wöhler

Per Inspektion mit dem kleinen Kameraauge – dem Endoskop – lässt sich ein Schaden exakt lokalisieren, um später ohne große Eingriffe an der Bausubstanz die Reparatur ausführen zu können. Bild: Rems

Inspektionskamera „DCT 410 S1“ von Dewalt. Das Farb-LCD-Display ist abnehmbar und per Funk mit der Kamera verbunden (Reichweite bis 20 m). 90 cm misst das Kamerakabel. Es ist bis zu einer Tiefe von 3 m wasserdicht und lässt sich um nochmals 90 cm verlängern. Bild: Dewalt

Die „Cam View“ von Roller hat eine Controllereinheit (3,5“-Farbdisplay, TFT-LCD-Technologie) und ist bestückt mit einem Mirco-SD-Kartensteckplatz sowie einem USB- und Videoausgang. Versorgt wird sie über Li-Ion-Akkus von 3,7 V bei 1,2 Ah. Die Controllereinheit ist abnehmbar – die Signalübertragung erfolgt dann per Funk. Aufgenommene Daten lassen sich direkt auf dem Display abspielen oder über ein USB-Kabel auf einen Computer kopieren. Das Set besteht aus der „Cam View“, Akkus und Ladegerät, 2-GB-Micro-SD-Karte, USB-Anschlusskabel, Aufsetzhaken, Magnet, Spiegel und Koffer. Bild: Roller

Die Inspektionskameras „GIC 120 Professional“ und „GIC 120 C Professional“ (Bild) haben einen besonders kleinen Kamerakopf von 8,5 mm Durchmesser. Er sitzt an einem 120 cm langen Kamerakabel und ist zur Ausleuchtung der zu untersuchenden Stelle mit einer LED ausgestattet. Die Inspektionskameras sind mit Orientierungshilfen ausgestattet. Bei der „GIC 120 C Professional“ ist es die „Up is Up“-Funktion: Sie richtet sich das Bild automatisch nach oben aus. Die Bilder und Videos lassen sich über die Micro-SD-Karte oder über ein Micro-USB-Kabel auf einen stationären PC übertragen. Dafür steht das „C“ wie „Connect“ im Produktnamen. Bild: Robert Bosch

Besondere Merkmale des Kamera-Endoskops „Cam Scope S Li-Ion Set“ von Rems sind die Möglichkeit einer Sprachaufzeichnung und ein 3-fach digitaler Zoom. Der Bildschirm (3,5“-TFT-LCD-Farbdisplay) ist abnehmbar

Mit der „Roscope i2000“ hat Rothenberger eine Inspektionskamera mit einem 3,5“-Touchscreen (Farbdisplay, 640 x 480 Pixel) im Programm. Mini-USB-, AV-Out- und SD-Kartenslot gehören genauso zur Serienausstattung wie ein Li-Ionen-Akku mit 3,7 V/4,2 Ah. Ein integriertes Mikrofon und Lautsprecher sind serienmäßig. Der integrierte Wi-Fi-Sender ermöglicht Live-Übertragungen direkt auf mobile Endgeräte. Dafür wird die App „i2000“ für Smartphone und Tablet zum Bearbeiten und Versenden von aufgenommenen Bilddaten benötigt. Die App ist für iOS und Android kostenlos verfügbar. Bild: Rothenberger

Das „VE 200 Video-Endoskop“ von Wöhler ist nicht größer als eine Taschenlampe. Die ist im Übrigen gleich integriert. Am Ende des 1,2 m langen Schwanenhalses sitzt das Endoskop (8,5 mm Durchmesser). Optional erhältlich sind zwei weitere Sonden: Die 1 m lange Sonde mit 5,5-mm-Kamerakopf und eine 3 m lange Sonde mit 25-mm-Kamerakopf. Fotos und Videos werden kabellos auf einem Smartphone oder Tablet PC dargestellt und können dort auch aufgezeichnet werden. Die Variante mit integriertem Monitor trägt die Bezeichnung „VE 300 Video-Endoskop“ und ist mit den gleichen Sonden erhältlich. Der Unterschied liegt lediglich in der Handhabung. Bilder und Videos können direkt auf dem 3,5“-Monitor angesehen und auf der Speicherkarte im Gerät abgelegt werden. Bild: Wöhler

 

Der SHK Handwerker als Arzt im weißen Kittel! Nein, so weit ist es noch nicht, obwohl sich die wasserführende Gebäudetechnik immer mehr zu einem komplexen und hochkomplizierten Konstrukt entwickelt, das umfangreiche Kenntnisse erfordert. Doch in ­puncto ­Diagnose von Schäden oder Inspektion von Anlagen wird der Handwerker, ausgestattet mit einer TV-Video-Inspektionskamera, schnell zum Anlagen-Chirurg, um schnell und ohne große Eingriffe am (Bau-)Körper diagnostisch tätig werden zu können.

Würde man einen SHK-Fachhandwerker nach einem Ranking für die wichtigsten – nicht die beliebtesten – Werkzeuge, Maschinen und Gerätschaften für die tägliche Arbeit fragen, würden wohl die Wasserpumpenzange, die Pressmaschine und der Schraubendreher ganz vorne liegen. Wohl den wenigsten käme die handliche TV/Video-Inspektionskamera in den Sinn. Sie ermöglicht, als verlängertes Auge, dem SHK-Fachmann den Blick in Hohlräume, Schächte, Rohrleitungen oder andere schwer oder sonst überhaupt nicht zugängliche Bereiche ohne Eingriffe in den Baukörper.
Mit dem in einem flexiblen Kabel integrierten künstlichen Auge können defekte, undichte oder verstopfte Rohrleitungen über eine Revisionsöffnung oder über eine kleine, für diesen Zweck geschaffene Öffnung inspiziert werden. Eben wie der Arzt, der mithilfe eines Endoskops mögliche Verletzungen untersucht, um kleinere Eingriffe am menschlichen Körper vornehmen zu können. Ein gutes Beispiel dafür ist die Kniespiegelung. Ein anderes sind Düsentriebwerke von Verkehrsflugzeugen. Diese müssen zu Inspektionen nicht mehr ausgebaut werden, sie bleiben mehrere Tausend Flugstunden am Flügel oder am Rumpf. Der technische Zustand – wie der Verschleiß der hochbeanspruchten Komponenten – wird per Endoskop festgestellt und dokumentiert.
Einsatzmöglichkeiten und damit Einsatzzeiten für das verlängerte Auge gibt es viele. Gerade bei Wasserschäden, die mit zunehmendem Alter der Trinkwasser- und Heizungssysteme immer häufiger auftreten, ist eine Schadensanalyse des infrage kommenden Bereichs umgehend erforderlich. Die undichte Stelle muss schnell gefunden werden, ohne dass gleich ganze Wände oder Decken demontiert werden müssen. Per Inspektion mit dem kleinen Kameraauge – dem Endoskop – lässt sich der Schaden exakt lokalisieren, um später, ohne große Eingriffe an der Bausubstanz, die Reparatur auszuführen. Positiver Nebeneffekt: Der Kunde bekommt ein Beweismittel für die Versicherung. Andere Einsatzzwecke sind die kostengünstige Inspektion von Heizungsanlagen (Kesselinnenraum, Abgaswege) oder die Überprüfung der Dämmung einer Rohrleitung oder deren Befestigung und Zustand im Schacht.

Moderne Diagnostik für die Gebäudetechnik
Mobile Kamera-Endoskope – auch als Schwanenhals-Modelle bekannt – sind tatsächlich eines der modernsten Werkzeuge für den Einsatz auf den Baustellen. Sie vereinen die Technik von verschiedenen Geräten, da sie Untersuchungsgerät, Foto- und/oder Filmkamera, Fernsehgerät und Datenübermittler sind. Gleichzeitig müssen sie handlich, leicht, robust, wasserdicht (zumindest Kamera und Übertragungskabel), alltagstauglich und einfach in der Bedienung sein. Steril müssen sie nicht sein, dafür sollten sie sich aber preislich nicht an der medizinischen Variante orientieren.

Großes Angebot für fast jedes Budget
Das Angebot an den sogenannten Schwanenhalsmodellen ist groß, die Preisspanne beginnt bei ca. 200 Euro (netto) und endet, je nach Ausstattung und Leistungsfähigkeit, bei knapp 500 Euro. Ein Modell ist für knapp 100 Euro zu haben, allerdings ohne Bildschirm. Fast alle anderen Geräte sind mit einem 3,5“-Farbdisplay (TFT-LCD-Technologie) mit 320 x 240 Pixel bestückt. Bei einem Modell beträgt die Bildschirmauflösung sogar 640 x 480 Pixel, zusätzlich verfügt es über eine Touchscreen-Funktion.
Je nach Modell sind die Kameras mit einem 90 bis 120 cm langen Schwanenhals ausgestattet, an dem kleine Kameraköpfe befestigt sind. Deren Durchmesser gehen von 4 mm bis 17 mm. Damit lässt sich je nach Bedarf eine Vielzahl von Einsatzzwecken abdecken. Zur besseren Ausleuchtung kann bei allen Modellen Licht (LED) dazugeschaltet werden. Ladegerät und Akkus gehören zum Lieferumfang, die Bandbreite reicht von 2 bis zu 15 Stunden Laufzeit.
Bei vielen Modellen können die Anwendungsbereiche erweitert werden, beispielsweise mit einer Kabel- oder Schiebekabelverlängerung oder Verlängerungssonden. Je nach Hersteller lässt sich die Reichweite so um 90 cm bis zu 5 m verlängern. Das handliche Basisgerät kann auch gleich ab Werk komplett mit umfangreicher Ausstattung für besondere Aufgaben bestellt werden, um beispielsweise Schäden oder Verstopfungen in weitverzweigten Hausabflusssystemen zu ergründen.
Die Datenübertragung der Fotoaufnahmen erfolgt in aller Regel über eine Speicherkarte (SD- oder Micro-SD-Speichersteckplatz und USB-Anschluss). Videosequenzen werden über eine Videoausgangsbuchse übertragen. Die Stromversorgung erfolgt netzunabhängig über Akkus, wahlweise ist bei einem Modell auch eine Stromversorgung über das Netz möglich.

Anschaffung eines verlängerten Auges lohnt sich
Angesichts der steigenden Leitungsschäden lohnt sich die Investition in eine TV-Video-Inspektionskamera. Die Video-Fotoinspektion als erster Arbeitsschritt zur Behebung eines Leitungsschadens ist eine Handwerkerleistung, die der Inhaber/Betreiber einer Anlage gerne übernimmt, da sie im ersten Schritt keine unnötigen und hohen Kosten verursacht und mit wenig Schmutz und Aufwand verbunden ist. Zudem wird die Reparaturzeit verkürzt und die gesamte Schadenshöhe begrenzt.
Genauso wichtig: Um im Leckagefall als Fachhandwerker nicht zwischen die Fronten zu geraten, ist die Dokumentation von Schäden (Ursache, Ort, Umfang, Datum/Uhrzeit) vor der Schadensbehebung ein fast unerlässlicher Vorgang, auch zur eigenen Absicherung. Gleichzeitig hat der Endkunde mit einer Videoaufnahme ein klares Beweismittel zur Hand, welches die Versicherung i.d.R. anfordert.
Argumente für die Anschaffung einer TV-Video-Inspektionskamera gibt es also viele. Nicht nur im Schadensfall, sondern auch bei Inspektionsarbeiten macht sie sich schnell bezahlt, wenn man nicht am falschen Ende bei der Investition spart. Hier gilt, wie so oft, Qualität hat ihren Preis. Deshalb sind bei der Auswahl einige Kriterien zu berücksichtigen, damit die Aufnahmen auch als zweifelsfreie Beweise verwendet werden können. Allen voran ist eine sehr gute Auflösung der Kamerabilder entscheidend. Die ist bei allen hier gezeigten Modellen gegeben. Der Monitor sollte groß genug und von hoher Qualität sein, damit der Fachhandwerker während der Inspektion selbst feine Risse erkennen kann. Die Qualität der Aufnahmen ist außerdem von der Ausleuchtung der Örtlichkeit abhängig. Deshalb sind die Kameraköpfe mit integrierten LEDs unabdingbar. Je mehr, umso besser.

Fazit
Die Handhabung einer TV-Video-Inspektionskamera ist kein Hexenwerk. Wer ein Smartphone bedienen kann, kommt auch mit dieser modernen Anlagendiagnosetechnik zurecht. Da die Affinität zu elektronischen Geräten sowieso sehr groß ist, hat die TV-Video-Inspektionskamera alle Voraussetzungen, um im Ranking der beliebtesten Werkzeuge nach oben zu klettern. Wichtig für einen kundenorientierten SHK-Betrieb ist sie allemal.

Autor: Dietmar Stump, freier Journalist mit Pressebüro, Worms


Unternehmen und Internetadressen der hier genannten Hersteller.

Robert Bosch GmbH
www.bosch-professional.de

Rothenberger Deutschland GmbH
www.rothenberger.de

Albert Roller GmbH & Co KG
www.albert-roller.de

Wöhler Technik GmbH
www.woehler.de

Rems GmbH & Co KG
www.rems.de

Stanley Black & Decker GmbH (Dewalt)
www.dewalt.de

 


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