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Zukunftstrend smarte Bäder

Der Markt bietet bereits zahlreiche Produkte, doch der Weg zum Standard ist noch lang

Mit der Digitalisierung des Badezimmers entsteht Entspannung auf „Knopfdruck“. Bild: Aqua Cultura

Das Unterputzradio von Gira ist nicht größer als eine Doppelsteckdose und sorgt für Musik am Waschplatz – egal ob Lieblingsradiosender oder Handy-Playlist. Bild: GIRA Giersiepen GmbH & Co. KG

Moderne elektronische Bedien­elemente wie hier von Dornbracht vereinfachen die Steuerung der Dusche – auch mit nassen Fingern. Bild: Aqua Cultura

High-End-Duscherlebnis im Privatbad: Die „vertical showerATT“ von Dornbracht verfügt über komplette Duschszenarien und steht damit für puren Duschgenuss. Die Technik kann in eine moderne Badgestaltung integriert werden. Bild: Aqua Cultura / Bad & mehr

Smart Tools lassen durch ihre Unterbringungsmöglichkeiten viel Gestaltungsspielraum – und mit der passenden App lassen sich Heizung, Jalousie, Licht, Musik und sogar einzelne Sanitärobjekte von überall bedienen. Bild: Aqua Cultura / Bad & mehr

Der Kosmetikspiegel „iLook_move“ von Keuco bietet eine durchdachte Lösung: Moderne LED-Lichttechnik ermöglicht das stufenlose Einstellen der verschiedenen Tageslichtfarben. Bild: Keuco GmbH & Co. KG

Eine multifunktionale Dampfdusche, die auf Fingertipp die gewünschte Lichtfarbe abruft und so die individuelle Entspannung fördert. Bild: Aqua Cultura / Dreyer Haustechnik GmbH

Die Vernetzung der Gästetoilette dient als Visitenkarte des Hauses und heißt bei jedem Betreten den Gast mit Licht, Musik und vielleicht auch Duft willkommen. Bild: Aqua Cultura/ Wolfgang John

 

„Smart Being“ ist der aktuelle Wohntrend, der Life-Balance und Digitalisierung miteinander in Verbindung bringt. Dank technischer Entwicklungen rund um das sogenannte „Smart Home“ wird das eigene Zuhause immer stärker in die persönliche Vernetzung integriert. So entwickelt sich auch das Badezimmer weiter und lässt sich mehr und mehr digital steuern. Doch was geht heute schon alles und was ist sinnvoll?

„Smart heißt übersetzt schlau. Schlau ist eine Hausautomation dann, wenn sie das Leben vereinfacht und nicht komplizierter macht. Zudem sollte sie die Bedürfnisse aller Bewohner berücksichtigen“, weiß Martina Brüßel, Geschäfts­führerin von Aqua Cultura. Denn im Fokus der Hausautomation stehen die Steigerung des Wohnkomforts und die per einfachen Knopfdruck steuerbare Individualisierung der Umgebungssituation.
Die heutige Technik präsentiert sich nach dem Motto „Alles kann, nix muss“. Will also heißen, dass das Eigenheim theo­retisch von oben bis unten – von der Haustür bis zur Gäste-Toilette – vernetzbar ist und sich digital steuern lässt. Doch nur weil alles geht, muss nicht alles verwendet werden. Daher gilt es, die Bedürfnisse der Bewohner zu analysieren, den Mehrwert für alle Beteiligten herauszufiltern und die benötigte Technik bedienerfreundlich einzuplanen und zu integrieren.
Genau so planen auch die Badeinrichter von Aqua Cultura die Bäder ihrer Kunden. Sie nutzen nur dann moderne Technik im Bad, wenn der Badbesitzer dadurch einen echten Mehrwert erhält und dies entweder für die tägliche Nutzung des Bades oder der Durchführung von Entspannungsritualen dienlich ist.

Der perfekte Morgen im Bad
Das Badezimmer wird zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten aufgesucht und meist auch von mehr als einer Person genutzt. Somit verändern sich die Anforderungen an das Bad aufgrund der Tageszeit oder des Benutzers. Ideal also, wenn sich gewisse Einstellungen individuell abspeichern lassen und lediglich einen Fingertip zum Abspielen benötigen. So könnte sich gleichzeitig die Fußbodenheizung anschalten, das Bad in blaues Licht hüllen und der lokale Radiosender aus den Lautsprechern in der Decke erklingen, während Papa auf dem Weg vom Bett ins Bad ist.
Solche Lösungen lassen sich hundertfach individuell programmieren, um den persönlichen Vorlieben und Ritualen so einfach wie möglich Rechnung zu tragen. Dazu ist es jedoch unumgänglich, dass der Raum vernetzt ist. Heizung, Jalousie, Licht, Musik und sogar einzelne Sanitärobjekte müssen miteinander verbunden und von einer Stelle aus gesteuert werden. Dies geschieht in der Regel über einen Server, der alle Objekte bündelt, die entsprechenden Informationen sammelt und diese für den Nutzer auf einem Bildschirm darstellt. In ein solches Hausautomationssystem lässt sich entweder das gesamte Haus einbinden oder es werden nur einzelne Räume vernetzt.

Mehr Möglichkeiten im Neubau
Bei einem Neubau ist es aus baulicher Sicht relativ einfach, auch das Bad mit modernster „Smart Home“-Technologie zu versehen, Denn noch können Kabelschächte und Leitungen großzügig eingeplant und verlegt werden. „Bei Sanierungsobjekten hingegen“, erklärt Brüßel, „sprengt der zusätzliche Bauaufwand meist den Kostenrahmen. Das bisherige Bad sieht die Anbindung von kabelgebundenen, smarten Objekten nicht vor und zwingt Badplaner andere Wege zu finden, um den Raum zu vernetzen.“ So hat Gira beispielsweise eine funkgesteuerte Lösung entwickelt, die es den Badplanern im Sanierungsbereich ebenso ermöglicht, das Bad zu vernetzen und die Kunden einen Mehrwert durch die ganzheitliche Steuerung per Tablet erhalten. Mit der „eNet“-App des Herstellers lassen sich Licht, Unterputz-Radio und Jalousie steuern sowie vorkonfigurierte Szenen abrufen.
Wer ein Bad baulich sowieso verändert und seinem Kunden die Vorzüge eines digitalen Bades ermöglichen möchte, sollte bei der Integration von smarter Technologie auf einen Standard wie KNX setzen, damit die Kommunikation der Geräte untereinander sich nicht zu kompliziert darstellt und möglichst viele Produkte dieselbe „Sprache“ sprechen.

Der Markt bietet zahlreiche Produktlösungen
Neben der komplexen Haus- und Raumvernetzung gibt es für das Bad aber auch viele kleine Produktlösungen, die in sich intelligent sind und sich smart steuern lassen. Dazu müssen sie nicht an eine Hausautomation angeschlossen sein. Sie funktionieren autark und bieten den Nutzern die unterschiedlichsten Vorteile: Ob es das Befüllen der Badewanne vom Sofa aus ist, oder das sich dem Nutzer anpassende Dusch-WC. Auch kleine Lösungen steigern den Komfort und richten sich spezifischer nach den individuellen Bedürfnissen der Nutzer.

Smarte Duschen
Komfortablen Mehrwert schaffen bei den vielfältigen Ansprüchen an eine Dusche digitale Bedienelemente. Sie sind einfach und intuitiv zu handhaben – auch in der Dusche mit nassen oder seifigen Fingern und auch ohne Brille. Displays geben Auskunft über aktuelle Einstellungen, Programmwechsel, Temperatur oder Bedienfunktion. Hochwertige Produkte verfügen zudem über eine Speicherfunktion. So kann die Wunschtemperatur gespeichert und mit lediglich einem Fingertip jederzeit abgerufen werden. Bei manchen Armaturen ist dies auch für mehrere Personen möglich. High-End-Duschen wie die „vertical showerATT“ von Dornbracht verfügen sogar über komplette Duschszenarien, die sich über verschiedene Auslassstellen, die einzeln oder gesammelt angesteuert werden können, erstrecken.

Entspanntes Baden
Grundvoraussetzung für den Komfort, die Badewanne von der Couch aus zu befüllen, ist eine digitale Armatur. Der Vorteil durch die elektronische Verbindung zwischen Regler und Auslassstelle: Die Bedienelemente müssen nicht zwingend nebeneinander platziert werden. Dies lässt Gestaltungsvielfalt und eine komfortable Bedienung zu. Die Speicherung von individuell bevorzugten Einstellungen wie Wassertemperatur und -menge ist bei den namhaften Herstellern möglich. Vor dem Baden wird das persönliche Wohlfühlprogramm einfach per Fingertip aufgerufen und gestartet.
Dank neuester Technik gibt es aber noch viel mehr Funktionen, über die moderne Badewannen verfügen. Unterschiedliche Designfabrikate, wie u. a. die „Nahoo“ von Duravit, verfügen über eine Bluetooth-Schnittstelle, die es dem Badenden ermöglicht, das Smartphone mit der Wanne zu verbinden und somit für die eigene Lieblingsmusik den idealen Klangkörper der Badewanne zu nutzen. Einmal die Verbindung hergestellt, kann dies zu jeder Zeit ganz einfach wiederholt werden.

Hygienisches Dusch-WC
Das Dusch-WC bietet bekanntlich durch die Reinigung mit Wasser einen hygienischen Komfortgewinn. Die meisten Fabrikate verfügen über mehrere vordefinierte Reinigungsprogramme (z. B.: Gesäß-, Komfort- und Ladydusche), um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Zudem können alle Einstellungen jederzeit individuell angepasst und gespeichert werden.
Für das Rund-um-Wohlfühlprogramm sorgen luxuriöse Dusch-WCs wie das „sensowash“ von Duravit: Der WC-Sitz verfügt über eine Heizfunktion mit Temperatursensor, auf Wunsch kann nach der Reinigung mit Wasser ein Föhn zum Einsatz kommen, die LED-Nachtlicht-Funktion erleichtert bei Dunkelheit den Weg zur Toilette, der Duschstab und die Düsen werden automatisch gereinigt, ein Standby- und Stromsparmodus ist zudem wählbar. Die meisten Funktionen lassen sich auch mit einer Fernbedienung steuern.
Tipp: Um das Bad von heute für morgen zu rüsten, sollte, auch wenn kein Dusch-WC integriert wird, ein Stromanschluss im Bereich der Toilette vorgesehen werden.

Komfortabler Waschplatz
Der Waschplatz bietet mehrere Möglichkeiten, smarte „Alltags-Erleichterer“ im Bad zu integrieren. Eine Variante wäre die Einbeziehung eines Spiegelschrankes, der entweder über eine integrierte Musikstation verfügt, an der das Smartphone oder der MP3-Player angeschlossen wird, oder der Spiegelschrank ist mit einer Bluetooth-Schnittstelle versehen worden, sodass beim Herantreten an den Waschplatz das Smartphone lediglich mit dem Soundsys­tem verbunden werden muss. Bei beiden Varianten ist der Vorteil, dass die Bedienoberfläche das gewohnte Smartphone bleibt.
Für die Dame des Hauses ist es sicherlich wünschenswert, das ideale Licht für ihr Make-up zu haben. Hochwertige Kosmetikspiegel wie der „iLook_move“ von Keuco bieten hier eine durchdachte Lösung: Dank moderner LED-Technik können die verschiedenen Lichtfarben von Tageslicht stufenlos eingestellt werden. So wäre die hellste Tageslichtstufe perfekt für das Tages-Make-up; der Wechsel zum warmweißen Licht ermöglicht ein schmeichelndes Abend-Make-up.

Smart entspannen im Bad
Kunden, die sich in ihr Masterbad eine Sauna oder ein Dampfbad integrieren lassen, suchen gezielt Entspannung und Ruhe und das in wohnlichem Ambiente. Daher sollte ein Badezimmer, das für solche Rituale genutzt wird, vernetzt sein, um durch wenige Handgriffe die gewünschte Atmosphäre im Raum herzustellen. Lässt sich dies nicht einrichten, gibt es auch hier intelligente Einzelprodukte. Manche Saunen (z. B. „Inipi“ von Duravit) bieten voreingestellte Entspannungsszenarien, die aufeinander abgestimmt Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Geräuschkulisse vereinen. Dazugehörige Fernbedienungen ermöglichen die Steuerung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Farblicht und Sound auch bequem im Liegen. Bevorzugte Kombinationen können je nach Fabrikat zudem als Profil gespeichert werden.
Dampfduschen weisen inzwischen  optisch ansprechende Touchscreens aus Glas vor, die es möglich machen während des Dampfbadens in der Dusche Änderungen an den Einstellungen (Temperatur, Licht, Wasserdampf) vorzunehmen. Einige moderne Bedienpaneele können in jede Dusche eingegliedert werden und funktionieren somit eine geschlossene Duschkabine zum gesundheitsfördernden Dampfbad um. Ein Beispiel hierfür ist das „Touch & Steam“ aus dem Hause Effegibi.

Wohlfühlprogramm für die Gäste
Das Gäste-WC ist die Visitenkarte des Hauses und spiegelt die Gastfreundschaft der Hausherren wider. Daher sollte dieser Raum besonders einladend gestaltet sein. So könnte ein komplettes Szenario aus Licht, Musik und Duft den Gast beim Betreten der Toilette empfangen.
Ideal wäre es, wenn das Willkommens-Szenario mit einem Bewegungsmelder, der durch das Öffnen der Tür aktiviert wird, startet: Zum Ambiente passende Lichtquellen, wie beleuchtete Nischen und Strahler über dem Waschplatz, werden angeschaltet, leise erklingt die voreingestellte Musik und für ein perfektes Wohlfühlprogramm kann zusätzlich noch ein Duft versprüht werden. Möglich ist dies mit einer Vernetzung der einzelnen Komponenten im Raum. Voraussetzung dafür ist die Verwendung von vernetzungsfähigen Produkten. Der Gast wird so stets gebührend empfangen.

Weiterbildung ist gefragt – die Zukunft ist bereits geschrieben
Für die Geschäftsführerin von Aqua Cultura steht fest: „Das Thema smarte Bäder ist sehr komplex und vielfältig. Zum Teil sind bereits existierende Lösungen nicht wirklich praktikabel und auch die Integration von neuen Gewerken, wie IT-Spezialisten und Systemintegratoren, muss an vielen Stellen noch
verbessert werden. Daher ist es unumgänglich, dass dieses Trend-Thema branchenübergreifend angegangen wird, um Lösungen zu entwickeln und marktfähig zu präsentieren, die funktionieren und bezahlbar sind.“ Brüßel sieht daher die Branche in der Pflicht, die Kundschaft aufzuklären. Nicht alles, was in den Medien suggeriert wird, sei sinnvoll oder praktikabel. „Niemand braucht umständliche Alleskönner. Intelligente Produkte, die den Alltag erleichtern und sich nach dem Nutzer und seinen Bedürfnissen richten, sind das, was ein modernes Haus und ein echtes Wohlfühlbad brauchen.“
Auch müssen Ängste der Kunden ernstgenommen und diese durch umfassende und verständliche Beratung abgebaut werden. Weiterbildungen und „das Schauen über den Tellerrand“ seien für SHK-Unternehmen zwingend notwendig, wenn diese auch in den nächsten 20 Jahren Bäder bauen möchten.“ Denn auch wenn die smarten Entwicklungen derzeit noch eher zaghaft in den Kundenbädern greifen, ist der Vormarsch der Technik auch im Bad unaufhaltsam“, so die Meinung der Bad­expertin.

www.aqua-cultura.de

 


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