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Inliner-Zirkulationssysteme: Sie sind die Alternative für die konventionelle Zirkulation, bestehend aus zwei separaten Leitungen

Die innen liegende Zirkulationstechnik „­System Pipe in Pipe“ von HD Spiegel (www.spiegel-innovation.de) ist als PE-Xc Rohr in d 8 x 1 mm und d 12 x 1,2 mm und mit verschiedenen Komponenten erhältlich. Das Foto zeigt beispielhaft den Einsatz des Systems in vier Strängen. Bild: HD Spiegel

Prinzip der innen liegenden Zirkulation in einem Mehr­familienhaus. Bild: Geberit

 

Bei einer zeitgemäßen Trinkwasserinstallation muss der SHK-Handwerker den drohenden Wärmeübergang ins Kaltwassersystem sowie eine drohende Stagnation (Stillstand des Trinkwassers) berücksichtigen. Konventionelle Zirkulationssysteme können je nach Objekt und anderen Randbedingungen an ihre Grenzen stoßen. In diesen Fällen kann die Inliner-Zirkulation Abhilfe leisten – aber auch in der ganz normalen Anwendung.

Temperaturen im Griff
Bei einem herkömmlichen Zirkulationssystem wird parallel zur warmgehenden Trinkwasserleitung eine Zirkulationsleitung verlegt. Eine Zirkulationspumpe sorgt dafür, dass immer warmes Wasser zur Verfügung steht. Vom entferntesten Punkt des Hauptstranges wird das sich abkühlende Wasser wieder in den Speicher zurückgeführt. Der Kreislauf ist geschlossen, das warme Trinkwasser zirkuliert ununterbrochen.
Für Trinkwasserleitungen warm werden mindestens 60°C (Warmwasser-Bevorratungstemperatur) am Wasseraustritt des Trinkwassererwärmers gefordert. In der Warmwasserzirkulation darf ein Temperaturabfall von 5 K nicht unterschritten werden. Das heißt: Die betriebsgemäße Wassertemperatur am Speichereintritt muss mindestens 55°C betragen.
Deshalb ist die Zirkulationsleitung aufwendig zu dämmen, was einen höheren Platzbedarf und zusätzliche Kosten zur Folge hat. Gleichzeitig entstehen Kosten für die zusätzliche Leitung; auch der Schacht muss größer ausgelegt werden. Zudem besteht die Gefahr, dass sich das Wasser in der Trinkwasserleitung kalt über den zulässigen Wert von 25°C erwärmt. Zur Erklärung: Durch die zusätzliche Zirkulationsleitung neben der Warmwasserleitung im Schacht vergrößert sich die wärmeabgebende Oberfläche. Das führt zu einer Erhöhung der Temperatur im Schacht.

Innen liegende Zirkulationsleitung
Eine wirtschaftlich wie hygienisch sinnvolle Alternative zur herkömmlichen Zirkulationsleitung im Versorgungsschacht oder im separaten Schacht stellt die Inliner-Zirkulation dar – auch als innen liegende Zirkulation bekannt. Deren Verbreitungsgrad ist noch nicht sehr hoch, obwohl das System besondere Eigenschaften mit vielen Vorteilen bietet.
Vereinfacht dargestellt wird in die warmgehende Trinkwasserleitung im Steigstrang eine Zirkulationsleitung integriert. Vom Trinkwassererwärmer oder vom Speicher aus wird mit dieser „Rohr-in-Rohr-Lösung“ warmes Wasser zu den Verbrauchern transportiert und fließt über eine Umlenkung im Inliner wieder zurück. Damit ist der Kreislauf geschlossen. Ein zweiter Steig­strang ist mit dieser Technik nicht mehr notwendig. Bis zu 10 Etagen können per Inliner-Technik versorgt werden.
Die Montage des Inliners ist entweder von der obersten Etage oder vom Keller aus möglich. Darüber hinaus lässt sich die Leitung nach der Druckprobe vollständig entleeren. Bei einer späteren Aufstockung oder Sanierung ließe sich der Inliner ersetzen.

Auswirkungen auf die Trinkwasserhygiene
Mit der innen liegenden Zirkulationsleitung lässt sich der in den Regelwerken geforderte, ideale Temperaturbereich von <25°C für Trinkwasserleitungen kalt und >55°C für Trinkwasserleitungen warm leichter erreichen. Der Temperaturbereich zwischen diesen beiden Werten ist ideal für die Vermehrung von Legionellen, gleichzeitig steigt die Gefahr der Keimbildung. Auch die 5-K-Differenz zur Wasseraustrittstemperatur von 60°C, die an keiner Stelle im Trinkwassersystem auftreten darf, wird bei einer fachgerecht ausgeführten Inliner-Zirkulation eingehalten.
Nicht alle Hersteller von Trinkwassersystemen haben eine Inliner-Zirkulation im Programm. Wir stellen eine Auswahl von Lösungen vor, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. 


Gebr. Kemper GmbH + Co. KG
Beim Inliner-Strömungsverteiler arbeiten Kemper und ­Geberit zusammen. Er gewährleistet für das System von Geberit die Temperaturpräsenz in den Stockwerksleitungen bis an die Entnahmestellen. Dazu sitzt der Strömungsverteiler im Hauptstrang und teilt die Trinkwasserströme auf: Rund 95% werden durch die Ringleitung und damit durch z.B. das Bad geführt, etwa 5% fließen durch den Strömungsverteiler. Der Inliner-Strömungsteiler mit den dazugehörigen „VAV“-Absperreinrichtungen sowie der Dämmschale bildet eine Liefereinheit.

www.kemper-olpe.de

Bei der Kombination von Strömungsteiler mit innen liegender Zirkulation wird die Zwangsdurchströmung in der Etage über die Stockwerksringleitung sichergestellt.


Geberit Vertriebs GmbH
Die innen liegende Zirkulation ist für gerade Steigleitungen mit einem Versprung von max. 45° geeignet. Möglich sind „Mapress Edelstahl“ (d 28 und d 35 mm) und „­Mepla“ (d 40 mm mittels Übergangsadapter Mapress-Mepla). Das System besteht u.a. aus einem PE-Xc-Rohr (d 14 x 1,5 mm) für den Inliner, einem Anschlussset mit Warmwasser- und Zirkulationsanschluss und einer Kopfumlenkung. Für das Verbinden von kürzeren PE-Xc-Rohrstücken gibt es ein Kupplungsstück. Eine Dämmschale für das Anschlussset ist ebenfalls erhältlich.

www.geberit.de

 

Die innen liegende Zirkulation von Geberit kann mit „Mapress“-Edelstahlrohr (links) oder dem Verbundrohr „Mepla“ (rechts) ausgeführt werden.


IVT GmbH & Co. KG
Gegen die Durchmischung im Trinkwasserspeicher durch die Warmwasserzirkulation und für eine einfache Einbindung führt IVT eine Zirkulationslanze im Sortiment, die aus einem Armaturenkörper und einem PE-X-Innenrohr besteht. Das PE-X-Innenrohr der Zirkulationslanze wird in eine Tauchhülse im oberen Pufferbereich geführt. Der abgekühlte Zirkulationskreislauf wird dadurch über die Wärme im oberen Pufferbereich nacherwärmt – eine ständige Durchströmung des Frischwassermoduls wird auf diese Weise vermieden.

www.ivt-rohr.de


Viega Holding GmbH & Co. KG
Je nach örtlicher Wasserbeschaffenheit und Anspruch des Bauherrn stehen für die Inliner-Installation mit dem „Smartloop“-System von ­Viega sowohl das Kupferrohrleitungs­system „Profipress“ als auch das Edelstahlrohrleitungssysteme „­Sanpress“ zur Verfügung. Es können also für den Aufbau der Steigstränge dieselben Rohrleitungen und Pressverbinder wie bei konventionellen Trinkwarmwasserinstallationen eingesetzt werden. Ergänzend werden lediglich ein Anschlussset zur Anbindung an die Kellerverteilung in 28 oder 35 mm, das Endverschlussstück sowie das flexible Polybuten-Rohr in 12 x 1 mm als innen liegende Zirkulationsleitung benötigt.

www.viega.de

 

Funktionsweise der Inlinertechnik: Über das Anschlussset (unten) gelangt das Warmwasser in den Steigstrang, wird am Ende in das innen liegende PB-Rohr umgelenkt und zurück zum Warmwasserspeicher geführt.

 


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