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„Das elektronische Gehirn des Haushalts“ - Was Energiemanagementsysteme leisten können

Der Begriff „Energiemanagement“ wird im Moment häufig und gerne verwendet. Doch warum sollte man einen Energiemanager tatsächlich nutzen? Wie wird das System installiert? Welche Komponenten sind integrierbar? Und wie sieht die Zukunft des Energiemanagements aus? Darüber haben wir mit Robert Patries, Product Manager im Bereich Energy Management der Solarwatt GmbH, gesprochen.

Solarwatt Product Manager Robert Patries: „Energiemanagement bedeutet, dass alle elektrischen Energien im Haushalt zentral von einem System gesteuert werden, von der Erzeugung des Stroms bis zum Verbrauch.“

Über die Bedienoberfläche Energy Portal wird der „Solarwatt Energy Manager“ gesteuert. Mit den installierten Apps lassen sich vor allem die Stromerzeugung und der Verbrauch im Auge behalten.

 

IKZ-ENERGY:  Herr Patries, warum sollte man einen Energiemanager verwenden?
Robert Patries: Ein Energiemanager ist die Steuerungseinheit zur Überwachung und Regulierung der Energieströme – also quasi das elektronische Gehirn des Haushalts. Das System erfasst die Energieströme im Haus, steuert diese nach Wunsch des Nutzers und hilft dabei, Stromfresser im Haushalt aufzuspüren. Wenn der Kunde eine PV-Anlage nutzt, verwaltet der Energiemanager automatisch die Energiekomponenten des Haushalts, um eine effiziente Nutzung des erzeugten Stroms zu gewährleisten. Das Gerät sorgt also dafür, dass möglichst viel Solarstrom im eigenen Haushalt verbraucht wird, sodass möglichst wenig Netzstrom benötigt wird.

IKZ-ENERGY:
Was muss der Nutzer bei der Installation eines Energiemanagers beachten?
Robert Patries: Bei der Installation ist zu beachten, dass ein EMS immer von einem Elektriker bzw. einem Fachinstallateur angeschlossen wird, denn das Gerät wird direkt in den Haussicherungskasten integriert. Und das oft in Kombination mit einem zusätzlichen Zähler, der den tatsächlichen Verbrauch im Haushalt misst und die Daten an den Energiemanager weitergibt. Falls der Kunde eine Solaranlage nutzt, wird das System noch direkt an den Wechselrichter angeschlossen. So wird erkannt, wieviel Solarstrom über die PV-Anlage erzeugt wird. Dadurch, dass beide Seiten gemessen werden – der Verbrauch des Haushalts und die Stromerzeugung über die Solaranlage – können die ener­getischen Flüsse durch den Energiemanager analysiert und nach Kundenwunsch optimiert werden. Das System ermöglicht dem Nutzer außerdem, sich mehr mit seinem eigenen Stromverbrauch auseinanderzusetzen, was oftmals schon zu mehr Energieeffizienz führen kann.

IKZ-ENERGY: Wie werden die verschiedenen Geräte in das EMS eingebunden?
Robert Patries: Über Funksteckdosen oder physische Schnittstellen kann man ausgewählte Großverbraucher im Haushalt in das System einbinden, z.B. eine Klimaanlage oder ein Pumpengerät, wie eine Wärmepumpe. Die Geräte werden dadurch über den Energiemanager schaltbar, der Stromverbrauch wird erfasst und der Eigenverbrauch der angeschlossenen PV-Anlage wird optimiert. Alle Daten und Funktionen werden beispielsweise bei unserem „Solarwatt Energy Manager“ über die Bedienoberfläche, das Energy Portal, dargestellt. Darüber kann das System auch per Computer, Tablet oder Smartphone gesteuert werden.

IKZ-ENERGY: Können neben Großverbrauchern auch normale Haushaltsgeräte in das EMS integriert und über den Energiemanager gesteuert werden?
Robert Patries: Das kommt grundsätzlich auf das System an. Bei unserem „Solarwatt Energy Manager“ ist das möglich, denn er kann bei der Nutzung verschiedene Funktionen erfüllen: eine Lampe oder eine Waschmaschine über die Funksteckdosen in das System einzubinden und diese über das Smartphone zu überwachen oder zu steuern, hat neben der Energieoptimierung zusätzlich eine Komfortfunktion für den Nutzer. Unser System kann beides: Großverbraucher einbinden und abhängig von der PV-Anlage schalten und Haushaltsgeräte überwachen und steuern. Wir kombinieren in unserem System also Energiemanagement mit Smart Home-Elementen.

IKZ-ENERGY:
„Smart Home“ und „Energiemanagement“ – können Sie die Begriffe genauer erläutern?
Robert Patries: Energiemanagement bedeutet, dass alle elektrischen Energien im Haushalt zentral von einem System gesteuert werden, von der Erzeugung des Stroms bis zum Verbrauch. Smart Home verbindet in der Regel Funksteckdosen mit intelligenten Lichtschaltern, Tür-Fensterkontakten, Alarmanlagen etc. Smart Home bindet also keinen Solarstrom oder Großverbraucher ein, sondern steuert nur die Verbraucher im Haushalt mit dem Ziel der Komforterhöhung.

IKZ-ENERGY: Welche Apps sind auf der Bedienoberfläche des „Energy Managers“ von Solarwatt bisher installiert?
Robert Patries: Mit der Software, die bisher verfügbar ist, lassen sich vor allem die Stromerzeugung und der Verbrauch im Auge behalten. Dazu kommen Apps, die den Lade- und Speicherstatus der angeschlossenen Geräte anzeigen. Interessant ist auch die Wetterprognose-App: Mit der eingebauten Prognosefähigkeit gibt der „Energy Manager“ Empfehlungen zur effizienten Energienutzung für die kommenden drei Tage. Aber es ist noch viel mehr möglich: Wir verwenden bei unserem „Energy Manager“ ein offenes Linux-System und wollen es ständig weiterentwickeln, um das System immer weiter mit Leben zu füllen und die Funktionalität weiter zu steigern. Z.B. hat der gesamte Smart Home-Bereich für uns noch großes Potenzial. Dazu sind bei unserem „Energy Manager“ die wichtigsten industriellen Schnittstellen zum Einbinden der Geräte physisch vorhanden. Wir werden auch in mehreren Jahren noch in der Lage sein, neue Komponenten mit aufzunehmen, weil die verschiedenen Anschlüsse auch dann noch dem industriellen Standard entsprechen werden.

IKZ-ENERGY: Momentan wird der Energy Manager vorwiegend im privaten Bereich eingesetzt. Was ist mit dem Gewerbe?
Robert Patries: Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, einen „Energy Manager“ auch im Gewerbe einzusetzen. Die Erfassung und auch der Nachweis von Energieeinsparmaßnahmen werden ja für Betriebe aller Art immer wichtiger, teilweise sogar unerlässlich, um entsprechende steuerliche Auflagen zu erfüllen. Allerdings wird die Nutzung des Systems schwierig, sobald die Versorgungsspannung den Niederspannungsbereich von 230/400V verlässt. Eine Fabrik mit Mittelspannungsversorgung über den „Energy Manager“ zu steuern, ist beispielsweise zu kompliziert; hier müsste man außerdem andere Messgeräte verwenden, die so vom „Energy Manager“ noch nicht unterstützt werden. Betriebe, die im Niederspannungsbereich arbeiten, können einen Energiemanager zum Erfassen des Energieverbrauchs allerdings ohne Weiteres einsetzen – am besten in Kombination mit einer PV-Anlage.

IKZ-ENERGY: Herr Patries, wir danken für das Gespräch.

Bilder: Solarwatt

Kontakt: Solarwatt GmbH, 01109 Dresden, Tel. 0351 88950, Fax +49 351 8895-111, info@solarwatt.de, www.solarwatt.de

 


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