Bayern – Die Zukunft kann kommen
Obermeistertagung Tegernsee: Branchenaustausch auf hohem Niveau
Traditionell kommen die Obermeister der bayerischen SHK-, Spengler, Behälter- und Apparatebauer sowie OL-Innungen zu Beginn eines jeden Jahres zusammen, um sich über die aktuellen Entwicklungen auszutauschen. Der Vorstand, aber auch die Mitglieder hatten Vieles mitgebracht, was die zweitägige Obermeistertagung zum Erfolg werden ließ.
Attraktive IFH / Intherm
In seinem Vortrag ging Dr. Schwarz zunächst auf die bevorstehende IFH/Intherm ein. Integriert sind nun die SHK-Trägerverbände aus den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen und – seit dem Wegfall der SHKG – Sachsen. Eine neue Sonderschau trägt die Bezeichnung Bad-Arena. Sie thematisiert zum einen „Luxus auf engstem Raum“ und zum anderen „Wohlfühlen für Generationen“. Die Sonderschau ist in der Halle 7A angesiedelt.
Vorträge zu Zukunftsthemen geben Orientierung für die kommenden Jahre. Dazu referieren Experten z. B. über die Themen:
- Einsatz von Lüftungsgeräten in Wohngebäuden,
- Auslegung und Planung von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung im Kontext mit Smart Home,
- Die digitale Heizung: Neue Möglichkeiten durch Smartphones, Apps und Co.,
- Brandschutz – Rohrabschottungen Zulassungen,
- Digitale Planung der Heizungsanlage mithilfe von Building Information Modeling (BIM),
- Energieeffizienz und Erneuerbare Energien,
- So werden Sie als Handwerker in der digitalen Welt gefunden.
Interessierte können die Vorträge an den Tagen Dienstag bis Freitag (5. – 8. April) in der Halle 4 verfolgen und sich aktiv durch Wortmeldungen beteiligen.
Darüber hinaus wird es erstmals das Forum „Smart Home“ und „Arbeitsschutz-Seminare für Azubis“ geben. Ein weiteres Forum beschäftigt sich mit der „Hocheffizienten Gebäudesanierung“, eine Sonderschau trägt die Bezeichnung „weiter@Bildung“.
Für den einen oder anderen Obermeister ist auf der Messe in Nürnberg „zu wenig Spenglerei“. Das bedauert auch Dr. Wolfgang Schwarz und erklärt das mit der Abwanderung vieler Aussteller auf die Messe „Dach und Holz“.
Michael Hilpert, seit 2008 Landesinnungsmeister der bayerischen SHK-Organisation, berichtete über die Ergebnisse aus den fünf Workshops, zu denen die Obermeister auf der letztjährigen Tagung (2015) ihr Wissen einbrachten. Die Themen im Februar 2015 waren:
- Innungsarbeit intern,
- Innungsarbeit extern,
- Kooperationen zwischen Innungen,
- Mitgliederwerbung,
- Lehrlingswerbung.
Seinen Worten nach ist die Online-Expertenplattform des FV SHK Bayern fast fertig. Sie stehe kurz vor der Freischaltung, das werde wahrscheinlich Anfang April sein. Hilpert und Dr. Schwarz appellierten auf der Aussprachetagung an die Obermeister, selbst interessante Inhalte dort einzustellen. Zutritt zu dem Onlineforum haben ausschließlich die Obermeister, das Ehrenamt und die Verbandsmitarbeiter jeweils über Passwort. Themen und Inhalte sind z. B.:
- Checklisten,
- Informationen aus und für Mitgliederversammlungen und Innungsversammlungen,
- Ansprechpartner,
- Best Practice, d. h. nachahmenswerte Beispiele zur Mitgliederwerbung,
- Checklisten für das Abhalten von Innungsversammlungen,
- Adressen aller Obermeister,
- Listung aller Kommissionen.
Für das Verbandsgebiet mit seinen 58 Innungen kommen etwa 130 potenziell zugangsberechtigte Teilnehmer für das Intranet infrage.
Neue Nachwuchswerbung
Die SHK-Innung München berichtete über ein derzeit laufendes Projekt, bei dem sogar Handwerksbetriebe, die nicht der Innung München angehören, mitmachen möchten. Es geht um die Ausbildungs- und Praktika-Börse auf der eigenen Web-Site (www.shk-innung-muenchen.de). Münchener SHK-Innungsbetriebe können hier ihre offenen Stellen eintragen. Das läuft so erfolgreich, dass Handwerksbetriebe, die Lehrlinge suchen, aber nicht zum Innungsgebiet München gehören, darum bitten, dort auch gelistet sein zu dürfen.
Darüber entfachte sich auf der Obermeistertagung eine Diskussion mit dem Ergebnis, dass dies eine regionale Angelegenheit der jeweiligen Innungen sei. Im konkreten Fall bedeutet das, dass die benachbarten Innungen mit der Innung München über die Einstellmöglichkeiten und eine eventuelle Beteiligung bei den Kosten sprechen. Der Fachverband sieht zudem keine Möglichkeit, im Internet eine landesweite Ausbildungs- und Praktika-Börse aufzubauen. Da es sich hierbei um eine regionale Angelegenheit handele, müsse das auch auf Innungsebene behandelt werden.
Der Vorstand informierte über die neue Ausbildungskampagne. Sie wird vom ZVSHK erarbeitet und baut sich um Installateur-Weltmeister Nathanael Liebergeld als Sympathieträger auf. Die Werbefilme sollen Jugendliche über die Vielseitigkeit der Berufe informieren und Geschmack auf eine Ausbildung machen. Filme für diese Berufe werden produziert:
- Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik,
- Ofen- und Luftheizungsbauer,
- Behälter- und Apparatebauer sowie
- Spengler.
Mit der neuen Azubi-Kampagne wird die SuperHeldenKarriere eingestellt. Wann die neue Kampagne startet, ist noch nicht klar.
Energiewende und Labeling
Seit dem 1. Januar dieses Jahres sind SHK-Handwerksbetriebe berechtigt, bestimmte Altkessel mit einem Energielabel zu versehen. Jörg Schütz, Geschäftsführer Technik im Fachverband, formulierte seine Kernbotschaft für das SHK-Handwerk mit diesen Worten: „Jetzt dran bleiben und das Labeling von Altanlagen beim Endkunden offensiv in den Markt bringen, damit nicht Schornsteinfeger und Energieberater und Dämmung die Oberhand gewinnen bzw. in der politisch aufgesetzten Förderpolitik überproportional partizipieren.“ Der ZVSHK ist derzeit die einzige Ausgabestelle für Heizungsaltanlagenlabel und der dem Endverbraucher auszuhändigenden Broschüre. SHK-Betriebe können dort die Pakete abrufen.
Schütz gab die dringende Empfehlung ab, dass sich Innungen und Betriebsinhaber darum kümmern und dass über das SHK-Handwerk möglichst viele Altanlagen gelabelt werden. Denn gegenüber der Politik müsse das Altanlagenlabel zum Erfolg geführt werden.