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„Äußerst seltener Ausnahmefall“ – DGS-Stellungnahme nach Brand durch solarthermische Indachanlage

In Senden hat eine Indach-Solarthermieanlage einen Schwelbrand im Dachstuhl eines Reihenhauses verursacht. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren Medienberichten zufolge im Einsatz. Bild: Wilhelm Schmid

 

Berlin. Solarthermische Anlagen gelten als sicher. Mögliche Brandgefahren werden damit wohl kaum in Zusammenhang gebracht. In Senden, einer Stadt im schwäbischen Landkreis Neu-Ulm, ist Ende Juli aber genau das passiert: ein Schwelbrand im Dachstuhl eines Reihenhauses, verursacht durch eine Indach-Solarthermieanlage. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Nachdem ein Mitarbeiter der Kriminalpolizei Solarthermie-Indachanlagen daraufhin als „latente Gefahr“ bezeichnet hatte, sieht sich die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) zu einer Stellungnahme veranlasst und weist darauf hin, „dass dies ein äußerst seltener Ausnahmefall war. Über 2 Mio. Solarwärmeanlagen laufen einwandfrei und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Wärmewende“, betont DGS-Präsident Torsten Lütten.

Doch wie kam es überhaupt dazu? Der Löwenanteil der in Deutschland installierten Solarthermieanlagen ist auf dem Dach montiert, das heißt, sie befinden sich über der Dachhaut. Bei den selteneren sogenannten Indachanlagen sind die Solarkollektoren in die Dachhaut integriert, die Anlage bildet einen festen Teil der Gebäudehülle. Laut DGS gab es vor etlichen Jahren bereits einige wenige Brandfälle bei Indachanlagen eines bestimmten Herstellers, der nicht mehr im Markt ist. In Senden soll es sich um eine solare Warmwasseranlage eben dieses Anbieters gehandelt haben. Als möglicher Grund für einen Schwelbrand wurde die Überhitzung ungenügend isolierter Kupferrohre aufgeführt, „was dazu führen kann, dass sich Hitze auf eine spezielle Holzrahmenkonstruktion der Anlage übertrug“, mutmaßt die DGS in einer Mitteilung. 

Laut Medienberichten habe ein Mitarbeiter der Kriminalpolizei Solarthermie-Indachanlagen als „latente Gefahr“ bezeichnet. Weiterhin hieß es, der Fall in Senden zeige, dass von Solarthermieanlagen „eine oft unterschätzte Brandgefahr“ ausgehe. Dem widerspricht die DGS entschieden und sie warnt davor, ohne statistische und fachkundige Einordnung unbegründete Ängste zu schüren. Stattdessen solle im Blick behalten werden, wie Hunderttausende von Solarthermie Anlagen einwandfrei laufen. „Wir plädieren ausdrücklich dafür, sich bei der Energiewende im eigenen Gebäude auch mit Solarthermie auf dem Dach oder an der Fassade zu beschäftigen“, empfiehlt Lütten. „Die Solarwärme-Technik ist ausgereift, kann sofort nachgerüstet werden und sie ist mit anderen Heizungsarten gut zu kombinieren, sprich, Solarthermie ist die wohl am meisten unterschätzte Lösung für das Heizen mit erneuerbaren Energien.“

 


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