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Klimaanlagen mit Erneuerbaren Energien betreiben

Der hohe Stromverbrauch von Klimageräten zur Raumkühlung lässt sich durch die Kombination mit einer Photovoltaikanlage spürbar reduzieren, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Bild: L.Wiesemann

 

Berlin. Die aktuell heißen Tage zeigen es: Hitzeschutz in Gebäuden wird in Zukunft immer wichtiger. Klimageräte sind ein probates Mittel, doch sie haben einen hohen Energiebedarf. Eine intelligente Kombination von Solarstrom und Klimageräten verspricht Hitzeschutz ohne schlechtes Gewissen. Darauf weist der Bundesverband Solarwirtschaft hin.

Kühltechnik im Aufwind: Trotz des hohen Verbrauchs und vergleichsweise moderaten Durchschnittstemperaturen in Mitteleuropa zog die Nachfrage nach Klimageräten in den letzten Jahren deutlich an. 2021 verfügten laut repräsentativen Umfragen des Verbraucherportals Verivox nur rund 3 % der deutschen Haushalte über eine Klimaanlage. 2023 waren es bereits 13 % und 2024 stieg der Anteil sogar auf 19 %. Der Grund ist so eindeutig wie einleuchtend: Je höher die Temperaturen im Sommer steigen, desto mehr Klimageräte werden installiert. 

In den vergangenen fünf Jahren ist die Herstellung von Klimaanlagen in Deutschland laut Statistischem Bundesamt um 75 % auf 317000 Stück gesteigert worden. Laut Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) könnten bis 2050 weltweit bereits zwei von drei Haushalten mit Klimaanlagen ausgestattet sein. In den USA werden schon heute rund 90 % aller Gebäude gekühlt.

Mit zunehmendem Hitzeschutz steigt unweigerlich auch der Energiebedarf für den Betrieb von Anlagen. Dieser könnte sich nach IEA-Szenarien von 6200 GWh im Jahr 2016 auf rund 23000 GWh im Jahr 2050 nahezu vervierfachen – mit Konsequenzen nicht nur für das Klima, sondern auch die Stromnetze. Insbesondere während Hitzewellen, wie Anfang Juli, könnte die zunehmende Verbreitung von Klimageräten zusätzliche Lastspitzen verursachen. Eine aktuelle Untersuchung des Karlsruher Institute of Technology und Quantensprung Energy Consulting kommt zu dem Ergebnis, dass allein mobile Klimageräte die Spitzenlast im Sommer um rund 14 GW erhöhen könnten, was einer signifikanten Steigerung von 23 % entspricht.

Den hohen Stromverbrauch von Klimageräten spüren die Betreiber auch im Geldbeutel. Nach Berechnungen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und des Öko-Instituts verbrauchen Klimageräte bei 500 Betriebsstunden im Jahr zwischen 391 und 481 kWh. Wird die Anlage mit Netzstrom betrieben, summieren sich die Kosten für die Kühlung eines Raums schnell auf 150 Euro im Jahr. „Wer hingegen Solarstrom vom eigenen Dach nutzt, kann die Stromkosten für die Klimageräte um rund 65 % senken“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. „Damit der steigende Energiebedarf für Klimaanlagen und industrielle Kühlprozesse nicht dazu führt, dass mehr teurer Graustrom verbraucht wird und in Folge der CO2-Ausstoß steigt und die weltweiten Klimaschutzziele gerissen werden, muss Kälte in Zukunft zwingend aus Erneuerbaren Energien erzeugt werden.“ Körnig sieht die perfekte Lösung in der Kombination von Photovoltaik und Klimaanlagen, „denn die Sonne scheint immer dann, wenn auch der Bedarf nach Hitzeschutz am höchsten ist – an warmen, sonnigen Sommertagen“, so Körnig.

 


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