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Holz, Fliese oder Naturstein?

Materialvielfalt in der Badplanung richtig eingesetzt

Materialien wie Holz finden verstärkt ihren Weg ins Bad. Bild: Aqua Cultura / Wagner Haustechnik

Richtig eingesetzt ergeben Materialmix, Farbauswahl, Raumaufteilung und Beleuchtung ein harmonisches Gesamtkonzept. Bild: Aqua Cultura / Badmanufaktur Roth

Mithilfe verschiedener Spachteltechniken lässt sich der Putz glatt oder mit einer erhabenen Oberflächenstruktur auftragen. Bild: Aqua Cultura / Steinrücke FSB

Eine gut abge­stimmte Verbindung von Materialien lässt sich dann durch eine passend geplante Beleuchtung oder durch Lichteinfall besonders in Szene setzen. Bild: Aqua Cultura / Ultramarin

Eine weitere Möglichkeit, Fliesen in der modernen Badgestaltung einzusetzen, sind Motivfliesen. Bild: Aqua Cultura / Klotz Badmanufaktur

 

Ob wir uns in einem Raum wohlfühlen, hängt zu einem großen Teil davon ab, ob wir den Kontakt mit den verwendeten Materialien als angenehm empfinden. Denn in keinem anderen Raum berührt man so regelmäßig mit der nackten Haut Oberflächen und Objekte wie im Bad. Die Haut – als das größte und gleichzeitig äußerst empfindliche Sinnesorgan des Menschen – ist also von besonderer Bedeutung für die Badplanung. Zudem spielen unsere weiteren Sinne eine Rolle, denn neben der Haptik (Berührung) geben natürlich auch Optik und Akustik den Ausschlag dafür, dass wir uns in einem Bad wohlfühlen.

Bei der Planung eines neuen Bades ist deshalb die Auswahl passender Materialien besonders wichtig. Die Vielfalt der Möglichkeiten wächst dabei stetig. Jedes Jahr gibt es neue Produkte und Verarbeitungstechniken. Materialien, welche man dort vorher nicht vermutet hätte, finden ihren Weg ins Bad. Wo lange Zeit noch das Credo galt: Fliesen rundherum – ausgewählt wird nur die Farbe, bietet sich dem Kunden heute die Qual der Wahl, bzw. der Umstand, dass der Kunde gar nicht im Bilde darüber ist, was denn eigentlich heute alles möglich ist.

Moderne Badgestaltung: Materialien zeigen und erfühlen lassen
Für den SHK-ler gilt deshalb zunächst: Fragen, beraten, zeigen. Um den Kunden im gefühlten Chaos der Materialien und ihrer unzähligen Kombinationsmöglichkeiten nicht zu verlieren, machen sich professionelle Badplaner zunächst ein Bild von Gewohnheiten, Ritualen und Vorstellungen des zukünftigen Badnutzers. Wie viele Personen nutzen das Bad? Worauf legen sie dabei Wert? Soll das Bad wohnlich sein und zum Entspannen einladen oder puristisch und durch Design glänzen?
All diese Informationen sind entscheidend für eine gute und umfangreiche Beratung. Denn erst wenn besprochen wurde, welche Anforderungen an ein neues Bad gestellt werden, kann der Planer entsprechende Materialien vorschlagen. Hierbei ist es sehr wichtig, dass dem zukünftigen Badbewohner die Möglichkeit gegeben wird, diese Materialien selber kennen zu lernen. Das Zusammenwirken von Optik, Haptik und Klang kann dabei nur mit den eigenen Sinnen erfahren werden. Deshalb ist es unerlässlich, dass Badplaner ihren Kunden in einer Badausstellung die Gelegenheit bieten, die vorgeschlagenen Materialien zu erleben. Denn oftmals weiß der Bauherr, der statistisch nur ca. alle 20 Jahre ein Bad baut, nicht, wie sich Corian, Naturstein oder Beton anfühlen. Nur so kann man direkt die besonderen und unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten aufzeigen oder den Unterschied von Stahl/Email zu Keramik demonstrieren und dem Kunden ein Gefühl für die verschiedenen Materialien geben.
Hat der Kunde die Materialien kennengelernt, die zu seinem persönlichen Bad passen – also zu einem Bad, das seinen Ritualen, Gewohnheiten und Wünschen entspricht – gilt es diese, zusammen mit der Farbauswahl, Raumaufteilung und Beleuchtung, in einem harmonischen Gesamtkonzept zusammenzuführen. Dabei ist es wichtig, stets die individuellen Anforderungen des Kunden und seine persönliche Note im Blick zu haben.

Neue Materialien – natürlich im Trend
Gute Badplaner haben dabei stets die aktuellsten Trends und technischen Neuerungen im Blick und sollten sich ständig weiterbilden. Derzeit ist z. B. die Verwendung von natürlichen Materialien in der Badplanung sehr gefragt. Zu den Klassikern zählen Holz und Naturstein. Neuerdings gesellen sich zu ihnen aber auch Moos, Baumrinde, Zweige und Leder. Der organische Werkstoff Holz ist dabei längst nicht mehr nur auf eine Verwendung für Badmöbel beschränkt. Mittlerweile kann Holz vielfältig im Bad eingesetzt werden, denn die Zeiten der schlechten Belüftungs- oder Heizmöglichkeiten in Feucht­räumen sind vorbei und bieten Holz somit auch im Bad ein nachhaltiges Klima. Zudem haben sich die Badplaner viel vom Schiffsbau abgeschaut: Schichtverleimt und regelmäßig geölt, verträgt sich Holz selbst in der Dusche jahrelang mit Wasser.
Für den Einsatz im Badezimmer eignen sich neben tropischen Hölzern, bei denen man besonders auf nachhaltige Forstwirtschaft achten sollte, auch heimische Hölzer. Interessant sind hierbei etwa Eiche, Ahorn, Douglasie oder Lärche. Auch hitzebehandeltes Thermoholz lässt sich problemlos im Bad einsetzen und schafft durch sein Aussehen und seine Haptik eine wohnliche Atmosphäre. Trotz der modernen Klimabedingungen im eigenen Bad, benötigt Holz eine regelmäßige Pflege. Wer dies nicht auf sich nehmen möchte, hat heutzutage die Möglichkeit Holzimitationen zu verwenden. So gibt es beispielsweise Fliesen oder Wandpaneele in Holzoptik.
Eine weitere Möglichkeit, natürliche Materialien ins eigene Bad zu holen, sind Naturputze. Besonders schön dabei sind der wohnliche Charakter, den das Badezimmer dadurch erhält, und das enorm große Farbspektrum, das Hersteller bieten können. Mithilfe verschiedener Spachteltechniken lässt sich der Putz glatt oder mit einer erhabenen Oberflächenstruktur auftragen. Im Feuchtraum Bad können z. B. Kalk-Edelputze verwendet werden. Diese bestehen aus rein natürlichen Inhaltsstoffen, sind diffusionsoffen und feuchtigkeitsregulierend. Das bedeutet, dass Kalk-Putz die Feuchte zunächst aufnimmt und dann nach und nach wieder abgibt, er „atmet“ also. Zum optimalen Schutz der verputzten Flächen, vor allem im Duschbereich, muss zusätzlich eine Imprägnierung aufgetragen werden.
Für viele natürliche Materialien gilt jedoch der Hinweis, dass ihre Form und Optik sich mit der Zeit verändern können. Zudem gibt es häufig spezielle Pflegehinweise, so darf z. B. Naturstein nicht mit scharfen Reinigungsmitteln gesäubert werden. Informationen, die dem Kunden unbedingt vor der Planung mitgeteilt werden müssen, damit es später keinen Grund für Reklamationen gibt.

Altes neu gedacht: Fliesen in der Badgestaltung
Auch wenn, wie zu Beginn des Artikels angesprochen, die Fliese in ihrer altbekannten Form ausgedient hat, bieten heute großformatige Varianten die Möglichkeit, moderne Bäder gestalterisch zu bereichern. So lassen sich z. B. fugenlose Oberflächen gestalten. Die Maße der einzelnen Fliese werden dazu so ausgewählt, dass die gewünschte Fläche mit einer einzelnen Fliese ausgekleidet werden kann. Eine Verfugung mehrerer Fliesen entfällt somit. Dadurch lassen sich beispielsweise Duschuntergründe mit einer einzelnen, passenden Fliese ausstatten, oder großflächige Fliesen werden als Wandbelag genutzt, z. B. hinter dem Waschtisch.
Eine weitere Möglichkeit, Fliesen in der modernen Badgestaltung einzusetzen, sind Motivfliesen. Durch diese lassen sich besondere Akzente im Bad setzen. Beispielsweise kann man einen Waschtisch, oder einen bestimmten Bereich des Bades mit ihnen ausstatten und dadurch optisch hervorheben. Hierfür eignen sich besonders Zement- und Mosaikfliesen, welche nach handwerklicher Tradition wie im 19. Jahrhundert hergestellt werden. Diese geben dem Bad einen wohnlichen Charakter und passen perfekt in den Trend der German Gemütlichkeit, der sich durch eine besonders wohnliche Atmosphäre auszeichnet.

Die richtige Kombination der Materialien
Die Kunst einer fachmännischen Badplanung liegt darin, dem Kunden ein harmonisches und individuelles Gesamtkonzept zu präsentieren. Darin sollen alle selbst geäußerten oder vom Badplaner festgestellten Wünsche und Anforderungen an das neue Bad erfüllt werden. Neben der Beratung in der Ausstellung ist hierfür der Aufmaß-Termin entscheidend. Ein genaues Bild vom einzurichtenden Raum, sowie dem Einrichtungsstil des restlichen Hauses kann sich der Planer nur selbst vor Ort machen. Dabei gilt es besonders, sich an den Vorlieben der Bauherren für Farbgebung, Materialien, Formen und Anordnung der Einrichtung zu orientieren. Nur so kann eine Planung entstehen, die sich nahtlos in den Wohnstil der zukünftigen Badnutzer einfügt.
So ist es in einer Immobilie mit wohnlichem Stil und Einrichtung wichtig, dass auch das neu geplante Bad diesem Wohnstil entspricht und ihn durch besondere Einrichtungsgegenstände sogar ergänzt. Sind beispielsweise die restlichen Räume in warmen Farbtönen gehalten, gilt es ähnliche Farben und dazu passende Materialien auch im Bad zu verwenden. Hier ist vor allem die Verwendung von Holz in Kombination mit warmen Erdtönen geeignet. Zudem sind spezielle, im Bad verwendbare, Tapeten eine Möglichkeit, ein Bad besonders wohnlich zu gestalten. Diese Tapeten, die sogar in Nassbereichen eingesetzt werden können, bringen durch ihre farbenfrohe Gestaltung ein optisches Highlight ins Bad.
Eine solche gut abgestimmte Verbindung von Materialien lässt sich dann durch eine passend geplante Beleuchtung besonders in Szene setzen. Dadurch wird bei jedem Betreten des neuen Bades sofort der wohnliche Charakter des Raums deutlich. Zudem ist es wichtig, dass bei größeren Bädern, in denen viele glatte Oberflächen wie Glas und Stein verwendet werden, darauf geachtet wird, dass der Raum nicht zu stark hallt. Durch die Verwendung von Textilien sowie die richtige Anordnung der Einrichtung wird ein Teil des Schalls geschluckt. Ein ungemütlicher Hall, der nicht zum wohnlichen Stil des neuen Bades und restlichen Hauses passt, wird dadurch vermieden.
Ist das Haus jedoch eher durch Design und eine klare Raumaufteilung geprägt, so passt zu diesem Objekt ein puristisch und mitunter minimalistisch eingerichtetes Bad. Hierbei nutzt man, im Gegensatz zu einer wohnlichen Gestaltung, eher kühle Farbtöne wie blau und grau oder den starken Kontrast von Schwarz und Weiß. Durch die Verwendung von Materialien wie Glas, Edelstahl und Beton steht der Raum selbst und somit seine Wirkung im Vordergrund. Matt verchromte Armaturen und Sanitärobjekte aus Stahl/Email verstärken diese Raumwirkung und können dabei zugleich selbst besonders inszeniert werden. So springt beispielsweise eine frei stehende Wanne im Zentrum des Bades sofort ins Auge.

Die individuell passende Kombination finden
Die Gestaltungen von wohnlichen oder puristischen Bädern sind dabei nur zwei Beispiele für die große Vielfalt an Einrichtungsstilen, die in einer modernen Badplanung umgesetzt werden. Aus den verschiedensten Vorstellungen, Wünschen, Ideen und unbewussten Anforderungen eines Kunden muss der Badgestalter ein Anforderungsprofil erstellen und dieses dann in einem harmonischen und ganzheitlichen Planungskonzept erfüllen. Wichtigste Aufgabe ist dabei stets, den passenden Mix aus besonderen und manchmal auch ungewöhnlichen Materialien zu finden, mit dem sich der Kunde am wohlsten fühlt. Diese Materialkombinationen wollen dann durch eine gelungene Raumplanung, Einrichtung und Lichtinszenierung im neuen Bad ideal zur Wirkung gebracht werden. Dabei ist es wichtig, dass die Planung auch detailgenau umgesetzt wird, sodass der Badnutzer am Ende des Prozesses sein eigenes, für ihn passgenaues, neues Bad betreten kann.
Um ein solches Bad zu planen und zu realisieren, braucht man deshalb einen professionellen Badplaner, der über viel Erfahrung in den Bereichen Beratung, Planung und Umsetzung verfügt. Er muss aufmerksam zuhören und beobachten können, um alle Wünsche und Vorgaben für das Projekt zu erfassen. Zudem sollte er stets am Puls der Zeit fühlen, welche Einrichtungs- und Materialtrends sich abzeichnen, um diese in seinen eigenen Planungen umzusetzen. Nur so kann man interessierten Kunden in der eigenen Badausstellung zeigen, welche Möglichkeiten die moderne Badgestaltung bietet und wie diese in ihrem ganz individuellen Traumbad umgesetzt werden können.

Bilder: Aqua Cultura

www.aqua-cultura.de

 


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